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Mit „Das Leben ist kurz – kauf die roten Schuh“ sorgt Josef Brustmann im ausverkauften Kleinen Theater für einen vergnüglichen Abend Kaum ein Satz, ohne dass die Zuschauer lachen. Josef Brustmann, gebürtiger Oberbayer, kann die Menschen unterhalten. Ganz schlicht steht er kerzengerade mit leuchtend roten Schuhen da und erzählt selbstironisch Privates mit langen Atem in Endlossätzen,…
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Wie reagieren kluge Frauen? Sarah Grunert lässt im Kleinen Theater Landshut „Die Geschichte der Frau“ als szenische Lesung aufleuchten. Aus dem Glasfenster eines alten Schrankes lächelt Sarah Grunert. Sie öffnet die Schranktür, steigt heraus, und beginnt im Scheinwerferspot fünf geschickt ausgewählte Frauenschicksale aus Feridun Zaimoglus „Die Geschichte der Frau“ vorzulesen, jede ganz anders in einer anderen…
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Was für ein „Amadeus“, was für ein Salieri! Stefan Tilch präsentiert eine zutiefst berührende, umwerfende „Amadeus“-Inszenierung im Landestheater Niederbayern Eine weiße Flügeltür. Dahinter ein Todeskampf. Nein, nicht Mozart stirbt. Es ist der Vater Salieris. Jochen Decker als Salieri im Rollstuhl beginnt dessen Lebensgeschichte in der Version von Peter Shaffers Theaterstück „Amadeus“ zu erzählen und wie er…
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Die Stühle stehen wirr in konzentrischen Kreisen auf den Mittelpunkt, duplizieren assoziativ die zwei präsenten Mütter-Sohn-Beziehungen, die um die Frage kreisen. Was macht eine Mutter, wenn ihr Sohn plötzlich rechtsradikale Wege geht?
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Gesprächsgeraune im Museum verflüchtigt sich, Bruckners „Steiermärker“-Ohrwurm erklingt live am Klavier. Im Nebel wird der Bordone-Saal im Kunsthistorischen Museum imaginierbar. Aufgeregten Erklärungen folgt die Stille, ritualisierte Durchsagen, Wiederholungsphrasen alternieren mit den Kernsätzen des Musikkritikers Reger, wenn er nach den „gravierenden Fehlern“ in den alten Meisterwerken forscht. Durch die Suche des Fragmentarischen legitimiert er seine Existenz.…
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©Alexander Heil Der Wellenschlag des Wassers rauscht. Der Blick vom U-Boot aus auf das weite Meer täuscht Frieden vor. Fertig zur Fahrt ist die Mannschaft, junge Buben, alte Männer als letztes Aufgebot schon 1941. Fahl sind die Gesichter trotz der Siegerparolen. Dokumentarische Projektionen weiten den Blick auf Nazi-Deutschland, dessen Glorie ein Sprecher durch die nackten…
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Ein Holzcontainer umweht von Nebel, ein Einkaufswagen voller Habseligkeiten, zwei großartige Schauspieler, Musik und Licht, mehr braucht Jan Bosse nicht für seine grandiose „Don Quijote“-Inszenierung am Deutschen Theater Berlin. Don Quijote und Sancho Panza entwickeln das Potential großer existentieller Figuren im Sinne Becketts. Ulrich Matthes (Don Quijote) und Wolfram Koch (Sancho Panza) geben diesen überdrehten…
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Es donnert, blitzt in schauerromantischer Manier. Herabhängende Seile lassen Unheil ahnen. Im Nebel wird nach einer Leiche gesucht, um im Labor ein neues Leben zu kreieren. In einem Leintuch beginnt ein Embryo zu wachsen und lässt als physisch erwachsener Körper die Fruchtblase platzen. Zwischen romantischer Musik und Elektrosound (Robert Stephan) wird Spannung hörbar, rückt Vergangenheit…
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Das Meer rauscht und kräuselt sich auf der Spiegelfolie des Bühnenbodens, Klangwindspiele werden hörbar, statt Horizont eine graue Mauer. Das karge Bühnenbild Helmut Stürmers und die Kompositionen von Philipp Degünther versetzen den Zuschauer in einen meditativen Schwebezustand, den Medeas Schrei durchschneidet und schon ist man mitten drin in der Tragik „Medeas“. Das hat Wucht und…
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Selbst in der 99. Vorstellung der „Blechtrommel“ gibt es noch einige Standing Ovations. Seit 2017 steht Günter Grass´ „Die Blechtrommel“ in der Theaterfassung von Oliver Reese auf der Bühne. Der jetzige Intendant des Berliner Ensemble hatte „Die Blechtrommel“ bereits zwei Jahre davor, 2015, in Frankfurt inszeniert. Aus Grass´ 800-seitigem epischem Figuren-Kosmos aus der Perspektive…
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Eine große Mauer dreht sich, abwechselnd im Laufschritt beschleunigt von den Darstellern, die sich mit Liegestützen und Boxen fit machen für ihr raues Leben, in das sie der neue Status als Flüchtling„geduldet“ in Deutschland stigmatisiert. Wie ein Angeklagter sitzt Amir vor der Mauer, die als Chiffre sozialer Trennung, Projektions- und Zeichenfläche fungiert. Überdimensional verzerrt verkündet…
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Nicht nur „Wer ABBA mag, wird Mamma Mia lieben!“ , so der relativ bescheidene Werbeslogan, ist begeistert. Auch die Vorstellungen nach der Premiere sind ausverkauft und das Publikum quer durch alle Altersstufen jubelt begeistert mit Standing Ovations zur flotten Applausrunde.
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Das Licht schimmert geheimnisvoll rot-lila. Die Schimären des Notre Dame, halb Mensch, halb Tier blicken tückisch von den Brüstungen hinab auf den Hof, wachen gelassen über das Treiben der Menschen. Steile Seittreppen und mehrere Brüstungen lassen im schlicht modernen Bühnenbau Notre Dame assoziieren, mit den roten Fensterausschnitten mehr auf das Grundmotiv sexueller Ausbeutung Eros zugeschnitten…
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©Stage Entertainment BBC-Nachrichten von 1993 flimmern zur Einstimmung über die Nachrichten(?)(Bildschirm?) und nach einer kurzen Anmoderation startet das britische Musical „Band“, das die Deutschlandpremiere im Berliner Theater des Westens zwei Jahre nach der Uraufführung in Manchester feierte, nicht als Biografie der gecasteten Boygroup „Take That“, sondern als flott witzige Retrospektive aus der Perspektive von fünf…
© 2024 Michaela Schabel