Regensburg- „Sand“ – Standing Ovations für Georg Reischls neues Tanzstück bei der Uraufführung

Zehn Tonnen Sand auf der Bühne, dahinter eine Felsenlandschaft, darüber projizierter Himmel zwischen wolkiger Leichtigkeit und grauem Dunst und im Sand verstreut drei Fernsehmonitore zunächst mit Sonnenauf- und untergängen, später mit anderen atmosphärischen Bildern. Schon Michael Lindners Bühnenausstattung initiiert ein breites Spektrum von Assoziationen. 
Genau darauf zielt die Uraufführung von Georg Reischls neuer Choreografie „Sand“ ab. Zusammen mit den elf Mitgliedern des Regensburger Tanzensembles entwickelte er unter dem Motto „Sand“ ein Assoziations- stück, das trotz aller Abstraktion ganz konkrete Themen und Emotionen offeriert. „Sand“ kreist um die Veränderung von natürlichen und menschlichen Systemen, von der Natur zur Technik, vom Urlaub zur Umweltverschmutzung, vom Genuss zur Zerstörung bis zum Knockout durch die Klimaerwärmung… 

München/Haar – „Tangos Zwischen Himmel und Hölle“ 

David Tobias Schneiders "Tangos Zwischen Himmel und Hölle" präsentier von www.schabel-kultur-blog.de

David Tobias Schneider, Schauspieler mit Faible für Tango, startet mit seiner zweiten Tangoshow . Ein Jahr lang arbeitete er an „Tangos zwischen Himmel und Hölle“, nun mit eigenen Songs und eigenen Texten, geprägt von den abstrusen Erfahrungen durch die Pandemie, die sich im Sehnsuchts- und Weltschmerzgefühl einiger Songs spiegeln. „So hätten wir sie uns zum Jahreswechsel noch nicht ausgemalt“…

Berlin –  Ballettgala „From Berlin with Love II“ – in der Staatsoper

Ballettkritik "From Berlin with Love II" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Mit der zweiten Ballettgala wieder unter dem appellativen Motto „From Berlin with Love“ konzentriert das Berliner Staatsballett auf die Highlights der klassischen Ballettchoreografien. Im Vergleich zum ersten Part in der Deutschen Oper rückt im zweiten in der Staatsoper das ganze  Ensemble noch mehr in den Vordergrund. Über eine stylische, bühnengroß projizierte, sich wiederholende Fotostrecke werden alle Tänzerinnen und Tänzer wie Fotomodelle für Designermarken vor Beginn der Vorstellung präsentiert. Dann folgt der Film, der TänzerInnen und LehrerInnen beim täglichen Training zeigt. Das Ergebnis ist ein Feuerwerk aus Auszügen klassischer Ballettkunst auf Spitzenniveau …

Berlin – „Flamenco“ präsentiert von Rubin de la Ana & su Compañia  in der Matthäus Kirche am Kulturforum 

Flamenco von Rubin de Ana und La Mona präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Rubin de la Ana, in Jerez mitten in der Flamencoszene Andalusiens geboren, lebt als renommierter Flamencogitarrist und -sänger in Berlin. Wenn er spielt, gibt es auf der Gitarre und gesanglich authentischen Flamenco in vielen Facetten zu hören. Gleichzeitig wagt er mit seiner Gruppe Innovationen, beim diesjährigen Sommerkonzert mit Cellistin Selin Demirel. Tänzerin La Mona übergab ihren Part wegen einer kurzfristig erfolgten Verletzung an Bella Paloma und brachte sich mit Palmas ein. 
Der erste Part, hörbar durch organisatorische Probleme beeinträchtigt, flog der Funke erst nach der Pause…

Berlin – Ballett-Eröffnungsgala „From Berlin With Love“ mit furiosen Choreographien getanzt vom Berliner Staatsballett in der Deutschen Oper

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Der Vorhang hebt sich und man entschwebt nach monatelangem Live-Entzug in eine andere Welt. Es ist kaum zu glauben, was das Berliner Staatsballett trotz Corona-Beschränkungen und Intendanzwechsel auf die Bühne stellt. Die Ballettgala zur Eröffnung der neuen Spielzeit ist eine Hommage an die Schönheit des künstlerischen Ausdrucks, an das klassische Ballett und seiner modernen Entwicklung. 
Das Berliner Staatsballett weiß beide Richtungen in Perfektion zu tanzen und überrascht mit einem überaus abwechslungsreichen Programm. Rahmen und Höhepunkt dieses Gala-Abends fokussieren auf den klassischen Tanz, dazwischen irrlichtern gekonnt moderne Choreographien, darunter  Heinz Spoerlis „Sommernachtstraum“ und Andreas Heises „Du bist die Ruh´“, zwei Uraufführungen, und mit Yabin Wangs „M – Dao“ und Anton Dolins „Variations for Four“, zwei deutsche Erstaufführungen…

