"Kultur macht glücklich"


  • Todd Fields „Tár“ – ein vielschichtiges, faszinierendes Psychogramm über Musik und Cancel Culture

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    Ein kurzer WhatsApp-Talk über Liebe als Vorspann, zu Filmbeginn tablettengestützte Konzentration vor dem Auftritt und ein langes fachliches Interview mit der Stardirigentin Lydia Tár vor großem Auditorium, das sind die Eckpunkte des Films. Aus der Ruhe entwickelt Todd Field 21 Jahre nach seinem Durchbruch mit „In The Bedroom“ und „Little Children“ seinen dritten Film „Tár“…



  • Berlin – Ein persönliches Resümee zur 73. Berlinale

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    Berlin –  Ein persönliches Resümee zur 73. Berlinale

    Vielfach besprochen ist die Freude nach zwei Corona-Jahren groß die Berlinale endlich wieder ohne Einschränkungen erleben zu können. Die Internationalen Filmfestspiele Berlin 2023 boten wieder ein gigantisches Programm, aber Festival-Hype fehlte allerorten…



  • Berlinale- Sektion Encounters – „The Klezmer-Project“ weitet den eigenen Projektgedanken

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    Berlinale- Sektion Encounters – „The Klezmer-Project“ weitet den eigenen Projektgedanken

    Die Sektion Encounters will Gegenwart aus der Vergangenheit verstehen und visioniert in die Zukunft. In diesen Kontext passt das „The Klezmer-Project“ zumindest teilweise, denn die Vision fehlt. Klezmermusik entstand in den Stetls, den jüdischen Stadtvierteln im osteuropäischen Bessarabien, heute Teil der Ukraine und Moldaus, als Tanzmusik überbordender Lebensfreude bei Hochzeiten. Als der frustrierte Hochzeitsfilmer Leandro Koch…



  • Berlinale – Sektion Wettbewerb – João Canijos „Mal Viver“ enttäuscht

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    Berlinale – Sektion Wettbewerb – João Canijos „Mal Viver“ enttäuscht

    Eine Frau reinigt einen Swimmingpool, eine andere blickt anteilnahmslos, wirkt völlig emotionslos, als wäre sie in einer psychiatrischen Klinik zur Behandlung. Doch sie führt mit ihrer Schwester, der Mutter und zwei angestellten Frauen das Hotel. Als ihre Tochter zurückkehrt, werden die menschlichen Spannungen unerträglich. Warum führen sie allesamt dieses „Mal viver“?…



  • Berlinale – Sektion Wettbewerb – Nicolas Philiberts Dokumentation „Sur L´Adamant“

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    Berlinale – Sektion Wettbewerb – Nicolas Philiberts Dokumentation „Sur L´Adamant“

    „Die menschliche Bombe bist du / wenn du dir nehmen lässt, was dich antreibt“, ist der Refrain, den ein alter, zahnloser Typ in einem Pariser Café singt. Die anderen lachen und klatschen. Das Café ist im Adamant, eine Tagesklinik für psychisch kranke Menschen. Von außen wirkt sie wie ein schwimmendes Kongresszentrum. Die Lamellenfenster lassen Licht…



  • Berlinale Special – Robert Schwentkes „Seneca – The Creation of Earthquakes“ als brutale Groteske

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    Berlinale Special – Robert Schwentkes „Seneca – The Creation of Earthquakes“ als brutale Groteske

    Robert Schwentkes Blick auf den römischen Philosophen Seneca ist eine extrem groteske Parabel, um die unendliche Brutalität und den Irrsinn der Mächtigen darzustellen. Schon in seiner Zeit war Seneca umstritten, der als Stoiker und Dramatiker zwar die Milde lehrte, als Berater Neros zu den reichsten und mächtigsten Männern seiner Zeit avancierte und zunehmend anders handelte…



  • Berlinale – Sektion Wettbewerb – „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“

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    Berlinale – Sektion Wettbewerb – „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“

    Weiter Horizont über gigantischen Weizenfeldern, doch die Zeit der Kolchosen ist vorbei. Die Grenzen sind geöffnet. Das hätte sich Maria niemals vorstellen können, einfach so mit ihrem Freund Johannes in den Osten zu fahren, noch weniger, dass ein Blick in Henners Augen ihr Leben in eine explosive Leidenschaft verändern würde. Das klingt romantisch und ist…



  • Berlin – Sektion Berlin Special – Lars Kraume „Der vermessene Mensch“ erhellt die Gräuel deutscher Kolonialgeschichte

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    Berlin – Sektion Berlin Special – Lars Kraume „Der vermessene Mensch“ erhellt die Gräuel deutscher Kolonialgeschichte

    Blutrote gerade Linien strukturieren die Leinwand, fügen sich zu einem unregelmäßigen Gitternetz. Was zunächst wie eine Landkarte erscheint, stellt sich als Schädel heraus. Bei einer Völkerschau begann 1898 in Berlin die Vermessung afrikanischer Köpfe, um die Entwickungsunterschiede zwischen Weißen und Schwarzen evolutionär zu begründen, die deutsche Kolonialherrschaft in Afrika und später die Rassentheorie der Nationalsozialisten…



