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„Draufgehen vor lauter Draufgängertum ist auch keine Lösung.“ Als sie das Blaue vom Himmel versprachen, wurde der Himmel rot.“ „Durch seine Benennung wird das Nichts zum Etwas.“ Prägnant, geistreich formuliert eröffnet Miguel Herz-Kestranek in seinem schmalen Band „Gedankenflügge“ mit jedem Satz eine neue Erkenntnis und Freude an Sprache. Schon das Cover mit einem Schwarm minimalistischer…
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Zwischen Drogentod, dystopischer Genesis und entgrenzendem Tanzritual präsentiert das Staatsballett München ein mitreißendes Programm zu Beginn der diesjährigen Ballettwoche. Der Tanz als Ritual der Erkenntniserweiterung bildet die gemeinsame Basis dieser wegweisenden Choreografien, die modern abstrahiert getanzt doch an uralte Tanzrituale anbinden, in denen sich über aktuelle Themen die Sehnsucht nach Entgrenzung offeriert und gleichzeitig die…
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„Affe“ und „Kannibalin“ nannten Frauen und Männer in Kenia und Uganda die Ethnologin, die Ende der 1970er-Jahre zu ihnen kam, um sie zu erforschen. Statt diese wenig schmeichelhaften Namen zurückzuweisen, stellt Heike Behrend sie ins Zentrum ihrer Autobiografie „Menschwerdung eines Affen. Eine Autobiografie der ethnografischen Forschung“ und gewann damit den Preis der Leipziger Buchmesse 2021…
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Mit „Apropos Casanova“ gelang es Timea Tankós die Jury der Leipziger Buchmesse von ihren Übersetzungskünsten zu begeistern. Das ungarisches Original „Apropos Casanova“ des virtuosen Provokateurs Miklós Szentkuthy (1908 –1988) gibt es jetzt auch in Deutsch zu lesen, inklusive Miklós Szentkuthys höchst subjektiven Spiels mit der Sprache und der Geschichte Casanovas…
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Das Berliner Theatertreffen mit der 10er Auswahl gerade beendet beginnt heute und geht bis 3. Juni als „Theatertreffen der Jugend digital“, als Reise ins Universum. Elf Produktionen, aus unterschiedlichen Bundesländern wurden eingeladen, denen ein bundesweiter Wettbewerb vorausgegangen ist…
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Der Konsumkapitalismus hat schon früh den Feminismus für sich in Anspruch genommen, um neue Absatzmärkte zu erschließen. Genau dieser Frage geht Beate Hausbichler in ihrem Buch nach „Der verkaufte Feminismus: Wie aus einer politischen Bewegung ein profitables Label wurde“. Anhand populärer Beispiele belegt sie ihre Behauptung, wie die Individualisierung des Feminismus die Gleichstellung der Frauen…
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„Wildnis beginnt, wenn man der Natur freien Lauf lässt und nicht immer als Mensch dazwischen funkt“, so Bastian Kalous. Er hat sich mit dem Wald zusammengerauft. Jetzt ist der Wald seine Heimat, seine „Spielwiese“ und sein bevorzugtes Fotomotiv. Filmemacherin Lisa Eder folgt den Spuren dieses Wanderers in wunderbaren Naturstimmungen, unterlegt mit unaufdringlich klangschöner Musik. Noch…
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Liebevoll umschlungen liegt ein Paar auf einem wolkenweichen Federteppich. Das Besondere ist, dass die Frau, die Schauspielerin und Sängerin Lucy Wilke mit einer spinalen Muskelatrophie geboren wurde. Trotz des Handicaps entsteht ein zärtliches Miteinander, verschmelzen die Bewegungen synchronisch, fühlt sie die Bewegungen völlig entspannt ganz tief in ihrem Innersten die Zärtlichkeiten, die er ihr geben…
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Klirrend langgezogene Tonspuren, dazwischen spielerische Töne. Zwei Männer sitzen an einem runden Tisch in einem nüchternen fensterlosen Raum. Es sind zwei Brüder, Hassan und Ebi, die sich gegenseitig Briefe, die dreißig Jahre ungelesen im Keller lagen, vorlesen. Hassans Sohn, Daniel Asadi Faezi, skizziert so die Geschichte seiner Familie und des Iraks, den er selbst erst…
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Exotisch leuchtende Naturlandschaften mit magischen Tieren oder subtile feingliedrige Zeichenstrukturen, die sich zu skurrilen Geschichten zusammenfügen, zeugen von sehr individuellen künstlerischen Handschriften, die allerdings keiner kennt. Das soll anders werden. Die Ausstellung „Archives in Residence: euward Archiv“ im Münchner Haus der Kunst lädt ein die Bilderwelten von Künstlern mit Handicaps kennenzulernen und unsere Denkmuster von…
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Die Schönheit hat es Erwin Olaf angetan. Er fotografiert nicht nur schöne Menschen, er inszeniert sie. Und er fotografiert nicht nur die Schönheit, sondern lässt darunter gesellschaftliche Problematiken auftauchen. Wie Filmstills wirken etliche seiner Bilder, fotografiert in seinem Studio zuweilen mit dem Aufwand eines Settings . In den Niederlanden, wo er 1959 in Hilversum geboren…
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Gut gemeint, aber völlig deplatziert wirkt beim Berliner Theatertreffen Marie Schleefs Spielshow über interessante Frauen quer durch die Epochen und verschiedene Talente und Berufe. In einem überproportionierten Triptychon von drei Handys schleppt sich „Name Her. Eine Suche nach Frauen+“ sieben Stunden nach ein- und demselben Schema hin. Für manchen Chatter ist das noch nicht lang…
© 2024 Michaela Schabel