Regensburg – Uraufführung von von Georg Reischls „Drum Dancing“

Kritik "Drum Dancing" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Wer gibt den Ton an? Live-Schlagzeuger Vincent Glanzmann oder die Tänzer*innen des Regensburger-Ensembles? Beide inspirieren sich gegenseitig  die Musik und Bewegung bauen empathische Beziehungen auf, wie man das von den Ritualen anderer Kulturen kennt, wenn gemeinsames Tanzen körperliche und mentale Befreiung bringt. Genau darum   kreist Georg Reischls neue abendfüllende Choreographie, in der die Entfesselung des Tanzes  aus den strengen Reglements des Balletts thematisiert wird. Inspirationsquelle waren sowohl für Georg Reischl als auch für Schlagzeuger Vincent Glanzmann  die Heyokas der Prärie-Indianer, wir würden sagen Clowns. Vom Donnergott eigens befähigt sorgten sie als „verkehrte Krieger“ für Unterhaltung und Belehrung, indem sie bewusst alles falsch machten, um in diesen Fehlern den Irrsinn des Normalen zu spiegeln…

Berlin –  Gauthier Dance Company mit „Classy Classics“ in den Berliner Festspielen zu Gast

Tanzkritik Gauthier "Classy Klassik" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Mit Klassikern der Moderne begeistert Gauthier Dance Company mit ihren mehrtätigen Gastspiel  das Berliner Publikum. Schon der Titel „Classy Classics“ liest sich fröhlich. Gauthier ist inzwischen nicht nur ein exzellenter Choreograph, sondern  auch ein  überaus nachgefragter Festspielleiter. Er weiß, wie man Tanzprogramme faszinierend zusammenstellt und das Publikum mit einem abwechslungsreichen Programm geistreich unterhält und gleichzeitig kontrastreich unterschiedlichste Choreographiehandschriften zeigt. Gauthier ist es zu verdanken, dass berühmte Choreographen aus aller Welt ihre Stücke seiner Stuttgarter Company überlassen. Seine Gauthier Dance Company bringt alle Stilrichtungen versiert auf  die Bühne.

Berlin – mit „Flamenco Vivo“ in der Passionskirche in das neue Jahr 

"Flamenco Vivo" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Die Gitarre beginnt, die Viola stimmt ein, Tänzerin und Sängerin rhythmisieren und mit superschnellen Contrapalmas verspricht schon das erste Stück, „Soléa – la Fiesta“  mehr die fröhliche als die traurige Seite des Flamencos.

Unter dem Label „Flamenco Vivo“, übersetzt lebendiger Flamenco oder Flamenco lebt, reiste diese  Flamencokonstellation drei Monate lang mit acht Vorstellungen durch deutsche Städte mit Abstecher nach Basel und Zürich und vorläufiger Endstation Berlin.

„Flamenco Vivo“  steht für ein abwechslungsreiches Nummernprogramm, das dem Laien-Publikum die Vielseitigkeit des Flamencos nahe bringen will und von  Sängerin Carmen Celada charmant moderiert wurde.

Berlin – Emanuel Gats Tanzstück „Sunny“ an der Volksbühne

tanz "Sunny" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Ein mythisches Rüsselwesen indischen Couleurs erscheint auf der Bühne, Awir Leons Version des berühmten Songs „Sunny“ wird eingespielt, vier Tanzpaare kommen dazu und der Bühnenraum im offenen Rechteck mit breiter schwarzer Lücke für Auftauchen und Verschwinden verfärbt sich Rot, signalisiert Erotik, darüber hinaus eine warme positive Grundstimmung.
Genau darum geht des  Emanuel Gat in seiner Choreographie „Sunny“ an der Berliner Volksbühne. Die Choreographie  ist nicht neu, aber bei jeder Einstudierung verändert sie sich. Emanuel Gat choreografiert nicht eine Geschichte, sondern an Bewegungsprozessen und Haltungen…

Berlin – „Eyal /Ekman“ mit zwei Ballett-Uraufführungen für das Berliner Staatsballett

Tanzkritik "Ekman/Eyal" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Ein mystisches Wesen posiert auf der Bühne, verschwindet und bleibt über ein haariges Rechteck voyeuristisch präsent. Zu sehen gibt es wahrhaft Extravagantes. In seinem neuen Stück „LIB“, Kürzel für „liberation“, Befreiung, von den Fesseln des klassischen Tanzes, kann man später ergänzen, eigens für die ersten vier Solistinnen der Staatsoper choreographiert, lässt Choreograph Alexander Ekman im wahrsten Sinne die Puppen tanzen.

Staatsballett München – Roland Petits „Coppelia“

Ballettkritik "Coppelia" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Etwas lange spielt die Drehorgel als Einstimmung in vergangene Zeiten. Doch sobald sich der Vorhang öffnet verzaubern szenische Atmosphäre und kesse Choreographien. Grau ist die Hausfassade, doch in den Fenstern leuchten die Tänzerinnen in Rose. Nur eine blickt distanziert mit spanischer Grandezza, schwarz gekleidet, aus dem Fenster. Es ist Coppelia, eine mechanische Puppe, was aber nur der Erfinder Coppelius weiß.
Und schon ist man mitten drin in der Thematik um die Traumfrau nach der  E.T.A. Hoffmanns romantischer Geschichte „Der Sandmann“ Roland Petit verwandelte sie 1975 in ein witziges Handlungsballett.