Veröffentlicht am:
von
Eine Frau führt einen Mann an der Leine durch die Altstadt von Wien. Sie lässt ihre Brüste in einem Kasten von Passanten befühlen. Man kennt dieses provozierende Szenarien der 60er Jahre über Fotografien in Ausstellungen und Magazinen. Diese Bilder wurden schnell das Markenzeichen von VALIE EXPORT. Eine große Retrospektive im C/O Berlin rückt jetzt ihr…
Veröffentlicht am:
von
2002 übernahm Arnold Glöcker das Weingut von seinem Vater. 2009 stellte er auf ökologischen Weinanbau um. 2019 auf biodynamischen um. Es wird ihm immer wichtiger, nicht nur von Natur, sondern mit der Natur zu leben. Jedes Weinjahr ist für ihn ein neues Erlebnis. Er beobachtet seine Pflanzen ganz genau und sieht, „wenn sie sich die…
Veröffentlicht am:
von
Klirrend langgezogene Tonspuren, dazwischen spielerische Töne. Zwei Männer sitzen an einem runden Tisch in einem nüchternen fensterlosen Raum. Es sind zwei Brüder, Hassan und Ebi, die sich gegenseitig Briefe, die dreißig Jahre ungelesen im Keller lagen, vorlesen. Hassans Sohn, Daniel Asadi Faezi, skizziert so die Geschichte seiner Familie und des Iraks, den er selbst erst…
Veröffentlicht am:
von
Exotisch leuchtende Naturlandschaften mit magischen Tieren oder subtile feingliedrige Zeichenstrukturen, die sich zu skurrilen Geschichten zusammenfügen, zeugen von sehr individuellen künstlerischen Handschriften, die allerdings keiner kennt. Das soll anders werden. Die Ausstellung „Archives in Residence: euward Archiv“ im Münchner Haus der Kunst lädt ein die Bilderwelten von Künstlern mit Handicaps kennenzulernen und unsere Denkmuster von…
Veröffentlicht am:
von
Die Schönheit hat es Erwin Olaf angetan. Er fotografiert nicht nur schöne Menschen, er inszeniert sie. Und er fotografiert nicht nur die Schönheit, sondern lässt darunter gesellschaftliche Problematiken auftauchen. Wie Filmstills wirken etliche seiner Bilder, fotografiert in seinem Studio zuweilen mit dem Aufwand eines Settings . In den Niederlanden, wo er 1959 in Hilversum geboren…
Veröffentlicht am:
von
Gut gemeint, aber völlig deplatziert wirkt beim Berliner Theatertreffen Marie Schleefs Spielshow über interessante Frauen quer durch die Epochen und verschiedene Talente und Berufe. In einem überproportionierten Triptychon von drei Handys schleppt sich „Name Her. Eine Suche nach Frauen+“ sieben Stunden nach ein- und demselben Schema hin. Für manchen Chatter ist das noch nicht lang…
Veröffentlicht am:
von
In einer diffusen Winterlandschaft, die immer wieder aufklart, wandern sieben Menschen, dünne und XXXL-Körper suchend, in andere Welten transzendierend umher. Weiß geschminkt, weiß kostümiert mühen sie sich je nach Bewegungsart und Artikulation durch die Stadien menschlicher Evolutionsgeschichte, von aufgedrehten Affen über archaische Skulpturen bis zu Robotern, dazwischen wirken sie durch die filmtechnischen Finessen wie 2-dimensionale…
Veröffentlicht am:
von
„Es lebe die Krise!“ könnte das Vorwort für das „Reich des Todes“ sein. Ausgehend vom Attentat vom 11. September 2001 rechnet Rainald Goetz mit den politischen Taktiken ab und zeigt wie Autokraten Demokratien zum Einstürzen bringen können. In einer 4-stündigen energetisch vibrierenden Inszenierung bringt Karin Beier, die in Großformaten versierte Intendantin des SchauSpielHauses Hamburg den…
Veröffentlicht am:
von
Die Bühne in weiße Stoffmassen gehüllt wirkt wie eine Eislandschaft, Medea mittendrin verloren und einsam. Sie klagt ihren Kummer, sich erinnernd an ihre Liebe zu Jason, symbolisch mit Musiker Johannes Rieder in langhaariger Guru-Optik assoziierbar, der etwas entfernt auf Gitarre oder Klavier wehmütig schräge Stimmungen anklingen lässt. Regisseurin Leonie Böhm verwandelt „Medea*“ im Schauspielhaus Zürich…
Veröffentlicht am:
von
Anny ist 46 Jahre alt, putzt tagsüber eine öffentliche Männertoilette, verdient sich abends auf der Perlová-Straße in Prag als Prostituierte etwas dazu oder trifft sich mit ihrer Theatergruppe. 16 Jahre, von 1996 – 2012, folgt die tschechische Autorin und Regisseurin Helena Trestíková Annys Lebensweg im postsowjetischen Prag auf der Suche nach Glück und macht daraus…
Veröffentlicht am:
von
Einfach großartig in jeder Beziehung funktioniert Anne Lenks Regiekonzept und beweist einmal mehr, wie spannend und aktuell Klassiker inszeniert werden können. Völlig ausgestellt isoliert sie Schillers Figuren in pink strahlenden Kuben, die zusammen ein Quadrat, unterschiedlich beleuchtet ständig neue Konstellationen ergeben, durch die Perspektive der Kameras schräge Ansichten ermöglichen, als würde Marias Gebäude der Macht…
© 2024 Michaela Schabel