Berlinale – Sektion Berlin Special – „She Came To Me“ enttäuscht als Eröffnungsfilm

Filmkritik Berlinale "Sch Came to Me" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Protagonist Picture, Berlinale

Vom jungen Liebespaar und der Mutter des Mädchens einmal abgesehen leidet jede Figur in diesem Film an irgendeiner Psychose. Dem Komponisten fehlt jegliche Inspiration. Seine Frau eine Psychotherapeutin, die ihn geheiratet hat, weil sie leidenschaftlich gern Gutes tut, leidet an Putzwahn als spirituelle Reinigung und will Nonne werden. Der Vater der 16-jährigen spielt sich als herrschsüchtiger Familienpatron auf, der sich in Mayflower-Historienspektakeln auslebt und die Kapitänin stalkt Männer, weil sie süchtig ist nach Romantik. In Rebecca Millers überaus konstruierter Geschichte darf natürlich auch nicht das rosarote Happyend fehlen, doch weder als Drehbuchautorin noch als Regisseurin gelingen ihr echte Überraschungsmomente und provokante Lacher.  Wäre nicht Peter Dinklages Charme und sein ganz spezieller Hundeblick und Anne Hathagans auratische Ausstrahlung, würde diese US-amerikanische Comedy ganz baden gehen. 

„She Came to Me“ von Rebecca Miller ist für das Opening der Biennale bestimmt nicht das, was man sich von einem internationalen Filmfestival erwartet.