  • Berlinale – Sektion Wettbewerb – Matt Johnsons  „BlackBerry“

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    Berlinale – Sektion Wettbewerb – Matt Johnsons  „BlackBerry“

    Wer erinnert sich noch an BlackBerry-Zeiten? Das erste Mobiltelefon mit dem wenig werbewirksamen Namen Research in Motion (RIM) eines kanadischen Herstellers, mit dem man E-Mails über eine Hardware-Tastatur unterwegs schnell versenden konnte, ist inzwischen museal.  Matt Johnson lässt in seinem Film „BlackBerry“ die chaotische Entwicklung des ersten Mobiltelefons Anfang der 2000er Jahre nochmals aufleben. Basis…



  • Berlinale – Sektion Wettbewerb – „The Survival of Kindness“ – „Das Überleben der Freundlichkeit“- eine mythische Reise zum Menschsein 

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    Berlinale – Sektion Wettbewerb –  „The Survival of Kindness“ – „Das Überleben der Freundlichkeit“- eine mythische Reise zum Menschsein 

    Tote, wohin man schaut. Aus der Vogelperspektive erkennt man ein verschneites Dorf. Von der Kamera noch höher gefilmt entpuppt es sich als Riesentorte. Ein abgeschnittenes Stück zeigt die dunkle Teigmasse zwischen weißer Glasur, rundherum die Gäste mit Gasmasken, eine berührende Metapher für koloniale Diskriminierung schon im Vorspann…



  • Berlinale – Sektion Berlin Special – „She Came To Me“ enttäuscht als Eröffnungsfilm

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    Berlinale – Sektion Berlin Special –  „She Came To Me“ enttäuscht als Eröffnungsfilm

    Was tun, wenn eine Kapitänin nicht nur Schiffe abschleppt, sondern Männer, dann auch noch einen hochdotierten, aber extrem kleinwüchsigen Komponisten in einer Schaffenskrise. Der diesjährige Eröffnungsfilm der 73. Berlinale ist kein Wettbewerbsfilm, sondern aus der Section „Berlinale special“. Die Botschaft ist trotz Solidaritätskundgebungen mit der Ukraine eindeutig. Die Unterhaltung soll nicht zu kurz kommen, ebenso…



  • „The Lost Souls of Syria“ – Dokumentarfilm von Garance Le Caisne und Stéphane Malterre

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    „The Lost Souls of Syria“ – Dokumentarfilm von Garance Le Caisne und Stéphane Malterre

    Die Kamera fokussiert auf den leicht wolkigen Himmel, wo die Konferfeis syrischer Machthaber erscheinen, um dann aus der Vogelperspektive Damaskus heranzuzoomen so nah, dass man die Spuren der Folter in den toten Menschen erkennt. Ein syrischer Fotograf ist beauftragt sie zu registrieren. Als Whistleblower Caesar veröffentlicht der Überläufer vom Militär 2014 27000 gestohlene Fotografien von…



  • Berlin – Die Wettbewerbsfilme für die 73. Berlinale

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    Berlin – Die Wettbewerbsfilme für die 73. Berlinale

    18 Filme werden in diesem Jahr wieder im Wettbewerb um den Goldenen und die Silbernen Bären konkurrieren. Es sind Produktionen aus 19 Ländern vertreten, 15 davon als Weltpremieren. Bei einem Drittel der Filme haben Frauen Regie geführt. Im Wettbewerbsprogramm sind zudem drei Debütfilme vertreten und vier Produktionen aus Deutschland, davon zwei Koproduktionen…



  • „Whitney Houston: I Wanna Dance With Somebody““

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    „Whitney Houston: I Wanna Dance With Somebody““

    1994 – Whitney Houston bekommt den Music Award. Das Publikum jubelt. Whitney Houston wird zur Stimm-Ikone. Bis heute ist sie die weltweit am meisten ausgezeichnete Sängerin mit sechs Grammys. Sie eroberte zunächst die Menschen mit Pop-Songs und entwickelte später in der Tonlage einer Mezzosopranistin unverkennbar stilprägende Soulinterpretationen im extremen Tonumfang von drei Oktaven und in…



  • Giuseppe Tornatore – „Ennio Morricone – der Maestro“ – eine ausgezeichnete Dokumentation

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    Giuseppe Tornatore – „Ennio Morricone – der Maestro“ – eine ausgezeichnete Dokumentation

    Einmal gehört, hat Ennio Morricones Musik einen extremen Wiedererkennungswert. Er gilt als der Begründer der modernen Filmmusik, hat sie durch klassische und experimentelle Musik innovativ erweitert. Er inspirierte die renommiertesten Regisseure. Erst durch seine Kompositionen werden Charaktere, Landschaften, Narrative von innen durchglüht. Musik macht hörbar, was zu sehen ist. Jetzt zeigt die Dokumentation „Ennio Morricone…