©Michaela Schabel
Seit Havanna den Massentourismus braucht, um Devisen zu erwirtschaften, steht die Sanierung der Cuidad Vieja im Vordergrund. Eine Gasse nach der anderen wird saniert, und zwar auf höchsten Niveau, streng nach den historischen Vorlagen, mit viel Gespür für die historische Bausubstanz, aber immer auch unter dem Aspekt, wie die sanierten Häuser von den Einheimischen genutzt werden können. Man will keine Walt-Disney-Altstadt für Touristen, sondern eine schöne Altstadt für die Kubaner.
Kuba
Havanna – Zwischen Kitsch und Kunst
©Michaela Schabel
Die Öffnung Kubas für den Tourismus hat die Kunst als Einnahmequelle für die Einheimischen beflügelt. Inzwischen kann jeder problemlos Bilder in Kuba kaufen und sie in seine Heimat bringen. Kubanische Künstler stellen international aus, persönlich auszureisen ist allerdings wegen der bürokratischen Formalitäten und der Reisekosten für die Künstler schwierig.
Kunst wurde in Kuba nach der Revolution zwar observiert, blieb aber im Gegensatz zu Russland und den Ostblockstaaten vom Diktum des sozialistischen Realismus verschont, war und ist Ausdruck individuellen Schaffens.
Havanna – das legendäre Hotel National
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Das Hotel National war in den 50er Jahren in Havanna das Nobelhotel schlechthin. Was Rang und Namen hatte logiert sich dort ein. Dem Breakers Hotel in Palm Beach 1930 nachgebaut ist das Hotel National unter sozialistischer Führung zwar mit seinen zwei Türmen immer noch ein Wahrzeichen Havanas, aber lange nicht mehr die beste Adresse.
Schon in den 30er Jahren kam das Hotel in Verruf. Als der US-Botschafter, der im Hotel Nacional logierte, 300 Militäroffizieren Machados im Kampf gegen das Regime Batistas keine Zuflucht bot, sondern abreiste. Ende der 40er Jahre gab die amerikanische Mafia im Hotel Nacional den Ton an.
Havanna – Karibisches Strandfeeling in Havanna
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Unkomplizierter geht es tatsächlich nicht mehr. Mit dem Bus vom Plaza Central ist man in einer halben Stunde für drei CUCs, entspricht 3 Euros an den wunderbaren Stränden im Osten Havannas. Das Ambiente ist noch völlig natürlich, größtenteils unbebaut.
Havanna – sicher durch Kontrollle
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„Nicht über Politik sprechen!“ gehört immer noch zu den wichtigsten zehn Ratschlägen diverser Reiseführer für Kubatouristen. Die Realität ist in Havanna nicht ganz so rigide, fragt man danach, wie sich die Zukunft verändern wird, wird eine Grundskepsis gegen das politisches System deutlich. Die Kubaner bekennen sich zu ihrer Heimat, nicht unbedingt zu ihrem System. Deutlich genervt reagiert ein Taxifahrer, als er von der Polizei gestoppt wird. Eine alte Frau klagt im Bus „Toto esto es controlado“ (Alles wird kontrolliert).
Kuba – Havanna – Tanzen
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Es wird überall getanzt, wo Musik zu hören ist, im und vor den Bars und Restaurants. Der Taxichaffeur tanzt, wenn er auf Kundschaft wartet. Die Wachmänner der Opera National schwingen schon mal die Hüften, wenn die Band vom Hotel Inglaterra zu hören ist. Schon im Grundschritt wird die ungezähmte Lebensfreude spürbar. Und wenn die Salsatänzer am Samstag durch Habana Vieja auf Stelzen tanzen, springt der Funke schnell über.
Es wird überall getanzt, wo Musik zu hören ist, im und vor den Bars und Restaurants. Der Taxichaffeur tanzt, wenn er auf Kundschaft wartet. Die Wachmänner der Opera National schwingen schon mal die Hüften, wenn die Band vom Hotel Inglaterra zu hören ist. Schon im Grundschritt wird die ungezähmte Lebensfreude spürbar
Ab Mitternacht geht es den Casa de Musicas heiß her.
