"Kultur macht glücklich"


  • Berliner Staatsoper – „Die Verlobung im Kloster“ nach Sergej Prokofjew

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    Berliner Staatsoper – „Die Verlobung im Kloster“ nach Sergej Prokofjew

    © Erst mit einem mächtigen Schlusschor der Hochzeitsgäste aus unterschiedlichsten Epochen, Märchen und Literatur und Fortissimo mit wuchtigem Paukenschlag aus dem Orchestergraben endet die  eigenwillige  Inszenierung von Prokofjews „Verlobung im Kloster“  in der Berliner Staatsoper. Es ist der zweite Schluss, den etliche Besucher nicht mehr erleben, weil sie schon beim ersten mit einem Filmabspann enteilten. 



  • Berlin – Deutsche Oper – Zemlinskys „Der Zwerg“

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    Berlin – Deutsche Oper – Zemlinskys „Der Zwerg“

    ©Monika Ritterhaus Der Deutschen Oper Berlin ist mit Zemlinsky selten gespielter Oper „Der Zwerg“ ein ganz besonderer Coup gelungen. Unter Donald Runnicles´ musikalischer Leitung und Tobias Kratzers Regie mausert sich  der „Zwerg“ zum faszinierenden Psychogramm von Selbst- und Fremdwahrnehmung.



  • München – Oper – Puccinis „La fanciulla del west“

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    München – Oper – Puccinis „La fanciulla del west“

    ©Wilfried Hösl Eine gebogene Linie weitet die Bühne zum Bergwerk, aus dem die Jungs direkt in Minnies Kneipe landen, womit das Geschehen abstrahiert, überall und jederzeit verortet wird, weniger Goldrausch als Kohleabbau durch den Bezug zu Michael Glawoggers Dokumentarfilm «Workingman’s Death» (2005), der in der Pause gezeigt wurde.  Dass Puccini 1910 den Goldrausch Kaliforniens als…



  • Landestheater Niederbayern – Händels Barockoper „Ariodante“

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    Landestheater Niederbayern – Händels Barockoper „Ariodante“

    ©Peter Litvai Schon mit den ersten Tönen aus dem Orchestergraben wird eine wunderbare Klangstimmung hörbar. Mit großen Armbewegungen, akzentuierenden  Händen dirigiert Kapellmeisterin Margherita  Colombo die Niederbayerische Philharmonie in kleiner Besetzung. Tänzerisch beschwingt, genussvoll, sehr klar intoniert und klangschön stimmt das Orchester ein in Händels Oper „Ariodante“, die so fröhlich frech beginnt, weil die irische Prinzessin…



  • Münchner Staatsoper – Ernst Kreneks Theater für Musik „Karl V.“

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    Münchner Staatsoper – Ernst Kreneks  Theater für Musik „Karl V.“

    ©Wilfried Hösl Mit Bühnenbildner Carlus Padrissa und seinem Akrobatenteam La Fura dels Baus ist die Richtung „Karl V“ zum optischen Spektakel vorgegeben. Mit einem Spiegelkabinett verwandelt Padrissa Ernst Kreneks „Karl V.“  in einen Fieberwahn zwischen Orgie und Apokalypse, Schneelandschaft und Blutgemetzel, existenzieller Einsamkeit und Volksmassen. Tizians Gemälde „Das jüngste Gericht“ wird lebendig. Körper hängen sadomasochistisch…



  • Berlin – Staatsoper – „Violetter Schnee“ – Uraufführung der Oper von Beat Furrer und Händl Klaus

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    Berlin – Staatsoper – „Violetter Schnee“ – Uraufführung der Oper von Beat Furrer und Händl Klaus

    ©Monika Rittershaus Die Musik flirrt, knistert, knackt, splittert wie gefrorenes Eis. Töne durchfurchen die Stille, ballen sich in Kleinstintervallen übereinander bedrohlich auf und machen Eindreiviertelstunden lang alle Facetten des Schneefalls, eisigen Gefrierens und Zerspringens lautmalerisch in dissonant kosmisch apokalyptischer  Verfremdung hörbar.    Hinter einem Gazevorhang betrachtet eine Frau im Museum Brueghels berühmtes Gemälde „Jäger im…



  • Buchbesprechung – „Oper Jung! Musiktheater für Kinder zwischen Bühne und Bildung“

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    Buchbesprechung – „Oper Jung! Musiktheater für Kinder zwischen Bühne und Bildung“

    ©Komische Oper Berlin Sollen Kinder schon in die Oper und ins Konzert gehen? Selbstverständlich, das Warum erklärt ein Buch, herausgegeben von der Komischen Oper Berlin, zum 15-jährigen Jubiläum der Kinderoper an diesem Haus.



