Zum ersten Mal seit der inzwischen langjährigen Kooperation zwischen Berliner Theatertreffen und 3sat ging der mit 10000 € dotierte 3Sat-Theaterpreis nicht an einen Darsteller, sondern an Bühnenbildnerin Mirjam Stängl…
Berliner Theatertreffen – Peter Handkes „Zwiegespräch“ vom Wiener Akademietheater zieht sich hin

Es knarzt und knirscht. Eine gigantische Falttrennwand schiebt sich minutenlang über die Bühne, wirft Licht und Schatten. Pflegerinnen schieben Topfpflanzen in die sonnigen Nischen, alte Menschen im Rollstuhl in die dunklen, in perfektem Timing choreografiert. Tische mit der Morgentoilette folgen demselben Setting. Die Alten können sich noch die Zähne putzen, frisieren, herrichten, aber für den letzten Schliff brauchen sie Hilfe, gnädige von den jungen Pflegerinnen gewährt.
Geschickt weitet die junge Regisseurin Rieke Süßkow, die sich durch ihre innovativen Inszenierungen schon eine sehr gute Reputation aufgebaut hat, Handkes „Zwiegespräch“ von der Großväter- auf die Enkelgeneration. Nach der Uraufführung im Dezember 2022 am Akademietheater Wien bekam die Inszenierung eine Einladung zum diesjährigen Berliner Theatertreffen…
Berlin – Bertolt Brechts „Baal“ am Berliner Ensemble

Baal schreit seinen Frust hinaus in die Welt. Versoffen, sexgierig, später arbeitslos verkommt er immer mehr zum asozialen Widerling. „Er ist asozial, aber in einer asozialen Gesellschaft“, so legt ihn Brecht an, ein idealer Stoff für den grotesken Regiestil Ersan Mondtags, den das Berliner Ensemble für Brechts „Baal“ engagiert…
„Das Kranzbach“ – ein 5-Sterne-Hotel mit magischer Energie durch die einzigartige Lage und gekonnte Architektur

Wer „Das Kranzbach“ kennt, schwärmt davon. Die Entspannung, die man dort erlebt, schwingt lange nach, weshalb viele Gäste immer kommen. Als solides 4-Sterne-Hotel geplant ist es längst ein 5-Sterne-Hotel und bei vielen Gästen beliebter als das Luxushotel Elmau unten im Tal. Lage und Architektur des „Kranzbach“ sind einzigartig…
„Das Kranzbach“ – exzellente regionale Küche mit frischen Kräutern aus dem eigenen Nutzgarten

„Der Aufenthalt soll den Gästen guttun“, ist die Maxime des „Kranzbach“. Dazu gehört natürlich auch sehr gutes Essen. Man legt Wert auf regionale Küche, köstlich und gesund zubereitet, vor allem durch die Kräuter aus dem hoteleigenen Nutzgarten…
„Das Kranzbach“ – mit einem exquisiten Badehaus

Schwimmen, saunen, kneippen, sich durch unterschiedlichste Massagen entspannen, der Badebereich des „Kranzbach“ macht es möglich und durch die Transparenz des Gebäudes zum Erlebnis. Dort wo einst die landwirtschaftlichen Stallungen waren, erwartet die Gäste jetzt ein großzügiges, dezent an die Landschaft angepasstes Badehaus auf drei Ebenen, das über eine Gangway mit dem Hauptgebäude und den neuen Hotelkomplexen verbunden ist…
„Das Kranzbach“ – ein Ort der Meditation auf höchstem Niveau

Ganz versteckt mitten im Wald, in absoluter Stille und doch nur fünf Minuten vom Hotel Kranzbach entfernt erreicht man über einen schmalen Pfad das Meditationshaus. Man ist überwältigt von der schlichten Schönheit dieser einzigartigen Architektur, in der sich die wesentlichen Aspekte der Zen-Meditation spiegeln, die durch die profunden Meditationsstunden des Zen-Lehrers Axel Zeman auch erlebbar werden…
Das Hotel „Das Kranzbach“ – ein magischer Ort der Spitzenklasse mit Geschichte

1913 war die Musikliebhaberin und Geigerin Mary Portman mit der Pferdekutsche auf der Suche nach dem Rückzugsort von Bayerns König Ludwig II. in den Bayerischen Alpen unterwegs. Als sie auf dem Kranzbach-Plateau anhalten ließ, veränderte sich ihr Leben. Der theatralische Panoramablick der „Goldenen Runde“ von Karwendelmassiv, Wettersteingebirge und Zugspitze verzauberte sie derart, dass sie beschloss: „Hier werde ich mir mein Countryhouse, mein Hideaway bauen“. Ad hoc kaufte sie von sieben Bauern die Kranzbachwiesen, ein flaches Areal von 1614 ha in 1040 Meter Höhe…
„Elene Naveriani „Blackbird, Blackbird, Blackberry“ – ein berührender Film aus Georgien

