





Veröffentlicht am:
von

Das Orchester in kleiner Besetzung auf der Bühne, davor ein paar Requisiten genügen Regisseur Rosenmüller Rossinis Einakter „Il Signor Bruschino“ in Szene zu setzen. Er setzt auf Stummfilmoptik, lässt schwarz-weiß streamen, und inszeniert in Manier eines improvisierten Stegreifspiels, ganz nach dem opernimmanenten Motto „Lasst der Komödie ihren Lauf“, einen sehr ausgestellten und burlesken Minioper-Film. Ein…
Veröffentlicht am:
von

Die Wanduhr schlägt die Stunde. Die Zeiger bewegen sich rückwärts. Das Ziffernblatt rotiert vor schwarzem Bühnenhintergrund, während unter der Leitung von Vladimir Jurowski das Orchester die Ouvertüre zu Richard Strauss´ „Der Rosenkavalier in zarten Tonfarben entfaltet. Nach 50 Jahren Spielzeit gibt es jetzt eine neue Inszenierung von Barrie Kosky. Mit mutigem Regietheater, Metamorphosen des Bisherigen…
Veröffentlicht am:
von

Spannend ist der neue „Freischütz“ in der Bayerischen Staatsoper. Die Musik bleibt unter dem Dirigat von Antonello Manacorda nahromantisch an Weber, beginnt ganz zart, dynamisiert, während im Laufband über der Bühne bereits die Problematik der nahenden Hochzeit angekündigt wird und einzelne Rollen frech karikiert werden. Ganz nüchtern macht Dmitri Tcherniakov aus dem „Freischütz“ eine kapitalistische…
Veröffentlicht am:
von

„Dead Man Walking“ – Wenn dieser Ruf erschallte, wurde in den USA wieder ein Häftling auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet. Die Todesstrafe war und ist in den USA immer noch umstritten. 1993 schrieb Ordensschwester Helen Prejean ihren bewegenden Roman „Dead Man Walking“ nach einem authentischen Mordfall, woraufhin Jim Robbins nach zwei Jahren seinen weltberühmten Film…
Veröffentlicht am:
von

Mit Igor Strawinskys Moritat „Die Geschichte vom Soldaten“ gelingt unter der musikalischen Leitung von Vladimir Jurowski wieder ein spannender Musikabend im Rahmen der Montagsstücke der Münchner Staatsoper. 1917 hatte Strawinsky unter den Auswirkungen des Ersten Weltkrieges in Anbetracht der angespannten finanziellen Situation und der sich dadurch entwickelnden „Ästhetik zur Einfachheit“ diese erzählte Moritat für Schauspieler…
Veröffentlicht am:
von

Als musikalisches Kaleidoskop setzt der ungarische Komponist Levente Gyöngyös Michail Bulgakows Kultroman „Der Meister und Magarita“ um. Die Musik ist so komplex wie die literarische Vorlage, changiert zwischen großer Oper und Musical, zwischen flottem Ragtime, Rock und Pop. Schon als Jugendlicher war Gyöngyös vom schwarzen Humor dieser Lektüre begeistert, der ähnlich wie Goethes „Faust“ über das…
Veröffentlicht am:
von

Das Staatsorchester lässt temperamentvoll aufhorchen. Mit Lehárs „Schön ist die Welt“ stimmt die Münchner Staatsoper nostalgisch charmant auf die Woche ein, in der sich ein noch schärferer Lockdown abzeichnet. Kronleuchter schweben ein. Max Hopp erklärt als Conférencier in Altherrenmanier, dass sich alle gerade im Hotel des Alpes befinden. Mit nostalgischen Melodien, kessem Posieren und heißen…
Veröffentlicht am:
von

Ja, so könnte sich das Klanggewitter im Kopf eines Verrückten anfühlen, schrille Dissonanzen, die wahnsinnig machen, dazwischen lyrische Momente der Normalität. Genau darauf zielt Peter Maxwell Davies´ Monodrama „Eight Songs for a Mad King“. Es soll den Irrsinn des Königs, seine latente Pein und die lichten Momente befreiender Erleichterung hörbar machen. Gemeint ist nicht der…
Veröffentlicht am:
von

Mit der „Zauberflöte“ beglückte das Landestheater Niederbayern das Opernpublikum trotz Lockdowns über die Weihnachtstage und Jahreswende. In der reduzierten kammermusikalischen Fassung von Roger Janotta für elf Musiker unter der Leitung von Basil H. E. Coleman und der dynamischen Regie von Christina Piegger kommt Mozarts große rätselhafte Oper als spielfreudiges Märchenstück auf die Bühne, in dem…
Veröffentlicht am:
von

„So weltweit kein zweites Mal zu hören“ kündigte Stefan Tilch, Intendant des Landestheater Niederbayern, das erste digitale Opernprojekt an. Mit zwei Flügeln und Synthesizer statt Orchester und aus der Erinnerung des Sohnes auch inszenatorisch innovativ ist diese „Madama Butterfly“sicher einmalig…
Veröffentlicht am:
von

Als Gipfel seines Werks gilt Verdis „Falstaff“ in der Operngeschichte. Mit 80 Jahren komponierte er nach 24 ernsten Opern diese lyrische Werk. Librettist Boito destillierte aus Shakespeares Vorlage „Die lustigen Weiber von Windsor“ ein eloquentes, dichtes Libretto, das Verdi in eine hochkomplexe Partitur verwandelte, begeistert bejubelt bei der Uraufführung 1893 an der Mailänder Scala. Viel…
Veröffentlicht am:
von

Sehr konservativ inszeniert kommt Puccinis „La Bohème“ noch einmal auf die Bühne der Münchner Staatsoper. Kein Wunder, Otto Schenks Inszenierung stammt von 1969. Über 50 Jahre alt hat sie trotzdem nichts von ihrer Strahlkraft verloren. Was heute etwas altbacken wirkt, bekommt durch die hervorragende Besetzung und unter der subtilen musikalischen Leitung von Asher Fisch einen nostalgischen…
Veröffentlicht am:
von

Mit größter Spannung erwartet konnten aufgrund der ständig verstärkten Sicherheitsvorschriften im Kulturbereich nur 50 Zuschauer die Premiere von Walter Braunfels´ Oper „Die Vögel“ miterleben, bevor der zweite Lockdown die Türen aller Kultureinrichtungen verschloss, eine Regelung, die nur einmal mehr zeigt, wie derzeit mit zweierlei Maß gemessen wird. Jedes Möbelhaus, jeder Großmarkt ist bezüglich der Virenverbreitung…
Veröffentlicht am:
von

Der Bayerische Kunstförderpreis in der Sparte »Darstellende Kunst« geht in diesem Jahr an Camille Schnoor. Sie ist seit der Spielzeit 2016 I 2017 im Ensemble des Staatstheaters am Gärtnerplatz, wo sie u. a. als Julie in der Uraufführung der Oper »Liliom«, Donna Elvira (»Don Giovanni«), Mimì (»La bohème«) und Hanna Glawari (»Die lustige Witwe«) zu…
Veröffentlicht am:
von

Kokettiert wird aus eineinhalb Meter Entfernung, geküsst mit einer Plexiglasscheibe dazwischen, und Papa Söder observiert per Foto zwischen den Akten des Gefängnisbüros und das Motiv der Operette avanciert zur Wuhan-Fledermaus. In Kooperation mit Dramaturgin Swantje Schmid-Bundschuh gelingt Stefan Tilch ein turbulentes Operettenspektakel, das die Corona-Maßnahmen persifliert. Ja, „als Künstler hat man es dieser Tage…
© 2024 Michaela Schabel