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Ivo betreut Menschen, die sterben werden. Sie besucht sie regelmäßig in ihren Wohnungen. Unsentimental, in harten Schnitten fängt Eva Trobisch den Arbeitsalltag von Ivo ein. Nach ihrem Langfilm-Debüt „Alles ist gut“ (2018) über das Trauma einer Vergewaltigung steht jetzt mit „Ivo“ wieder eine Frau im Mittelpunkt, die existentielle Entscheidungen treffen muss. Es ist ein einfühlsames…
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Nur selten steht die gigantische, euphorisch bejubelte Choreografie von Verdis „Messa da Requiem“ auf dem Programm. 2016 sorgte Christian Spuck als Intendant in Zürich mir seiner synergetischen Interpretation für Aufsehen. Im letzten Jahr wählte er diese Choreografie in einer überarbeiteten Fassung als Einstand seiner Berliner Intendanz als Zeichen für innovative Wege. Für die gekonnte Symbiose…
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Selten findet man im 18. Jahrhundert anerkannte Malerinnen. Anna Dorothea Therbusch (1721-1782) wagte trotz ihrer einfachen Abstammung die Kunst zu ihrem Beruf zu machen. Malen konnte sie zunächst als Mutter von fünf Kindern und Ehefrau eines Gastwirts kaum. Ihre Karriere begann erst mit 40 Jahren. Erst 1765 reiste sie an süddeutsche Fürstenhöfe und nach Paris.…
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Janis und Ana lernen sich in der Entbindungsstation eines Krankenhauses kennen. Gespielt von Penélope Cruz (Janis) und der New-Comerin Milena Smit (Ana) treffen zwei Generationen zusammen, die Almodóvars Botschaft überaus differenziert verkörpern. „Lebt euer Leben!“…
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„Erschüttert vom Krieg, gerade deshalb ist friedliches Miteinander auf der Bühne wichtig“ unterstrich Mathias Schloderer, kaufmännischer Leiter des Theater Regensburg, in Vertretung des Intendanten die politische Bedeutung der Uraufführung von „Wir“. Dreimal wegen der Pandemie verschoben. Jetzt von den Ereignissen in der Ukraine überschattet bekommt Lubchenkos neue Oper nach Jewgeni Samjatins Roman „Wir“ (1920) eine…
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Welche Rolle spielt die Frau in einer patriachalischen Gesellschaft? Generationen von Dichtern und Komponisten setzten sich damit auseinander. Man kennt das Motiv. Der Vater will seine Tochter reich verheiraten. Die liebt einen anderen und trickst den Vater aus. In Haydns Burletta „L’infedeltà delusa“ ist es Sandrina, die mit der Geliebten ihres künftigen Gemahls Vespina die…
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„Mit Ausnahme von etwa 12 Bildern sei das Übrige aus der Rumpelkammer und so vieles Geld nicht werth“, konstatierte Thiek, als vor 200 Jahren der Preußische Staat mehr als 3000 Gemälde des englischen Sammlers Edward Solly (1776-1844) erwarb. Solly war eigentlich Holz- und Getreidehändler, sammelte zunächst Landschafts- und Genrebilder, dann von Kunstexperten beraten Gemälde des…
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Fabelwesen, fantastische Tiere faszinierten immer schon die Menschen. Ungeheuer werden in Geschichten, Bildern und Filmen zu Bedrohungen, aber auch zu Freunden. Sie halfen früher fremde Dinge, naturwissenschaftliche Phänomene, Veränderungen in der Natur zu erklären, die keiner verstand. Grenzen zwischen Mensch und Tier sind seit der Antike fließend. Bereits in alten Hochkulturen Ägyptens und Persiens finden…
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Es schneit, leise Klangspiele im Hintergrund. Oliver Kraushaar, weiß geschminkt, verharrt in Schritthaltung, den Aktenkoffer in der Hand. „So viel Bewusstsein in eine Krankheit“, konstatiert er und kreist in dieser Haltung 20 Minuten lang. Dabei entwickelt sich ein spannender Monolog, der sich durch Erinnerungsphasen zum Spiel weitet, in dem er als gedemütigter Mensch ständig zwischen…
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Diener sind Ausdruck der gesellschaftlichen Verhältnisse. Am Hofe Ludwig XIV. arbeiteten 4000 Dienstboten. Im Viktorianischen Zeitalter gab es in England mehr Dienstboten als Industriearbeiter. Bis zum Ersten Weltkrieg musste, wer angesehen sein wollte, einen Diener haben, auch wenn er ihn gar nicht beschäftigen konnte. Danach verschob sich vieles. Wie hat sich das Berufsbild des Dieners…
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„Wir verurteilen den Krieg in der Ukraine. Die Waffen müssen schweigen. Der Traum von Freiheit und Demokratie ist unzerstörbar…Der Krieg muss aufhören im Namen der Menschlichkeit“, fordert das Berliner Staatsballett anlässlich der neuesten Uraufführung. Und genau dieser Schrecken menschlicher Dualitäten, immer wieder kontrastiert von der Idee eines „Zusammen-Klangs“ der Gegensätze bringt Sasha Waltz in ihrer…
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Ein toller Typ, dieser Gluck! Als 16-jähriger von zu Hause weggelaufen Richtung Wien und Italien, brachte er sich mit der Maultrommel durch, tief verankert in der Volksmusik, und wurde zum Barockstar und von Michael Hofstetter revitalisiert. Als Leiter der Gluck-Festspiele ist er derzeit wohl der profundeste Gluck-Kenner. „Glucks Musik ist atemberaubend“, sein Stellenwert eine wichtige…
© 2024 Michaela Schabel