Berlin – „Helmut Newton Brands“ im Museum der Fotografie

Ausstellung "Helmut Newton Brands" im Berliner Museum der Fotografie präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Jitrois, Paris 1997©Helmut Newton

Werbung nimmt in Helmut Newtons Werk eine bedeutende Stellung ein. Er selbst nannte sich „A Gun of Hire“. So hieß auch die erste posthume Ausstellung seiner kommerziellen Fotografie 2005 in Monaco, die anschließend in der Helmut Newton Stiftung in Berlin zu sehen war. Darauf baut die derzeitige Ausstellung „Helmut Newton Brands“ mit über 200 Fotografien auf, darunter viele bislang unbekannte Motive. 

Die Ausstellung zeigt Fotografien, die in den 1980er und 1990er Jahren im Rahmen von Werbung für Luxusartikel entstanden und in der Ausstellung nach den Auftraggebern struktuiert wurden, deren Namen dezent über den Bildern auf die Wände gemalt sind.

Vergleicht man die Fotografien, erkennt man wie Helmut Newton Schritt für Schritt seinen narrativen Stil entwickelte. Zunächst setzte er vor dem Hintergrund repräsentativer Stadtkulissen wie Paris und Venedig die Kreationen der Modeschöpfer wirkungsvoll in Szene. Bald reduzierte und intensivierte er den Blick auf Modesilhouetten, indem er die Modells wie Skulpturen auf Podeste stellte, durch Licht und Schatten Akzente setzte. Frauen begannen Geschichten zu erzählen, wurden zur schönsten aller Rosen, verwandelten sich in spießigen Innenräumen zu exotisch erotischen Wesen, von denen Männer träumen, und verbreiteten einen Eros, der trotz kultureller Unterschiede, global rezipiert werden konnte. Am raffiniertesten sind seine surrealen Bilder, am interessanten seine latenten Storys.

Ausstellung "Helmut Newton Brands" im Berliner Museum der Fotografie präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Helmut Newton 

Unvergessen sind Helmut Newtons Werbefotografien für Wolford und Falke mit Fokus auf verführerisch lange Beine und athletische Frauenpower. Er machte nicht einfach Parfümwerbung, sondern revitalisierte mit seiner „Opium“-Kampagne die laszive Stimmung des Fin de Siècle. Die offene Heckklappe mit Blick auf intime Polaroids steigert das Image eines Bugatti raffiniert als Sexsymbol. 

Gleichzeitig dokumentiert die Ausstellung, wie stark die Präsentation die suggestive Wirkung seiner Fotografien prägt. Welch ein Unterschied zu den Polaroids und Editionals in den Glasvitrinen!

Die Ausstellung „Helmut Newton Brands“ im Berliner Museum der Fotografie, Jebenstraße 2 ist noch bis 14. Mai zu sehen.