





Veröffentlicht am:
von

„Der europäische Frühling“ klingt nach einem politischen Buch, ist es aber nicht. Kaspar Colling Nielsen präsentiert eine multispektrale Fiktion , die sich aus den Problemen unserer Zeit in eine nicht mehr all zu weit in der Zukunft liegende Vision entwickelt. Sehr raffiniert konzipiert, präzise formuliert wurde sein dritter Roman, der erste, der ins Deutsche übersetzt…
Veröffentlicht am:
von

Man braucht einige Zeit, bis man sich an die ungewöhnliche Erzählweise Sinthujan Varatharajahs gewöhnt. Er holt weit aus bis zu den ersten amerikanischen MissionarInnen aus Massachusetts, die schon 1813 nach Ceylon kamen. Sein Roman „an alle orte, die hinter uns liegen“ umkreist seine eigene Geschichte, die seiner Vorfahren und das kollektive Schicksal der Tamilen auf…
Veröffentlicht am:
von

Die Demokratie zeigt im 21. Jahrhundert Erosionserscheinungen. Es fehlt zunehmend die Gemeinschaft, die sie braucht, um in diskursiven Mehrheitsentscheiden die besten Problemlösungen und Entwicklungen zu finden. Das Wir driftet in Ich und Ihr auseinander. Gemeinschaft zerbröselt in selbstoptimiertem Individualismus. 40 Prozent aller Haushalte sind Single und damit von weiteren sozialen Verpflichtungen entbunden. Das eigene Ich gewinnt…
Veröffentlicht am:
von

Die erwartete Abrechnung Prinz Harrys mit seiner royalen Familie bringt kaum Neuigkeiten, die man nicht schon wüsste. Seine Extratouren machten mediale Schlagzeilen, auch wenn man sich nicht explizit für den Tratsch der Royals interessant. Nach 500 Seiten versteht man, wie geprägt das Bild über Harry von der Boulevardpresse ist. Harrys finaler zweieinhalbseitiger Dank an seine Helfer,…
Veröffentlicht am:
von

Der 21. Februar 2022 war der Tag der „Revanche“, wie Michael Thumann sein Buch über Putin titelt. Michael Thumann weiß, wovon er schreibt. Er studierte in Moskau und berichtet seit über 25 Jahren, unter anderem als Ausländischer Korrespondent der ZEIT aus Russland. Er hat Putins Karriere vor Ort erlebt und dessen unglaubliche Veränderung während seiner…
Veröffentlicht am:
von

Feindseligkeit, Diskriminierung, Trennung, Spaltung bestimmen oft den Alltag. Knallhart treffen zementierte Meinungen aufeinander. Gründe genug für Anselm Grün die „Zeit der Versöhnung“ zu visionieren. Auch wenn man nicht wie Anselm Grün im Glauben tief verwurzelt ist, sind seine Gedanken zur „Zeit der Versöhnung“ ein wichtiger Ansatz für unsere Gesellschaft mit ihrer abnehmenden Solidarität, ihren radikalen…
Veröffentlicht am:
von

Kinder sollen eine schöne Kindheit haben, in der sie wurzeln können, um gut zu wachsen und Früchte zu tragen. In einer zunehmend multikulturellen Gesellschaft wie Deutschland wird das allerdings immer schwieriger. Das bewusst zu machen, ist das Ziel des antirassistischen Kinderbuchs „Steck mal in meiner Haut!“…
Veröffentlicht am:
von

Obwohl der Kiefer als Symbol unserer Selbstbestimmtheit gilt, ist er in der Regel ein völlig vernachlässigter Körperteil. „Sich in etwas verbeißen“ oder „verbissen an etwas arbeiten“ lassen mehr seine negative Optik assoziieren. Generell wird viel zu wenig reflektiert, wie wichtig ein ausbalancierter Biss ist. Zähneknirschen, Schmerzen im Kiefergelenk, selbst in den Ohren, im Augen- und…
Veröffentlicht am:
von

An sich ist es ein gutes Zeichen, dass auffällige Symptome immer besser diagnostiziert werden, leider aber in der Regel immer negativ als Makel im Rahmen der sozialen Erwartungshaltungen. Gerade bei den „Aspergern“ scheint sich die Perspektive zu ändern. Mit „Asperger als Chance“ hebt auch Dr. Susanne Huber das Positive des Asperger-Syndroms hervor…
Veröffentlicht am:
von

Sehr ungewöhnlich konzipiert präsentiert Christian Dürnbergers neues Buch „Die Nacht der Fragen und der Morgen danach“ eine spannende Mischung aus Erzählung und Sachbuch. Beides zusammen ergibt eine spielerisch unterhaltsame Einführung in das anspruchsvolle Thema der Philosophie…
Veröffentlicht am:
von

Lieder sind Gedichte. Beides zu verstehen ist Christian Gerhahers Arbeit. Daraus entstand auf der Basis von viel Erfahrung, Wissen und Überlegung sein sehr profundes „Lyrisches Tagebuch“, in dem er „Lieder von Franz Schubert bis Wolfgang Rihm“ analysiert. Er erklärt die Zusammenhänge zwischen Text und Musik, interpretatorischer Distanz und Nähe, gesanglichem Erzählen und Erleben. Diese Essaysammlung…
Veröffentlicht am:
von

Wie vielfältig ab 1900 Weltliteratur auch von Frauen geschrieben wurde, beweist Sandra Kegels einzigartige Anthologie „Prosaische Passionen. Die weibliche Moderne in 101 Short Storys“. Aus 25 Sprachen übersetzt entfaltet sich weiblicher Erzählkunst in global kultureller Vielschichtigkeit. Die Texte stammen von bekannten Literatinnen und von Frauen, die man durch dieses Buch entdecken kann…
Veröffentlicht am:
von

Mit den gigantischen Rohstoffreserven hätte Putin Russland Wohlstand und eine innovative Weiterentwicklung bringen können. Aber seine Vision die ehemaligen Sowjetrepubliken wieder einzusammeln, brachte nur ein ums andere Mal Krieg. Statt Korruption zu stoppen, machte er die Oligarchen von sich abhängig, sammelte hinter den Kulissen ein immenses Vermögen an und ließ sich am Schwarzen Meer auf…
Veröffentlicht am:
von

Mit seinem Buch „Im Grunde gut“ will er den Mythos vom Bösen widerlegen. Nur Vertrauen und Kooperation ermöglichen den Fortschritt. Er zeigt, dass Pessimisten falsch liegen und beschreibt „Eine neue Geschichte der Menschheit“. Das überzeugt durchaus in den Beispielen, die er auswählt, aber es gibt genug andere, die er außer Acht lässt…
Veröffentlicht am:
von

„Als Ethnologin ihrer selbst“ bezeichnet sich Anni Ernaux, Jahrgang 1940. Ihre Texte sind überwiegend autobiografisch geprägt. Gleichzeitig spiegeln sich in ihnen die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen proletarischer Unter- und bürgerlicher Mittelschicht der Nachkriegsgeneration, in der sie aufwuchs. Annie Ernaux wurde eine der prägenden Stimmen der französischen Literatur und im Oktober 2022 mit dem Nobelpreis für Literatur…
© 2024 Michaela Schabel