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„Wie schallt´s von der Höh…“, kraftvoll erhebt sich der Gesang nach Alphornruf und einem langen Gitarren-Medley. Das Ensemble positioniert sich wehrhaft zwischen drei riesig gestaffelten Plakattafeln, vorn der Blick auf eine üppige Bikini-Schönheit, dann auf eine Limousine im Sonnenlicht metallisch glänzend, dahinter fast unscheinbar auf den mächtigen Watzmann. Sofort wird der Bruch zwischen Tradition und…
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Zwischen Rock- und Technosongs präsentiert Thomas Ostermeier in seiner neuen Inszenierung von Virginie Despentes´ „Das Leben des Vernon Subutex 1“ ein düster groteskes Karussell quer durch alle Gesellschaftsschichten. Die Bühne kreist und präsentiert in lockerer Szenenfolge Einzelschicksale von Menschen, die wie Vernon Subutex plötzlich und völlig unverschuldet aus der Bahn geworfen werden, weil sich die…
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Mit Theatertexten und Gedichten setzt Louisa Stoux bei „Alles was ich liebe“ vielfältige Akzente, beginnend im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, wo sie durch zwei Literaturnobelpreisträgerinnen die Bedeutung der Lyrik in dieser Lesung besonders hervorhebt. Durch die Verschiedenartigkeit der Texte verflüchtigt sich allerdings schnell ihre Wirkung, bleibt nur ein buntes Allerlei im Nachhall, auch…
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Graugewinkelt signalisiert die Bühne gewöhnlichen Alltag und zugleich cooles Architekturdesign. Die Party samt Flügel ist „zu voll“, hallt es wider von allen Seiten. Obwohl nur sieben Schauspieler auf der Bühne sind, lässt Schimmelpfennigs neues Auftragsstück für das Residenztheater „Der Kreis um die Sonne“ nach „Der Riss durch die Welt“ (2019) ein buntes soziales Spektrum aufleuchten.…
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Mit Oscar Wildes größtem Erfolg, der Komödie „Ernst sein ist alles oder Bunbury“, 1895 uraufgeführt, setzte Intendant Jens Neundorff von Enzberg nach dem Endlos-Lockdown ganz bewusst auf Heiterkeit. Michael Lindner baute dafür eine poppige Open-Air-Bühne in Pink mit großer weißer Revuetreppe, auf der die Schauspieler sich wirkungsvoll in Szene setzen können, plakativ beäugt von Oscar…
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Landshut – „Alles was ich liebe“ mit Ursula Berlinghof in den Kammerspielen Landshut Die Landshuter Kammerspiele entwickelten mit der digitalen Lesereihe „Alles was ich liebe“ ein interessantes Format. Nicht ein Autor liest aus seiner Neuerscheinung, sondern ein Schauspieler des Theaters mit viel persönlicher Aura aus seinen Lieblingsbüchern. Nach Stefanie von Posers literarischen Lebenshilfen, Katja Ambergers…
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Das Berliner Theatertreffen mit der 10er Auswahl gerade beendet beginnt heute und geht bis 3. Juni als „Theatertreffen der Jugend digital“, als Reise ins Universum. Elf Produktionen, aus unterschiedlichen Bundesländern wurden eingeladen, denen ein bundesweiter Wettbewerb vorausgegangen ist…
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Liebevoll umschlungen liegt ein Paar auf einem wolkenweichen Federteppich. Das Besondere ist, dass die Frau, die Schauspielerin und Sängerin Lucy Wilke mit einer spinalen Muskelatrophie geboren wurde. Trotz des Handicaps entsteht ein zärtliches Miteinander, verschmelzen die Bewegungen synchronisch, fühlt sie die Bewegungen völlig entspannt ganz tief in ihrem Innersten die Zärtlichkeiten, die er ihr geben…
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Gut gemeint, aber völlig deplatziert wirkt beim Berliner Theatertreffen Marie Schleefs Spielshow über interessante Frauen quer durch die Epochen und verschiedene Talente und Berufe. In einem überproportionierten Triptychon von drei Handys schleppt sich „Name Her. Eine Suche nach Frauen+“ sieben Stunden nach ein- und demselben Schema hin. Für manchen Chatter ist das noch nicht lang…
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In einer diffusen Winterlandschaft, die immer wieder aufklart, wandern sieben Menschen, dünne und XXXL-Körper suchend, in andere Welten transzendierend umher. Weiß geschminkt, weiß kostümiert mühen sie sich je nach Bewegungsart und Artikulation durch die Stadien menschlicher Evolutionsgeschichte, von aufgedrehten Affen über archaische Skulpturen bis zu Robotern, dazwischen wirken sie durch die filmtechnischen Finessen wie 2-dimensionale…
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„Es lebe die Krise!“ könnte das Vorwort für das „Reich des Todes“ sein. Ausgehend vom Attentat vom 11. September 2001 rechnet Rainald Goetz mit den politischen Taktiken ab und zeigt wie Autokraten Demokratien zum Einstürzen bringen können. In einer 4-stündigen energetisch vibrierenden Inszenierung bringt Karin Beier, die in Großformaten versierte Intendantin des SchauSpielHauses Hamburg den…
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Die Bühne in weiße Stoffmassen gehüllt wirkt wie eine Eislandschaft, Medea mittendrin verloren und einsam. Sie klagt ihren Kummer, sich erinnernd an ihre Liebe zu Jason, symbolisch mit Musiker Johannes Rieder in langhaariger Guru-Optik assoziierbar, der etwas entfernt auf Gitarre oder Klavier wehmütig schräge Stimmungen anklingen lässt. Regisseurin Leonie Böhm verwandelt „Medea*“ im Schauspielhaus Zürich…
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Einfach großartig in jeder Beziehung funktioniert Anne Lenks Regiekonzept und beweist einmal mehr, wie spannend und aktuell Klassiker inszeniert werden können. Völlig ausgestellt isoliert sie Schillers Figuren in pink strahlenden Kuben, die zusammen ein Quadrat, unterschiedlich beleuchtet ständig neue Konstellationen ergeben, durch die Perspektive der Kameras schräge Ansichten ermöglichen, als würde Marias Gebäude der Macht…
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Eine riesiger Trichter wird zur Bühne. Menschen erscheinen, ringen um ihre körperliche Balance, die seelische haben sie, wie sich Schritt für Schritt herausstellt, schon längst verloren. In völlig schwarzer Abdunklung verwandeln sie sich in bizarre Traumwesen und schon ist man mitten in der Moritat von Max Frischs „Graf Öderland“. 1951 kam die erste Fassung auf…
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Herr Adam rettet Eva aus dem Teich, wo sie sich aus Liebeskummer umbringen wollte. Am Schluss rettet Eva Herrn Adam, weil er seine Vision nicht realisieren konnte, die Teiche in Brutstätten für Süßwasserfische zu verwandeln, um die ganze Nation gesund zu ernähren. 1932 schrieb Anna Gmeyner ihr Stück „Automatenbüffett“ als Volkstheater vom Reichtum durch innovatives ökonomisches…
© 2024 Michaela Schabel