Berlin – „Chronorama“ im Museum der Fotografie – eine Retrospektive auf Mode und Gesellschaft

Ausstellung "Chronorama" im Museum der Fotografie Berlin präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de.

©Irving Penn

Die „Photographic Treasures of the 20th Century From The Pinault Collection“ stammen aus dem Archiv des Zeitschriften-Imperiums Conde-Nast, das 1909 die „Vogue“ kaufte und inzwischen 25 große Publikationen umfasst. Die wöchentliche Gesellschaftszeitschrift verwandelte sich in ein Hochglanzmagazin, das über Jahrzehnte hinweg bis heute Mode und Lebensstil auf höchstem Niveau prägt. 

Losgelöst vom redaktionellen Kontext spiegeln die 250 Fotografien aus unterschiedlichen Genres von Porträts und Mode über Stillleben bis zu Architektur und Fotojournalismus die Lebens- und Präsentationsweise vorwiegend der Upper-Class und die damit verbundene ästhetische Entwicklung. Die dekadisch zugeordneten Informationstexte lenken den Blick auf die gesellschaftlichen  Rahmenbedingungen wie auf die Amüsiersucht der 1920er Jahre als Folge des Ersten Weltkrieges oder das Fehlen multikultureller Menschen. Irving Penns Porträt des US-amerikanischen Baseballspielers Willie Mayls, war 1954 ein absolutes Novum. Mit am spannendsten ist die Entwicklung des Frauenbildes von  der  adretten „Glamour Fashion“ 1952 von Frances McLaughin-Gill bis zu Lisa Taylers herausforderndem Blick Richtung Mann von Helmut Newton.    

Aussstellung "Chronorama" im Museum für Fotografie in Berlin präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Helmut Newton

Trotz der vielen Aufnahmen ist es dennoch nur ein kleiner Ausschnitt der Wirklichkeit, die ästhetisierte Sonnenseite von Ausnahmemenschen und -situationen. 

Die Ausstellung „Chronorama“ ist noch bis 20. Mai im Museum der Fotografie zu sehen.