"Kultur macht glücklich"


  • Berlinale – Sektion Wettbewerb – João Canijos „Mal Viver“ enttäuscht

    Veröffentlicht am:

    von

    Berlinale – Sektion Wettbewerb – João Canijos „Mal Viver“ enttäuscht

    Eine Frau reinigt einen Swimmingpool, eine andere blickt anteilnahmslos, wirkt völlig emotionslos, als wäre sie in einer psychiatrischen Klinik zur Behandlung. Doch sie führt mit ihrer Schwester, der Mutter und zwei angestellten Frauen das Hotel. Als ihre Tochter zurückkehrt, werden die menschlichen Spannungen unerträglich. Warum führen sie allesamt dieses „Mal viver“?…



  • Berlinale – Sektion Wettbewerb – Nicolas Philiberts Dokumentation „Sur L´Adamant“

    Veröffentlicht am:

    von

    Berlinale – Sektion Wettbewerb – Nicolas Philiberts Dokumentation „Sur L´Adamant“

    „Die menschliche Bombe bist du / wenn du dir nehmen lässt, was dich antreibt“, ist der Refrain, den ein alter, zahnloser Typ in einem Pariser Café singt. Die anderen lachen und klatschen. Das Café ist im Adamant, eine Tagesklinik für psychisch kranke Menschen. Von außen wirkt sie wie ein schwimmendes Kongresszentrum. Die Lamellenfenster lassen Licht…



  • Berlinale Special – Robert Schwentkes „Seneca – The Creation of Earthquakes“ als brutale Groteske

    Veröffentlicht am:

    von

    Berlinale Special – Robert Schwentkes „Seneca – The Creation of Earthquakes“ als brutale Groteske

    Robert Schwentkes Blick auf den römischen Philosophen Seneca ist eine extrem groteske Parabel, um die unendliche Brutalität und den Irrsinn der Mächtigen darzustellen. Schon in seiner Zeit war Seneca umstritten, der als Stoiker und Dramatiker zwar die Milde lehrte, als Berater Neros zu den reichsten und mächtigsten Männern seiner Zeit avancierte und zunehmend anders handelte…



  • Berlinale – Sektion Wettbewerb – „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“

    Veröffentlicht am:

    von

    Berlinale – Sektion Wettbewerb – „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“

    Weiter Horizont über gigantischen Weizenfeldern, doch die Zeit der Kolchosen ist vorbei. Die Grenzen sind geöffnet. Das hätte sich Maria niemals vorstellen können, einfach so mit ihrem Freund Johannes in den Osten zu fahren, noch weniger, dass ein Blick in Henners Augen ihr Leben in eine explosive Leidenschaft verändern würde. Das klingt romantisch und ist…



  • Berlin – Sektion Berlin Special – Lars Kraume „Der vermessene Mensch“ erhellt die Gräuel deutscher Kolonialgeschichte

    Veröffentlicht am:

    von

    Berlin – Sektion Berlin Special – Lars Kraume „Der vermessene Mensch“ erhellt die Gräuel deutscher Kolonialgeschichte

    Blutrote gerade Linien strukturieren die Leinwand, fügen sich zu einem unregelmäßigen Gitternetz. Was zunächst wie eine Landkarte erscheint, stellt sich als Schädel heraus. Bei einer Völkerschau begann 1898 in Berlin die Vermessung afrikanischer Köpfe, um die Entwickungsunterschiede zwischen Weißen und Schwarzen evolutionär zu begründen, die deutsche Kolonialherrschaft in Afrika und später die Rassentheorie der Nationalsozialisten…



  • Berlinale – Sektion Wettbewerb – Matt Johnsons  „BlackBerry“

    Veröffentlicht am:

    von

    Berlinale – Sektion Wettbewerb – Matt Johnsons  „BlackBerry“

    Wer erinnert sich noch an BlackBerry-Zeiten? Das erste Mobiltelefon mit dem wenig werbewirksamen Namen Research in Motion (RIM) eines kanadischen Herstellers, mit dem man E-Mails über eine Hardware-Tastatur unterwegs schnell versenden konnte, ist inzwischen museal.  Matt Johnson lässt in seinem Film „BlackBerry“ die chaotische Entwicklung des ersten Mobiltelefons Anfang der 2000er Jahre nochmals aufleben. Basis…



  • Berlinale – Sektion Wettbewerb – „The Survival of Kindness“ – „Das Überleben der Freundlichkeit“- eine mythische Reise zum Menschsein 

    Veröffentlicht am:

    von

    Berlinale – Sektion Wettbewerb –  „The Survival of Kindness“ – „Das Überleben der Freundlichkeit“- eine mythische Reise zum Menschsein 

    Tote, wohin man schaut. Aus der Vogelperspektive erkennt man ein verschneites Dorf. Von der Kamera noch höher gefilmt entpuppt es sich als Riesentorte. Ein abgeschnittenes Stück zeigt die dunkle Teigmasse zwischen weißer Glasur, rundherum die Gäste mit Gasmasken, eine berührende Metapher für koloniale Diskriminierung schon im Vorspann…



  • Berlinale – Sektion Berlin Special – „She Came To Me“ enttäuscht als Eröffnungsfilm

    Veröffentlicht am:

    von

    Berlinale – Sektion Berlin Special –  „She Came To Me“ enttäuscht als Eröffnungsfilm