Eine Frau pflückt wilde Brombeeren, schaut einer Amsel nach und rutscht einen Steilhang hinunter, kann sich aber mit letzter Kraft wieder hochziehen. Sie hat einen kleinen, sehr ordentlichen Laden in einem schäbigen Dorf, in dem die Hähne um die Wette krähen, die Fensterläden schief hängen und die Kinder auf den Teppichstangen turnen. Ein Lieferant bringt neue Ware und ganz unerwartet verführt Etero ihn. Ihre Blicke berühren sich. Zwei Seelen haben sich gefunden. Aber niemand soll es wissen.Ganz aus der Perspektive der Frau gefilmt, erlebt man in „Blackbird, Blackbird, Blackberry“, wie plötzlich das Leben einer Frau von Liebe durchleuchtet wird…
Berlin – „Indigo Waves and Other Stories“ im Gropius Bau

Ganz im Berliner Trend der postkolonialen Aufarbeitung rückt die Ausstellung „Indigo Waves and Other Stories“ im Gropius Bau eine neue geografische Perspektive ins Zentrum. Im Mittelpunkt steht der Indische Ozean mit seinen vielfältigen Kulturen, die unter dem maritimen Kolonialismus und durch den Bedarf nach Bodenschätzen zerstört wurden und werden…
Landshut – „bonne nuit chérie“- Bilder von von Lea Gudrich in der Galerie Kunstwerk

Dem Blick des Kindes kann man nicht ausweichen. Es blickt mit Argwohn in die Welt, als hätte es in Untiefen geschaut. „In welche Welt wurden wir hineingeboren?“, scheinen Lea Gudrichs gemalte Kinder zu fragen, auch wenn sie die Künstlerin mit einer schützenden Aura umgibt. Oder schützen sich die Kinder durch ihre Aura selbst? Diese Ambivalenz macht diese Kinderporträts zum Spiegel des eigenen Denkens…
Berliner Theatertreffen – „Ein Bus nach Dachau“ – Ein 21st Century Erinnerungsstück von De Warme Winkel in Kooperation mit dem Theater Bochum

Ein gigantischer, fensterloser Holzkubus auf der Bühne, davor ein Dozent mit einer kleinen Gruppe KZ-Besucher signalisieren sofort, worum es geht. Wie erhält man die Erinnerung an den Holocaust aufrecht?
Die Konzeption ist interessant. Die Bühne verwandelt sich von der Vortragssituation in ein Filmset über die Reise ehemaliger niederländischer Widerstandskämpfer in das Konzentrationslager Dachau, wo sie zwischen 1940 und 1945 interniert waren.
Basis sind die Erinnerungen von Ward Weemhoffs Vater. Er schrieb ein Filmskript, das nie verwirklicht wurde. Sein Sohn, Mitglied des niederländischen Theaterkollektivs De Warme Winkel brachte es als experimentelles Theater „Ein Bus nach Dachau“ auf die Bühne in Kooperation mit dem Schauspielhaus Bochum und dem Internationalen Theater Amsterdam. Die Inszenierung wurde für das Berliner Theatertreffen 2023 ausgewählt…
Berlin – „Bond & Memories. Tribute to Mykola Bilous“ im Art Center Berlin

Knallige, reduziert figurative Situationen auf schwarzem Hintergrund, daran erkennt man Mykola Bilous‘ Bilder. Der ukrainische Künstler entwickelte eine Methode der Farbumkehrung, um die Farbharmonie zu intensivieren. Jetzt sind seine Bilder im Art Center Berlin zu sehen…
Berlin – „Daniel Boyd – Rainbow Serpent (Version)“ im Gropius Bau ein eindrucksvolles Raum-Bild-Konzept mit nachhaltiger Wirkung

Ausgesprochen leer wirkt zur Zeit der Lichthof des Gropius Baus und doch ganz anders. Daniel Boyd hat den Boden verspiegelt, mit einer gelochten schwarzen Folie überdeckt. Barfuß darf man darüber laufen und blickt hinab in gespiegelte Untiefen, als wäre es eine Höllenfahrt.
Sehr gekonnt hinterfragt Daniel Boyd damit das hierarchische Gefälle von oben und unten, Symbol für klassizistischen Imperialismus und die Ausbeutung durch den Kolonialismus.
Zusammen mit den Bildern in der 1. Etage hinterfragt die Ausstellung „Daniel Boyd – Rainbow Serpent (Version)“ in einer sehr innovativ künstlerischen Auseinandersetzung westliche Wertmaßstäbe…
Berlin – Mit Philipp Stölzls „Das Vermächtnis“ vom Residenztheater München gelang ein fulminanter Beginn der Berliner Theatertage

Sieben Stunden Theater und kein bisschen langweilig! In einem Feuerwerk von schnell wechselnden Bühnensituationen verortet Philipp Stölzl das Epos homosexueller Historie über drei Generationen hinweg, von der Freiheit der 1970er Jahre über die epidemische Verbreitung des HIV-Virus Anfang der 1980er Jahre und der daraus folgenden Ächtung der Homosexuellen bis zur späteren gesellschaftlichen Akzeptanz. Doch es geht nicht um die Nabelschau Homosexueller, sondern um die Frage, welche Beziehungen lassen sich über Homosexualität herstellen, vermehren und gestalten.
Die deutschsprachige Erstaufführung des „Vermächtnisses“ von Matthew Lopez frei nach dem Roman „Howards End“ von E. M. Forster am Residenztheater München wurde als Auftaktveranstaltung bei den Berliner Festspielen 2023 mit Standing Ovations gefeiert…