Kuba – Havanna & Hemingway
© Fotos Michaela Schabel
Hemingway war am Boden, als er nach Havana kam. Von den Kritikerin ins literarische Abseits befördert, von der Franco-Diktatur von Spanien isoliert, zog er sich auf Kuba zurück, wo er den südländischen Lebensstil, den er so liebte, weiterführen konnte 1939 mietete er sich im bescheidenen Hotel „Ambos Mundo“ ein, von dessen Dachterrasse er auf das Meer schauen konnte und das heute als „Hemingway-Hotel“ auf der Hemingway-Tour ganz oben steht. Später ließ sich Hemingway gerne mit Fidel Castro fotografieren.
Kuba – Havanna – im Visier der Kreuzschiffe
Kubas Tourismusminister will durch mehr Kreuzschiffe die Zahl der Touristen steigern.
© Michaela Schabel
Vom Schiff in fünf Minuten in Havannas Altstadt zu spazieren, hat schon Charme, noch mehr eine Stadt nach jahrzehntelanger sozialistischer Isolation kennenzulernen. Parallelen zu Berlin drängen sich auf. Doch Kuba hat kein finanzkräftiges Partnerland an der Seite. Über den Massentourismus hofft man die dringend benötigten Devisen zu bekommen, um endlich die Mangelwirtschaft im Land zu reduzieren. Die Sanierung der Altstadt wäre ohne Tourismus nicht möglich gewesen.
Kuba-Havanna-Mythos Musik
©Michaela Schabel
Havanna klingt. Der Rhythmus des Son durchdringt die Stadt, ganz besonders in Havana Altstadt. Es gibt dort fast keine Straße ohne Musik. In der sanierten Zone mit den Cafés und Restaurants wetteifern an jeder Ecke Musikgruppen um die Gunst der Fremden mit den Hits des „Bueno Social Club“ und spanisch-kubanischen Evergreens.
Havanna klingt© Michaela Schabel
Schon nach kurzer Zeit bohren sie sich als Ohrwürmer ins Bewusstsein. Klar, dass der Körper mitschwingt. Über die Musik und das Tanzen beginnt man zu fühlen, was Havanna ausmacht.
Kuba – Havannas „Malecón“
Havannas Malecón bei Sonnenuntergang
© Michaela Schabel
Als Traumboulevard Havanas oft pittoresk gepriesen und angekündigt, wirkt der Malecón auf den ersten Blick zunächst ernüchternd, als Vergnügungsort der einstigen Mittelschicht kaum vorstellbar. Abgesehen von ein paar sanierten Häusern ist die acht Kilometer lange Küstenpromenade vom Havana Vieja, der Altstadt, bis zum Bezirk Miramar, Diplomatenviertel, absolut ruinös. Die sechsspurige Schnellstraße, in den 50er Jahren die Spazierfahrtstrecke der amerikanischer Cabriobesitzer, ist heute eine vielbefahrene Rennstrecke für Touristen-Oldtimer klapprige Mittelklassewagen, Stadt- und Touristenbusse.
Kuba – Mythos Oldtimer in Havana
Die Oldtimer-Capriolets auf der Plaza National
©Michaela Schabel
Man kann nicht widerstehen. Man muss einfach mit so einem Cabrio schon einmal durch Havana düsen und die Taxifahrer drücken heftig auf das Gaspedal, hupen wie bei einer Hochzeit, wenn ein ganzer Konvoi von Touristen unterwegs ist. Das ist für die Taxifahrer die beste Werbung, denn die Konkurrenz ist groß. Wenn der Wind durch die Haare weht, Salsa-Musik aus einer Musikbox dröhnt, die Autoradios sind längst ausgebaut, wird 50er Jahre-Feeling spürbar.
Kuba – Mythos Boxen in Havana
Im Gimnasio de Boxeo Rafael Trejo kann jeder im Training mitboxen
©Michaela Schabel
Es ist zwar nur eine Amateurboxschule von vielen, aber durch die Lage in der Altstadt in jedem Reiseführer erwähnt sehr frequentiert und populär.
Kuba – Mythos Zigarren
Nicht jeder mit Zigarre raucht tatsächlich.
© Michaela Schabel
Fidel Castro rauchte ständig Cojibas. Es sind die besten von allen Zigarrenmarken. Durch das feucht heiße Klima wird in Kuba in der Provinz Pinar der Rio, östlich von Havana beste Tabakqualität angebaut und geerntet und in Havanna zu den besten Zigarren der Welt verarbeitet.