    Was tun, wenn eine Kapitänin nicht nur Schiffe abschleppt, sondern Männer, dann auch noch einen hochdotierten, aber extrem kleinwüchsigen Komponisten in einer Schaffenskrise. Der diesjährige Eröffnungsfilm der 73. Berlinale ist kein Wettbewerbsfilm, sondern aus der Section „Berlinale special“. Die Botschaft ist trotz Solidaritätskundgebungen mit der Ukraine eindeutig. Die Unterhaltung soll nicht zu kurz kommen, ebenso…



  • „The Lost Souls of Syria“ – Dokumentarfilm von Garance Le Caisne und Stéphane Malterre

    Veröffentlicht am:

    von

    „The Lost Souls of Syria“ – Dokumentarfilm von Garance Le Caisne und Stéphane Malterre

    Die Kamera fokussiert auf den leicht wolkigen Himmel, wo die Konferfeis syrischer Machthaber erscheinen, um dann aus der Vogelperspektive Damaskus heranzuzoomen so nah, dass man die Spuren der Folter in den toten Menschen erkennt. Ein syrischer Fotograf ist beauftragt sie zu registrieren. Als Whistleblower Caesar veröffentlicht der Überläufer vom Militär 2014 27000 gestohlene Fotografien von…



  • Berlin – Die Wettbewerbsfilme für die 73. Berlinale

    Veröffentlicht am:

    von

    Berlin – Die Wettbewerbsfilme für die 73. Berlinale

    18 Filme werden in diesem Jahr wieder im Wettbewerb um den Goldenen und die Silbernen Bären konkurrieren. Es sind Produktionen aus 19 Ländern vertreten, 15 davon als Weltpremieren. Bei einem Drittel der Filme haben Frauen Regie geführt. Im Wettbewerbsprogramm sind zudem drei Debütfilme vertreten und vier Produktionen aus Deutschland, davon zwei Koproduktionen…



  • „Whitney Houston: I Wanna Dance With Somebody““

    Veröffentlicht am:

    von

    „Whitney Houston: I Wanna Dance With Somebody““

    1994 – Whitney Houston bekommt den Music Award. Das Publikum jubelt. Whitney Houston wird zur Stimm-Ikone. Bis heute ist sie die weltweit am meisten ausgezeichnete Sängerin mit sechs Grammys. Sie eroberte zunächst die Menschen mit Pop-Songs und entwickelte später in der Tonlage einer Mezzosopranistin unverkennbar stilprägende Soulinterpretationen im extremen Tonumfang von drei Oktaven und in…



  • Giuseppe Tornatore – „Ennio Morricone – der Maestro“ – eine ausgezeichnete Dokumentation

    Veröffentlicht am:

    von

    Giuseppe Tornatore – „Ennio Morricone – der Maestro“ – eine ausgezeichnete Dokumentation

    Einmal gehört, hat Ennio Morricones Musik einen extremen Wiedererkennungswert. Er gilt als der Begründer der modernen Filmmusik, hat sie durch klassische und experimentelle Musik innovativ erweitert. Er inspirierte die renommiertesten Regisseure. Erst durch seine Kompositionen werden Charaktere, Landschaften, Narrative von innen durchglüht. Musik macht hörbar, was zu sehen ist. Jetzt zeigt die Dokumentation „Ennio Morricone…



  • Jerzy Skolimowskis neuer Film „EO“ – die Welt aus der Perspektive eines Esels

    Veröffentlicht am:

    von

    Jerzy Skolimowskis neuer Film „EO“ – die Welt aus der Perspektive eines Esels

    Isabelle Huppert spielt zwar mit, aber in einer Minirolle. Eo, die Hauptrolle, übernimmt ein Esel, eigentlich sind es sechs, denn der Film entstand aus Liebe zum Tier und aus Jerzy Skolimowskis großer Verehrung für Robert Bressons Filmklassiker „Au hasard Balthazar“ (Zum Beispiel Balthasar, 1966). Beim diesjährigen Filmfestival in Cannes wurde „EO“ mit dem Jurypreis ausgezeichnet.…



  • Elfriede Jelinek „Die Sprache von der Leine lassen“

    Veröffentlicht am:

    von

    Elfriede Jelinek „Die Sprache von der Leine lassen“

    Elfriede Jelinek gilt als Enfant terrible der österreichischen Literaturszene, immer kritisch, immer aufmüpfig, knallhart in komplexen Satzstrukturen, sich zu einem wuchtigen, kunstvoll rhythmisierten Sprachstrom verdichtend, der volle Konzentration erfordert. Ihre Texte sind  alles andere als leichte Kost. Doch gerade für den „musikalischen Fluss von Stimmen und Gegenstimmen“, so die Jury, wurde ihr 2004 der Nobelpreis…



  • Michael Koch „Drei Winter“ – ein berührender Film aus den Schweizer Bergen

    Veröffentlicht am:

    von

    Michael Koch „Drei Winter“ – ein berührender Film aus den Schweizer Bergen

    Weit oben in den Schweizer Bergen lebt Anna mit ihrer kleinen Tochter Julia, wo die Felsbrocken die Weide einschränken. Marco ist ihr neuer Freund. Aus dem Tal ist er gekommen, ein kräftiger Kerl den Nacken immer etwas hochgeschoben, den Blick gesenkt. Aber wenn Anna tanzt, beginnen seine Augen zärtlich zu leuchten und man versteht, warum…