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Alle fünf Jahre könnte Deutschland über die „documenta“ durch eine weltoffene Kunstmesse global punkten. Vor lauter Weltoffenheit vergeigt es dieses Jahr die Chance ganz und gar. Man überlässt einem indonesischen Künstlerkollektiv die Zusammenstellung, die Gestaltung und geht damit baden nicht nur wegen der ungerechten Teilnahmegewichtung, die Israel nicht berücksichtigte, nicht nur wegen antijüdischer Motive, die…
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Warum ist es zu dem Angriffskrieg in der Ukraine gekommen? Um diese Frage kreist Rüdiger von Fritsch in seinem neuen Buch. „Zeitenwende. Putins Krieg und die Folgen.“ Als deutscher Botschafter in Moskau von 2014 bis 2019 hat er eine klare, umfassende Sicht auf die Verhältnisse in Moskau. Prägnant gibt er in seinem neuen Buch aus…
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Was haben Richard Wagner und Karl Marx gemeinsam? Es ist ihre Kritik am Kapitalismus. Beide visionieren das Ende der kapitalistischen Epoche, Marx analytisch, durch den Kampf gegen das Kapital, für eine gerechte Verteilung des Mehrwertes, Wagner narrativ und emotional durch seine mystische Musik, in der er dem deutschen Gefühl Raum gab und sich als extremer…
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Fantastische Glasarbeiten, wohin man schaut. Auf 1000 qm der Veste Coburg und im Europäischen Museum für Modernes Glas entfaltet sich eine faszinierende Welt aus Glas. 90 Künstlerische Handschriften sind zu sehen, die in einem mehrstufigen Verfahren von 400 Bewerbungen für den „Coburger Glaspreis 2022“ ausgewählt wurden. Er ist der wichtigste Wettbewerb für zeitgenössische Kunst aus…
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Als Pleinairmaler bannte Robert Kaindl-Trätzl auf seinen Reisen durch Irland und Slowenien auf Papier. Bekannt wurde er durch seine Graphiken. Er ist ein Meister der Druckgrafik, beherrscht ungewöhnlich viele Techniken und entwickelte eine ganz spezielle künstlerische Handschrift, die man sofort erkennt. Anlässlich seines 80. Geburtstages war bereits 2021 eine große Retrospektive geplant, wegen Corona ist…
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„Kann ein Dichter die wahre Natur der Liebe zeigen?“, auf diese Frage der Königin Elisabeth I. entsteht eine Wette und darum kreist Tom Stoppards Drehbuch für den Film „Shakespeare in Love“. Er wurde dafür 1999 mit einem Oscar ausgezeichnet, davor mit einem Goldenen Löwen, einem Golden Globe und einem Silbernen Bären. Dass „Shakespeare in Love“…
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Carabosse, die böse Fee, ist das Ereignis in der neuen „Dornröschen“-Choreographie von Marcia Haydée, die jetzt auch an der Deutschen Oper zu sehen ist. Für sie ist Carabosse das Zentrum und sie kann „Dornröschen“ nur choreographieren, wenn im Haus ein Tänzer die Rolle der Carabosse tanzen kann, ganz zu schweigen von der aufwändigen Inszenerierung und…
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Der Himmel leuchtet konsumbunt. Das ist wohl der aktuelle Knackpunkt in Michael Thalheimers Inszenierung von Borcherts „Draußen vor der Tür“ im Berliner Ensemble. Er will den Klassiker der Nachkriegszeit, 1947 uraufgeführt, jetzt vor dem russischen Angriffskrieg höchst aktuell, ins Bewusstsein unserer Zeit rücken. Das Konzept scheint zu funktionieren. Der Applaus für das exaltierte Spiel, insbesondere…
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Schreker selbst ist „Der Schatzgräber“. Man muss die Zeit miteinbeziehen, als er diese Oper 1916 – 1918 mitten im Ersten Weltkrieg komponierte, um dieses höchst symbolische Werk zu verstehen. Der Märchenstoff decouvriert sich als Horrorgeschichte, statt Happyend Tragik. Schreker gräbt nach den musikalischen Schätzen seiner Epoche zwischen Impressionismus und Expressionismus, Symbolismus und Futurismus, führt sie…
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Zum vierzehnten Mal wird der Internationale Literaturpreis für Gegenwartsliteraturen in deutscher Erstübersetzung vom Haus der Kulturen der Welt und von der Stiftung Elementarteilchen in Berlin verliehen. Er würdigt den/die AutorIn mit 20000 Euro, den/die ÜbersetzerIn mit 15000 Euro. Bereits für die Nominierung zur Shortlist erhält jedes Team jeweils 1000 Euro. Ausgewählt wurden…
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Man erkennt die Bilder von Lea Gudrich sofort, zum einen an der gelungenen Symbiose von Malerei und Zeichnung, zum anderen an dem Mut, die an sich sehr anmutigen Motive durch grelle Farblinien oder Flächen zu stören und gesellschaftlich zu hinterfragen. Schon zum zweiten Mal stellt Lea Gudrich in der Galerie Kunstwerk aus. Von ihren 13…
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„Was macht eine Bombe im Bordell?“ „Puff!“ „Wo wohnt die Katze?“ „Im Miezhaus.“ Ein Kalauer folgt dem anderen, keine Szene ohne Gelächter. Mit der Inszenierung von Noel Gays Musical „Me and My Girl“ ist dem Landestheater Niederbayern pures Bühnenamüsement gelungen. 1937 im Victoria Palace Theatre in London uraufgeführt wurde es mit 1646 Vorstellungen das erfolgreichste britische…
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Vielfach kopiert wurde „Molotov Man“ (1979) zur ikonographischen Fotografie rebellischen Widerstands in Nicaragua. Seit 50 Jahren setzt sich Magnum-Fotografin Susan Meiselas mit Gewalt auseinander. Sie begann ihre Karriere mit Porträts aus der US-amerikanischen Mittelschicht, entdeckte soziale Gewalt zwischen den sozialen Klassen, den Geschlechtern, in der häuslichen Umgebung und der Vermarktung in den „Girl Shows“ auf…
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Zur Zeit ist der große Ausstellungsraum im Haus der Kunst ein Wasserbecken. Über die beiden Doppeltüren zum Englischen Garten blickt man auf lichtumflorte Bäume. Trotz des wunderbaren Frühlingstages steigt unerwartet Nebel auf, füllt den Raum, lässt die Menschen verschwinden und man fühlt sich plötzlich ganz allein. Begleitet von den meditativen Gesängen von Mönchen scheint man…
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Mit mitreißend tänzerischer Dynamik, überaus subtil und transparent dirigiert, gespielt und gesungen entdeckt Michael Hofstetter in einer Koproduktion mit dem Theater Pilsen als Höhepunkt der diesjährigen Gluckfestspiele den Reiz der schlichten italienischen Urfassung von „Alceste“ (1767), mit der Gluck den Weg zur Reformoper beschritt…
© 2024 Michaela Schabel