Berlin – „Tina Buchholtz: Impact“ in der Galerie Art Center Berlin 

Ausstellung "Tina Buchholtz: Impact" in der Galerie Art Center Berlin präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

„Mayflowers“, 2023©Tina Buchholtz, Foto: Michaela Schabel

Tina Buchholtz zeichnete schon als Kind begeistert, doch Kunst studieren wollte sie nicht. „Ich wollte mich nicht verbilden lassen“. In ihrem Fall ist das wortwörtlich zu nehmen. Sie wollte nicht fremden Bildern und Maltechniken folgen, sondern trotz der großen Affinität zu Jackson Pollock ihren eigenen Stil suchen und entwickeln. Hochkonzentriert arbeitet sie über Wochen hinweg bis zu einem halben Jahr an einem Bild, um die Farb-, Licht- und haptischen Linearstrukturen zum Funkeln zu bringen. Obwohl ihre Bilder inzwischen ganz abstrakt konzipiert sind, lassen sie doch gigantische Landschaftstypen assoziieren, die der Betrachter sofort intuitiv erkennt oder über die Titel erkennen kann. Entsprechend weiten sich Farben allesamt bis zum Bildrand, verschmelzen Hinter- und Vordergrund, schaffen allein Farbdifferenzierungen perspektivische Wirkungen in die Weite und Tiefe. Rahmen wären deplaziert, würden nur unnötig die Wucht der Farben, Kristalle und subtilen Linearsysteme einschränken. 

Ausstellung "Tina Buchholtz: Impact" in der Galerie Art Center Berlin präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

„Ocean Breeze“, 2023©Michaela Schabel

In den Bildern von 2020 verwandelt sich Grün in „Green Wood“ und durch Farbschichtüberlagerungen und Microglas in „Sunset Wood“ oder „Ice Wood“.  Jetzt drei Jahre später werden die Effekte durch Microglas immer fulminanter, leuchten Landschaften wie „Ocean Breeze“ in Kombination mit Permutt-, Gold- und Leuchtpigmenten und Interferenzfarben magischer als in der Natur, dazu passt bestens „Klondike“, der Fluss, der ab 1898 den Goldrausch in Kanada auslöste.

Unruhiges Rot verwandelt sich unter der Spachteltechnik von Tina Buchholtz in feuriges Magma, in dem feine kristalline Strukturen den Erkaltungsprozess lebendig werden lassen. Wie sie es schafft mit dem Spachtel diese subtilen Farblinien übereinander zu setzen, bleibt ihr Geheimnis. Die dadurch entstehende Haptik ihrer Bilder ist famos. Man kann in diese Landschaften eintauchen, sich energetisch auftanken oder Ruhe finden. Es sind atmosphärische Wohlfühlbilder, die je nach Lichteinfall und Betrachtungsperspektive anders schimmern. Wer die entsprechenden Antennen hat, kann den emotionalen Impact dieser Bilder fühlen. 

Die Bilder von Tina Buchholtz sind in privaten und öffentlichen Sammlungen, u. a. in der Kunstsammlung des Deutschen Bundestags zu finden. 

Die Ausstellung „Tina Buchholtz: Impact“ ist in der Galerie Art Center Berlin, Georgenstraße 44, dienstags bis sonntags von 11 – 18 Uhr noch bis zum 17. November zu sehen. 

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