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Berlin – Musical – „That´s Life – Das Frank-Sinatra-Musical“ – Welturaufführung im Potsdamer Theater

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Berlin – Musical – „That´s Life – Das Frank-Sinatra-Musical“ – Welturaufführung im Potsdamer Theater

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Jeder Song erzählt eine Lebensstation zwischen Privatleben und Auftritten oszillierend, beginnt etwas brav, gewinnt an Dynamik, nicht zuletzt durch die fetzigen Tanzeinlagen in originellen Kostümen jener Zeit swingflott, ladylike, etwas verrucht oder in glitzernder Showoptik. Aus Songs, Tanz und kleinen Handlungsszenen puzzelt sich „That´s Life“ zur amüsant unterhaltsamen Frank-Sinatra-Story, nicht nur als  steile Karriere-Geschichte, sondern auch mit Frankie Boy´s Schattenseiten.  

Eine repräsentative Doppeltreppe, rechts und links mit Platz für die 13-köpfige Bigband schafft zusätzliche Bühnenflächen, ermöglicht schnelle Szenenwechsel, symbolische  Hochs und Tiefs und abwechslungsreiche Tanzchoreografien. Großflächige Projektionen vermitteln das nächtliche Flair amerikanischer Megacities, Lichtspots die intime Atmosphäre, wenn Frankie Boy wieder einmal verliebt ist, seine Kanäle zur Mafia einschaltet oder wegen einer Kleinigkeit explodiert.

Der junge Mister Frank

Als junger Frank Sinatra zeigt Janko Danailow den sympathischen Typ von nebenan, der „Night And Day“ selbstbewusst seinen Traum vom Singen verfolgt. Statt zu kellnern tingelt er mit einer Swingband durch USA, heiratet davor noch seine geliebte Nancy Barbato, mit Katia Bischoff ein nettes Mädel, und mit „Get Me To The Church On Time“ als witzige Tanzszene choreografiert. Ein Reifen rotiert als Symbol für die Tournee, nimmt, sich eine drehende LP verwandelnd, die Vision von der eigenen Langspielplatte vorweg. Es läuft nicht ganz rund. Nancy wird schwanger, die Tournee geht den Bach hinunter. Aber Frank singt sich in den nächsten Vertrag, lernt elegant lässig zu tanzen, steigt ins große Showbusiness auf, lässt den einstigen Knebelvertrag mafios außer Kraft setzen, verlässt  Nancy kaltblütig, als er Ava Gardner, begegnet, ebenfalls mit Katia Bischoff besetzt jetzt als funkelnde Grande Dame. 

Entsprechend der Story  darf Janko Danailow anfangs noch ins Mikrofon schmettern, zuweilen ziemlich schrill, aber Song für Song wird seine Stimme smarter und nähert sich Frank Sinatras charismatischem  Mild-and-Mellow-Effekt. Parallel dazu nimmt sich unter der musikalischen Leitung von Gerald Meier die  Swingband, die sich anfangs immer wieder solistisch in den Vordergrund spielt, zurück, und bleibt mit flottem Sound  dezent im Hintergrund.

Als alles wegen seiner cholerischen Anfälle und seines Machismo alles kippt, die Ehe mit Ava Gardner scheitert „The Lady Is A Tramp“, der Manager kündigt, singt bereits Tam Ward „That´s Life“ mit Frank Sinatras legendären Hut und  man weiß, diese Stimme macht trotzdem ihren Weg.  

Nach der Pause singt und spielt  Tam Ward Frank Sinatras Comeback. 

©Dominik Gruss

Trotz Hustenanfällen, die an  Frank Sinatras Stimmbanderkrankung erinnern,  gelingt ihm der Durchbruch beim Film. Als bester Nebendarsteller in „Verdammt in alle Ewigkeit“  bekommt er den Oskar, die mafiose Erpressung dieser Rolle  bleibt ausgespart. Dafür wird Frank Sinatras Wahlkampfunterstützung Kennedys mit Hilfe mafioser Netzwerke thematisiert. Der Fokus liegt allerdings auf den legendären „The Rat Pack“- Performances  im „Sands Hotel“ Las Vegas. Mit  Dean Martin (Randy Diamond) und Sammy Davis Jr. lebt die trinkfreudige Mischung aus Songs, Tanz und Kabarett wieder auf. Micky Smith Jr.  herrlich schlaksig und witzig, erobert als  steppender Sunnyboy das Publikum und enormen Zwischenapplaus. Dann bricht die Handlungsspannung ein. Frankies Hochzeit mit der jungen Mia Farrow (Hannah Redlich) bleibt belanglos. Zu intensiv ist seine Erinnerung an Ava Gardner. Mit  „My Way“ klingt „That´s Life – das Frank-Sinatra-Musical“ melancholisch aus und beflügelt  mit den inszenierten Zugaben, den großen Hits „Mack The Knife“, „Strangers in the Night“ „Something Stupid“ und „New York, New York“ geschickt inszeniert den Schlussapplaus mit Standing Ovations. 

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©Michaela Schabel

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