Veröffentlicht am:
von
Animiert durch den Titel der Ausstellung fragt man sich sofort, in welcher Beziehung Sabine Beyerles Welt wild ist. Sie fokussiert auf die Natur, auf ihre Schönheit im Jahreswechsel, auf das Wilde im kleinen Detail…
Veröffentlicht am:
von
Die Bühne in weiße Stoffmassen gehüllt wirkt wie eine Eislandschaft, Medea mittendrin verloren und einsam. Sie klagt ihren Kummer, sich erinnernd an ihre Liebe zu Jason, symbolisch mit Musiker Johannes Rieder in langhaariger Guru-Optik assoziierbar, der etwas entfernt auf Gitarre oder Klavier wehmütig schräge Stimmungen anklingen lässt. Regisseurin Leonie Böhm verwandelt „Medea*“ im Schauspielhaus Zürich…
Veröffentlicht am:
von
Anny ist 46 Jahre alt, putzt tagsüber eine öffentliche Männertoilette, verdient sich abends auf der Perlová-Straße in Prag als Prostituierte etwas dazu oder trifft sich mit ihrer Theatergruppe. 16 Jahre, von 1996 – 2012, folgt die tschechische Autorin und Regisseurin Helena Trestíková Annys Lebensweg im postsowjetischen Prag auf der Suche nach Glück und macht daraus…
Veröffentlicht am:
von
Einfach großartig in jeder Beziehung funktioniert Anne Lenks Regiekonzept und beweist einmal mehr, wie spannend und aktuell Klassiker inszeniert werden können. Völlig ausgestellt isoliert sie Schillers Figuren in pink strahlenden Kuben, die zusammen ein Quadrat, unterschiedlich beleuchtet ständig neue Konstellationen ergeben, durch die Perspektive der Kameras schräge Ansichten ermöglichen, als würde Marias Gebäude der Macht…
Veröffentlicht am:
von
Ein Dirigent möchte eine Bewerbung in ein Date verwandeln. Ein Professor zeigt seiner Studentin Pornofilme. Ein Jugendleiter vergewaltigt eine Teilnehmerin in der Orchesterfreizeit. Eine Professorin steigt nackt in das Bett ihrer Studentin. Sexualisierte Gewalt ist unserer Gesellschaft trotz #MeToo-Bewegung immer noch an der Tagesordnung, vor allem in hierarchischen Verhältnissen. Deshalb wird „Sexualisierte Gewalt in der…
Veröffentlicht am:
von
Eine riesiger Trichter wird zur Bühne. Menschen erscheinen, ringen um ihre körperliche Balance, die seelische haben sie, wie sich Schritt für Schritt herausstellt, schon längst verloren. In völlig schwarzer Abdunklung verwandeln sie sich in bizarre Traumwesen und schon ist man mitten in der Moritat von Max Frischs „Graf Öderland“. 1951 kam die erste Fassung auf…
Veröffentlicht am:
von
Herr Adam rettet Eva aus dem Teich, wo sie sich aus Liebeskummer umbringen wollte. Am Schluss rettet Eva Herrn Adam, weil er seine Vision nicht realisieren konnte, die Teiche in Brutstätten für Süßwasserfische zu verwandeln, um die ganze Nation gesund zu ernähren. 1932 schrieb Anna Gmeyner ihr Stück „Automatenbüffett“ als Volkstheater vom Reichtum durch innovatives ökonomisches…
Veröffentlicht am:
von
„36 Jahre alt, hat sie die Kontrolle über ihr Leben …“ der Satz bleibt unvollendet und wird von einem Tonband aufgenommen. Im Leben folgte der Selbstmord Marilyn Monroes. Auf der Bühne der Landshuter Kammerspiele macht sich Schauspielerin Katharina von Harsdorf auf die Spurensuche nach der wahren Marilyn Monroe. Wie war Marilyn Monroe, Mythos und Wunschtraum…
Veröffentlicht am:
von
„Die Natur ist und bleibt meine größte Liebe und deswegen wahrscheinlich auch mein größter Schmerz“, sagt Lea Gudrich über sich. Vater und Onkel machten sie schon als Kind mit exotischen Tieren vertraut. In den Wiesen entdeckte sie die Faszination der Schmetterlinge. Ihre Freude an und ihre Bewunderung für die Tiere spiegeln sich in ihren Bildern,…
Veröffentlicht am:
von
Gob Squad ist bekannt dafür, aus banaler Alltäglichkeit so manche Quintessenz herauszukristallisieren. Im Juni 2020 präsentierte die Gruppe nach dem ersten Lockdown „Show me a good time“ als erste reine Online-Inszenierung im Berliner HAU. In der 12-stündigen Performance der Schauspieler auf leerer Bühne in Kontakt mit der Welt draußen, in Kooperation mit Theaterhäusern Kampnagel Hamburg,…
Veröffentlicht am:
von
Nach 12 Jahren kommt der verlorene Sohn Benjamin, ein Videokünstler, zurück in sein Elternhaus und findet sich genau wieder in der Situation wie früher, anders und ungeliebt. Dieselben Gefühle haben Bruder, Schwester und Mutter, statt Nähe Distanz, statt Wiedersehensfreude Streit und Geschrei. Christopher Rüping löst sich von der Familienstory der literarischen Vorlage. „Einfach das Ende…
© 2024 Michaela Schabel