Berlin – Ibsens „Hedda“ als Farce in Queeroptik im Berliner Ensemble

Theaterkritik "Hedda" am Berliner Ensemble präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Pünktlich zum Weltfrauentag präsentiert Heiki Riipinen eine neue Version von Ibsens „Hedda“. Doch Ibsens tragische Geschichte über „Hedda Gabler“ bleibt unverändert, allein Optik und Genre ändern sich. Aus der psychologischen Tragödie einer frustrierten Frau wird in einer ausgestellten queeren Optik eine pastellbunte Farce, comicartig unterhaltsam, pseudo provokativ…

CD-Besprechung – Aurel Dawidiuk B-A-C-H „Hommage à…“ – Expression zwischen Erde und Himmel 

CD-Kritik-Aurel Dawiduik, Orgel B_A_C_H_ "Hommage à..." präsentier von www.schabel-kultur-blog.de

Wuchtige Akkorde, dazwischen eine schnelle, immer längere virtuose Melodielinie, die sich in religiöser Demut beruhigt, und schon ist man mitten in der „Fantasia et Fuga“, in Johann Sebastian Bachs Kosmos, voller Glorie und großer Emotionen von Aurel Dawidiuk an der Metzler-Klahre-Orgel im Stadthaus Basel interpretiert.… 

Berlin – „Club Amour“ und „Café Müller“ – Weiterentwicklung von Pina Bauschs Tanzstil beim Tanzfestival der Berliner Festspiele

Tanzkritik über Tanztheater Wuppertal "Club amour" und "Café Müller" bei Tanzfestival der Berliner Festspiele präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de.

Jeder für sich, zwei Tänzer und eine Tänzerin springen, fallen, verdrehen und verrenken sich nackt bis auf ein T-Shirt, auf drei kleinen quadratischen Plattformen eines Gerüstturms, das Publikum ganz nah im Kreis herum sitzend oder stehend. Die Tanzsprache ist deutlich erkennbar in der Tradition von Pina Bausch, aber nicht nur wegen der Nacktheit in der Körperarbeit, sondern auch in der Konzeption weiterentwickelt…

Berlin – „Moskoviáda“ und „Radio Nacht“ – zwei Romane des ukrainischen Erfolgsautors Jurji Andruchowytsch als politisches Statement im Berliner Ensemble

Ein großer Quader als Bühne auf der Bühne und drei Tageslichtprojektoren genügen Regisseur Dušan David Pařízek, um Jurji Andruchowytschs Roman „Moskoviáda“ (1993, deutsche Ausgabe 2006) spannend und lautstark in Szene zu setzen. Über ein paar Folien projizieren die SchauspielerInnen das triste Ambiente, zwei riesige Hochhäuser dazwischen der graue Himmel. Die Menschen als Schatten ihrer selbst und gleichzeitig dominierende Großformate, untermalt mit harten Beats entwickelt sich ein surreales Spektakel, in dem sich die Schieflagen des russischen Imperiums kurz vor der Wende spiegeln. Dušan David Pařízek inszenierte „Moskoviáda“ bereits Ende 2022 mit tschechischen SchauspielerInnen am „Divadlo X10“ in Prag. Als Gastspiel war es an zwei Abenden am Berliner Ensemble, dann in Hamburg zu sehen…

ITB – Realität und Wunschvorstellungen vom klimafreundlichen Urlaub klaffen weit auseinander

ITB 2024, Klilmaschutz zwischen Realität und Vision präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de.

Die Tourismusbranche freut sich 2024 über das enorme Wachstum und visioniert noch höhere Quoten. Luxustourismus boomt. USA, Indien und Deutschland sind die wichtigsten Quellenländer im Oman, inzwischen von 71 Flughäfen aus erreichbar. Millionen, und es sollen noch mehr werden, reisen per Flugzeug an. Das massive globale Tourismuswachstum wird zu einem enormen Anstieg der Emissionen führen…

Berlin/weltweit – „Femina“ – eine Online-Ausstellung zum Internationalen Frauentag 2024 der Galerie Kornfeld

Ein origineller Einfall ist es zweifelsohne zum Internationalen Frauentag eine Online-Ausstellung zu kreieren und ein geschicktes Marketing für die Galerie Kornfeld und ihre Künstlerinnen dazu. Online kommen die Bilder zwar nicht so zur Wirkung, aber die Hommage an die Frau und die kritische Auseinandersetzung mit den Rollenbildern der „Femina“ überzeugt…

