Coburg – „Coburger Glaspreis 2022“ auf der Veste Coburg und im Europäischen Museum für Modernes Glas

Coburger Glaspreis präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Kunstsammlungen der Veste Coburg, Dieter Ertel

Jedes Objekt hat eine eigene Aura und ist so platziert und beleuchtet, dass es diese Aura verbreiten kann. Glas als Werkstoff wirkt per se immer geheimnisvoll. In unterschiedlichsten Erscheinungsformen, Verarbeitungsmöglichkeiten, Materialkombinationen und Installationsformen weiten sich die Möglichkeiten künstlerischer Vielfalt bis zur Veränderung des Materials und mit unterschiedlichsten inhaltlichen Konnotationen. 

„Der magische Werkstoff Glas birgt vielseitige Überraschungseffekte, ruft in besonderer Weise Emotionen hervor und regt zum Nachdenken an“, so der Direktor der Kunstsammlungen, Jurymitglied und Ausstellungskurator Dr. Sven Hauschke. Aktuelle Themen wie Umweltzerstörung, Artensterben, Klimawandel und Ausgrenzung durch die Corona-Pandemie provozieren über die künstlerische Transformation zur kritischen Reflexion.

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©Kunstsammlungen der Veste Coburg, Dieter Ertel

Zum fünften Mal wurde der „Coburger Glaspreis“ dieses Jahr verliehen. Eine international besetzte Jury wählt jedes Jahr die sieben PreisträgerInnen aus, die sich über großzügige Zuwendungen freuen dürfen, die durch die Kooperation mit der Alexander Tutsek-Stiftung möglich ist.

Der erste Preis, dotiert mit 15.000 Euro, geht an die Norwegerin Æsa Björk. Sie kombiniert in „Fragments“, einem Werk, das aus zwei großen, konvexen Linsen besteht, Glas und Stahl mit Kunststoffverbindugen aus dem 3D-Drucker. Der technisch sehr anspruchsvolle Entstehungsprozess rückt allerdings ganz in den Hintergrund und lässt an biologisch und kosmische Entwicklungen denken.

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©Kunstsammlungen der Veste Coburg, Dieter Ertel

Alison Lowry aus Irland gewann den mit 10.000 Euro dotierten zweiten Preis für ihre in feinster Pâte de verre-Technik ausgeführte Skulpturengruppe aus Taufkleid und Babyschuhen. Das Glasobjekt ist ein berührendes Mahnmal für den jahrzehntelangen tragischen Umgang mit unehelichen Kindern in kirchlichen Mutter-und-Baby-Heimen Irlands. 

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©Kunstsammlungen der Veste Coburg, Alison Lowry

Judith Röder aus Deutschland erhielt den mit 5.000 Euro dotierten 3. Platz. Ihre Installation aus vordergründig antiquierten Overhead-Projektoren mit ausrangierten Fensterscheiben als Projektionsvorlagen erzeugt Kontexte, die Mikro- und Makroaufnahmen in der Natur assoziieren lassen.

Weitere Preisträger sind Petr Stanický, Tschechische Republik, der den Senior Preis der Alexander Tutsek-Stiftung (> 45 Jahre, € 5.000 Euro) erhält, die Slowakin Kristína Ligačová, die den Preis der Alexander Tutsek-Stiftung (€ 2.000) erhält und Zuzana Kubelková, Tschechische Republik, die den Preis der Achilles-Stiftung (< 35 Jahre, € 2.000) erhält. 

Der Ehrenpreis in Erinnerung an Otto Waldrich (€ 2.000, gestiftet von Gertrud Bartelmus) geht an die Glaskünstlerin Ulla Forsell (Schweden)

Ganz unabhängig von dieser Prämierung wird jeder Besucher seine persönlichen Favoriten. finden. Das Niveau ist bei allen Arbeiten außergewöhnlich hoch. 

Zu sehen ist die Ausstellung „Coburger Glaspreis“ noch bis zum 25. September 2022. Die Ausstellung wird durch ein vielfältiges Vermittlungs- und Veranstaltungsprogramm begleitet. https://www.coburger-glaspreis.de