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„Der Motor meines Handelns ist die Gerechtigkeit“, bekennt Alice Schwarzer. Mit 25 Jahren nahm sie ihr Leben selbst in die Hand, um sich in die aktuellen politischen Frauenthemen einzumischen. Die patente Großmutter, bei der sie aufgewachsen ist, blieb Vorbild im Hintergrund. Schnörkellos, selbstkritisch schreibt sie, ohne zu langweilen, 724 Seiten über ihr Leben, in dem…
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Jeder Film von Pedro Almodóvar ist eine Überraschung. Er ist der berühmteste Filmregisseur Spaniens. Oft wurde er aufgefordert, eine Autobiografie zu schreiben, unvorstellbar für ihn. Obwohl er ursprünglich Schriftsteller werden wollte, erkannte er schnell die Grenzen seines Talents und das Potenzial seiner Geschichten als Drehbücher. 12 Geschichten aus früherer Zeit präsentiert er jetzt in einem…
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Eine große Sonnenfinsternis hat die Hälfte der Menschheit verschluckt. Die Überlebenden befinden sich in einer verzweifelten Lage. Deshalb gründet eine Gruppe von ehrenamtlichen Helfern ein „Zentrum für Trost und Sorge“. Dort können Menschen, die ihre Angehörigen verloren haben, Gefühle der Trauer und Verzweiflung teilen, Hoffnung schöpfen. Erinnerungen der Überlebenden werden gleichsam durch „eine emphatische Verwaltung“…
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Ist Herr Soltani nun ein Held oder nicht? Von den Medien wird er wegen seiner Ehrlichkeit als Ehrenmann gefeiert, gleich darauf von den sozialen Netzwerken diffamiert. Raffiniert, für die strenge Zensur in seiner Heimat Iran nicht greifbar, konstruiert Asghar Farhadi eine persönliche Geschichte, die dennoch einen sehr guten Einblick in die gesellschaftspolitischen Prozesse des Irans…
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Den Berliner Bezirk Neukölln kennt Falko Liecke wie seine Westentasche. Seit 2009 arbeitet er in diversen Funktionen in diesem sozialen Brennpunkt, als Mikrokosmos mit 330000 Menschen ein komplexes, extrem schwieriges System. Neukölln ist in seiner Widersprüchlichkeit und Vielfalt, seinen sozialen, kulturellen und politischen Spannungen ein Spiegel unseres Landes. „Neukölln ist erst der Anfang“ bezüglich „Armut,…
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Der Horizont durchschneidet die meisten Bilder in zwei Hälften, die farblich subtil chargieren, und in ihrer Zartheit enorme atmosphärische Kraft entwickeln. Andere Bilder zeigen die Bergwelt nicht minder zart, weit weg von einem bedrohlichen Habitus. Unter dem Motto „zum Meer“ führt Carsten Fock mit diesen neuen Bildzyklen in meditativ ruhige Welten. Er will keine Geschichten zeigen.…
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Voller Leuchtkraft, warmen Farbklangs, subtilster Dynamik in hauchzarten Schattierungen singt Nadine Sierra traumhaft schön. Mit ihrer zweiten CD beweist sie einmal mehr ihr außerordentliches Talent…
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Auf den ersten Blick etwas verloren wirken die 28 kleinen Holzskulpturen Joseph Stephan Wurmers in den Räumlichkeiten des Landshuter Kunstvereins. Doch bei Nähertreten wird ihre Kraft zwischen „Ordnung und Chaos“, wie er seine Ausstellung nennt, zwischen strenger Geometrie und wild zersägten Elementen spürbar…
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„Scherben bringen Glück“, sagt man, wenn ein Stück Glas oder Porzellan zerbricht, um über den Verlust hinwegzutrösten. Zusammengefügt bringen Scherben monetäres und gesellschaftliches Glück, je nachdem wie das jeweilige Objekt im Kurs öffentlicher Bewertung liegt. Unsere ganze kulturhistorische Tradition wurde teilweise aus Scherben rekonstruiert. Rudolf Strasser fokussiert als Kunstsammler dagegen auf das Gesamtkunstwerk. Er zählt…
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Schon durch das Wortspiel des Ausstellungstitels „(Un)gesehen“ konzipiert Uli Weinmayr zwei Ausstellungsebenen, die er zusätzlich dupliziert. Gesehen wurde so manches Detail durchaus, aber noch nicht ausgestellt, und in den pragmatischen Bildmotiven werden ungesehene emotionale Aspekte plötzlich fühlbar. Gleichzeitig formiert Uli Weinmayr seine Reise in zwei Richtungen, von der Heimat in die Fremde und von der…
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Mit „Passagen“, Reisen durch verschiedene Choreografiestile und Betrachtungsweisen des Lebens, fand die Münchner Ballettfestwoche ein vortreffliches Motto für höchst expressive Tanzkunst. Mit der Neueinstudierung von Alexei Ratmansky „Bilder einer Ausstellung“, umrahmt von den Uraufführungen David Dawsons „Affairs of the Heart“ und Marco Goeckes „Sweet Bones´ Melody“ gelang ein spektakulärer Auftakt, dem in dieser Woche die…
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Ein Fuchsschwanz, Symbol der Männlichkeit, wird abgefackelt. Was sich als emanzipatorische Barockoper anfangs entfaltet, bleibt singuläres Ereignis und kehrt auch in der flott satirischen Inszenierung von Vivaldis Oper „Herkules am Thermodon“ am Landestheater Niederbayern in traditionelle Raster zurück, wenn Antiope mit dem Herkules´ Fuchsschwanz fröhlich wedelt. Die Männer haben eben doch Oberwasser …
© 2024 Michaela Schabel