  • Berlin – Komische Oper Bernsteins Operette „Candide“

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    Berlin – Komische Oper Bernsteins Operette „Candide“

    ©monikarittershaus Fast erdrückt das Perückenungetüm, ironische Referenz an seine Zeit Voltaire und seinen großen Geist darunter. Sofort wird klar, dass „Candide“ in dieser Inszenierung extravagant amüsante Töne anschlägt. Bernsteins musikalisches Feuerwerk „Candide“ nach einer Novelle Voltaires verwandelt Regisseur Barrie Kosky in einen witzigen Stilmix mit satirischen Tiefgang. Im fliegenden Wechsel ist jede Szene für sich…



  • Münchner Staatsoper – Smetanas „Die verkaufte Braut“

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    Münchner Staatsoper – Smetanas             „Die verkaufte Braut“

    ©Winfried Hösl Unter dem Dirigat on Tomás Hanus weckt die Ouvertüre Spannung. Nervös vibriert der Geigenuntergrund während sich die einzelnen Motive entfalten. Kezals Werbespot als Heiratsvermittler als Gigalo der 60er Jahre mit Telefonnummer wie ein Callboy zielt schon auf simple Klischees. Es wird noch schlimmer. Regisseur David Bösch macht aus der „Verkauften Braut“, der tschechischen…



  • München – Opernuraufführung von Michael Ende Roman „Momo“

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    München – Opernuraufführung von Michael Ende Roman „Momo“

    ©Christian POPO Zach Wenn die grauen Zeitdiebe in Lichtkrägen die Menschen  in hektische Workoholics verwandeln, entwickelt Michael Endes berühmte Geschichte „Momo“ (1973) eine faszinierende Aktualität. Arbeit wird zur Fron,  Erziehung zur Dressur. Das Ergebnis ist „Bibigirl“ (Caroline Adler), eine gelungene Barbiepuppen-Persiflage auf Konsum- und Kaufzwänge, die einzige neue Szene. Ansonsten folgt die Inszenierung unter der…



  • München – Oper – „Otello“

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    München – Oper – „Otello“

    ©Winfried Hoesl Mit einem wahrlichen Donnerschlag beginnt Verdis „Otello“ in der Münchner Staatsoper. Dem Unwetter folgt der Donner der „Vittoria“-Tutti.  Kirill Petrenko lässt Orchester, Chor und Sänger so im Fortissimo erbeben  und findet nicht nur im letzten Akt die berührenden Momente im Pianissimo. Das sind die Eckpfeiler dieser großartigen „Otello“-Interpretation an der Münchner Staatsoper, die…



  • Berlin – „Vier Träume aus Linchuan“   Gastspiel der chinesischen Shanghai Kunqu Opera Company

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    Berlin – „Vier Träume aus Linchuan“    Gastspiel der chinesischen Shanghai Kunqu Opera Company

    ©Shanghai Kunqu Opera Company Was sich zunächst wie Katzengemauze anhört, entpuppt sich als ganz große chinesische Oper. Es dauert ein wenig, bis ein europäische Ohren sich an diese ganz ungewöhnlichen Tonalitäten gewöhnen. Doch schnell greift der Zauber der chinesischen Oper über, deren Ziel es immer ist, das Publikum zu emotionalisieren.



  • Landestheater Niederbayern – Donizettis Belcanto-Oper „Anna Bolena“

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    Landestheater Niederbayern – Donizettis Belcanto-Oper „Anna Bolena“

    ©Peter Litvai Die Bühne ist klein. Zwei in sich geschachtelte Guckkästen, schaffen den Rahmen für das Spiel im Spiel. In Ultz stimmiger Inszenierung erlebt das Publikum Donizettis „Anna Bolena“ aus der Perspektive der Paparazzi, die das  britische Königshaus auf der Jagd nach den neuesten Sensationen umlagern. So integriert Ultz den Chor als Handlungsträger, verlegt geschickt…



  • München – Deutsches Theater – Musical „Carmen La Cubana

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    München – Deutsches Theater – Musical  „Carmen La Cubana

    ©Nitz Böhme Mit „Carmen La Cubana“ nimmt die Musicalwelt  den Havanna-Hype auf und verortet Bizet berühmte Oper „Carmen“ im Revolutionsjahr Kubas 1953. Nach der Welturaufführung in Paris 2016  ist diese kubanische Carmen-Version nach London, Köln und Berlin in München zu sehen.



  • Berlin – Deutsche Oper – Alban Bergs „Wozzeck“

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    Berlin – Deutsche Oper – Alban Bergs „Wozzeck“

    ©Marcus Lieberenz Wozzecks großes ernst trauriges Gesicht deckt die Bühne ab, jedes Mal wenn sein Leid sich gesanglos in der abgründigen Musik Alban Bergs verdichtet. Genau dieses Gesicht prägt sich tief in die Seele ein, gibt den wahnsinngen Tonskalen die expressive Optik von heute. Wir alle kennen diese Wozzeckschen Momente, in denen das Leid die Seele…