Berlin – Händels Oper „Hercules“ an der Komischen Oper – ein spannendes Eifersuchtsdrama

Berlin - Händels Oper „Hercules“ an der Komischen Oper - ein psychologischer Krimi über die Eifersucht

Zuerst Sehnsuchtsleid, dann Wiedersehensfreude und kurz darauf wegen eines Gerüchts abgrundtiefe Eifersucht bis zum Mord und Wahnsinn. Händels Oratorium „Hercules“ ist eine Achterbahn der Gefühle, die in einem Feuerwerk großer Arien, fulminanter Chorsätze und einer subtilen Orchesterpartitur hörbar werden. 
Ganz ohne Glitzer und Glamour puristisch gelingt es Barrie Kosky eine überaus spannende Version, inszeniert für die Oper Frankfurt in Kooperation mit der Komischen Oper Berlin… 

ITB – „Experience Oman“ – eine Eröffnungsgala mit fulminanter Show und legendärer omanischer Gastfreundschaft 

ITB Oman präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Gold glänzende Ornamente kreisen im Halbrund des blauen Kosmos’ auf der halbrunden Projektionsfläche des City Cube der Messe Berlin. Die Supershow „Experience Oman“ signalisiert auf den ersten Blick das Klischee Orient a là 1001 Nacht, im Detail seine 5000-jährige Geschichte, vor allem seine innovative nachhaltige Entwicklung in der Gegenwart und Omans große Toleranz gegenüber anderen Kulturen, nicht zuletzt durch die großzügige Bewirtung der 3000 geladenen Gäste… 

Bayerisch Eisenstein – „IMAGO“ – phantastischer Surrealismus in der Galerie Kuns(t)räume

Ausstellung IMAGO surreale Welt in Galerie "Kuns(t)räume" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Plastisch, meist sehr farbintensiv, oft mit typischen Motiven und Arrangements, die man aus dem Surrealismus der modernen Klassik kennt, entwickelt die Künstlergruppe IMAGO auf den Spuren von Dalí, Max Ernst und Ernst Fuchs sehr spezifische Handschriften. Gemeinsamer Nenner ist Phantasien und Träumen nachzugehen, um das Verborgene zu entdecken…

Augsburg – Welturaufführung von Arnold Schönbergs Oper „Erwartung“ als VR-Game

Schönbergs Oper "Erwartung" im Staatstheater Augsburg präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Selbst in der Oper mitspielen, in die Rolle der Hauptfigur schlüpfen, deren Probleme fühlen und erleben, dabei noch Aufgaben lösen? Das Staatstheater Augsburg mit einer eigenen digitalen Abteilung deutschlandweit in diesem Bereich federführend macht es möglich. Mit der Welturaufführung von Arnold Schönbergs erster Oper „Erwartung“ als dreidimensionales Computerspiel hat es ein Alleinstellungsmerkmal. Nach zwei sehr intensiven Entwicklungsjahren ist das „ein ganz besonderer Moment“, so Intendant André Bücker, „es beginnt eine neue Phase der Bühnengeschichte.“ Der Zuschauer nimmt nicht nur die Position der Hauptfigur ein, sondern spielt aktiv mit, allerdings ohne Belohnungspunkte…

Uschi Glas „Ein Schätzchen war ich nie“ – Inszenierung einer Widerständischen

Buchkritik "Ein Schätzchen war ich nie" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Mit dem Film „Zur Sache Schätzchen“ machte Uschi Glas Karriere. Ein Schätzchen, wie sie oft in Medien genannt wurde, war sie nie. „Sie war anders als die anderen“, überaus diszipliniert, konsequent, werteorientiert kritisch, wenn es sein musste auch gegen den Mainstream, wodurch sich 1968 seitens der linken Szene die Türen schlossen. 80 Jahre alt blickt sie auf ihr Leben und fragt sich, ob sich das alles gelohnt hat, wobei sie die Kunst des Optimismus exzellent beherrscht und Negatives auslässt. 
Nüchtern, selbstironisch, ohne sich groß in Szene zu setzen, recherchiert sie entlang ihrer persönlichen und sozialisierten Werteskala mit sehr viel Respekt gegenüber anderen ihre Biografie und überrascht immer wieder durch die „zufälligen“ Schnittstellen in ihrem Leben ….