Veröffentlicht am:
von
„Wie hast du das geschafft?“ Das ist die große Frage, die sich Willy Loman tagtäglich stellt, wenn er als Handlungsreisender auf Provision Tausende von Kilometern durch die USA fährt und kaum etwas verdient. Zutiefst deprimiert träumt er immer vergeblich von der großen Karriere, die auch seinen beiden Söhnen verwehrt wird…
Veröffentlicht am:
von
Schwungvoll setzt das Orchester ein, entfaltet einen warmen Farbklang mit witziger Rhythmik. Die Bühne präsentiert das Gegenteil. Es ist hundekalt in der kleinen, schmucklosen Mansarde am Heilig Abend. Trotzdem wissen die Bohemiens zu feiern. Als Mimi von nebenan um etwas Licht für ihre Kerze anklopft, entflammt die große Liebe zwischen ihr und Rudolfo…
Veröffentlicht am:
von
Und wieder schickt Ulrich Rasche eine Handvoll Schauspieler auf Wanderschaft. Barfuß versuchen sie mit Seitkreuzschritten, den Körper ganz verschraubt, voranzukommen und treten doch auf der Stelle infolge der Kreisbühne. Ein magisches Bild für die Kernaussage der Inszenierung „Furchtbar ist Wissen, wenn es nichts nutzt“. Schritt für Schritt muss aber dieses Wissen erst erforscht werden, was…
Veröffentlicht am:
von
Glasköpfe auf Stelen vor den Altbaufenstern der Galerie funkeln, doch die Gesichter sind grell mit Farbe „geschminkt“, Pupillen, Nase und Mund mit Rot, Blau, Grün in Linienstrukturen zeichnerisch hervorgehoben. Der Blick gleitet auf die Wand vis-a-vis mit den großen farbigen Fotosequenzen glitzernder Filmstars und Fotomodelle, mit einer Welt der Kurzlebigkeit. Michael Schmalfuß versteht zu kuratieren.…
Veröffentlicht am:
von
Nur sieben Sprachen des Schweigens, sozusagen für jeden Tag ein anderes Schweigen? Weit gefehlt! In seinem neuen Buch „Die sieben Sprachen des Schweigens“ geht Friedrich Christian Delius in drei extravaganten Geschichten den weit gefächerten Facetten des Schweigens auf den Grund und verblüfft durch seine Offenheit, mit der er als Ich-Erzähler, ohne den Anteil von autobiografischen…
Veröffentlicht am:
von
„Die Natur ist nicht ein Ort, den man besucht, sie ist Heimat“, so der US-amerikanische Schriftsteller und Umweltaktivist Gary Snyder. Unter diesem Motto fasziniert Harald Löffel in Tirol seine Mitwandernden, wenn er mit ihnen unterwegs ist. Er ist nicht nur Bergwanderführer, sondern auch harmonie- und umweltbewusster Qi Gong-Lehrer. Mit ihm entdeckt man im Kufsteinerland drei…
Veröffentlicht am:
von
Mit Gruppenbildern nur mit Männern, untermalt mit der fulminanten Bläserpartie aus Dvořáks Symphonie Nr. 9, dirigiert von Herbert von Karajan, gespielt ebenfalls nur von Männern beginnt die Dokumentation „Die Unbeugsamen“. Gemeint sind allerdings nicht Männer, sondern die ersten wehrhaften Politikerinnen der Bundesrepublik Deutschland. Unter der klugen Regie von Torsten Körner gelingt aus Archivmaterial und Live-Interviews…
Veröffentlicht am:
von
Wenn die Tage noch sonnig glühen oder im Nebel geheimnisvoll verschwimmen, werden Villach und der Wörthersee zum Tatort. 22 Autoren der internationalen Krimi-Szene machen den goldenen Oktober zum spannenden Erlebnis und garantieren an außergewöhnlichen Orten vom 22. bis 31. Oktober Gänsehautfeeling…
Veröffentlicht am:
von
An Seilen festgezurrt hängt Cordelia Wege 90 Minuten wie in einem Foltergerüst. Mit jedem Wort, mit jedem Satz dringt sie ein in die Welt des verzweifelten Stefan Zweig, der in enger Anlehnung an Sigmund Freud seine Zeitgenossen analysierte. Cordelia Wege spielt eine Geschichte aus Stefan Zweigs „Amok – Novellen einer Leidenschaft“. Wie sie das macht…
Veröffentlicht am:
von
Weben ist für Claudia Hill eine Geste der Zuwendung und des Zusammenseins und immer schon eine Domäne der Frauen. Sie lebt als interdisziplinäre Künstlerin in Berlin mit Schwerpunkt auf somatischen Formen, Kostüm- und Bühnendesign. Zehn Jahre lang schickte sie einen von ihr selbst gewebten Poncho um die Welt an unterschiedlichste KünstlerInnen mit der Aufforderung ihn…
Veröffentlicht am:
von
Schrill und bunt, poppig und lustig wird die Öpidus-Parodie „Greek“ von Mark-Anthony Turnage und Jonathan Moore unter der Regie von Pınar Karabulut. Musik und Visualisierung finden eine schmissige Synthese, die auf der Basis von Sophokles großer Tragödie musikalisch, inhaltlich und optisch ganz neue Wege geht. 1988 wurde „Greek“ im Rahmen der 1. Münchner Biennale für…
Veröffentlicht am:
von
„Ich bin unschuldig“ schreit der blinde, verstümmelte Öpidus zornig. Das wäre ein großartiger Schluss gewesen und hätte die Schicksalsfrage noch mehr in den Vordergrund gerückt, auf die George Enescu in seiner erweiterten „Œdipus“-Oper von dessen Geburt in Theben bis zum Tod vor Athen fokussiert. Warum erfüllt Ödipus die Wünsche und Voraussagen der Götter, obwohl er…
© 2024 Michaela Schabel