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Die Kontrabässe geben die Tonlage vor. Mächtig mischen sich die Pauken ein und signalisieren, was kommt, wird heftig und ereignisreich. Die Bühne reduziert auf eine Fensterfront gewährt einen voyeuristischen Einblick in eine distinguierte, wohlhabende Familienstruktur, später Machtzentrum und Folterkammer. Das Volk davor verharrt draußen auf der großen Bühne in der Zuschauerrolle, manipulierbar und hat die…
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Shakespeares hochkomplexes Liebesverwirrspiel mitten im Dorf? Kann das funktionieren? Ja, sehr gut, wie das Kulturmobil zum Tourneebeginn beweist. Regisseur Sebastian Goller, Leiter der Athanor Theaterakademie in Passau, kürzte das klassische Mammutwerk um eine Stunde auf eineinhalb Stunden, indem er die metaphorischen Passagen wegließ und sich auf das handlungsintensive Geschehen konzentrierte, ohne die Poesie aus den…
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Vor dem Amerikahaus provozieren gigantische Entenmodelle den Griff zum Handy. Was für ein ungewöhnliches Fotomotiv, tausendfach derzeit per App und Instagram in die ganze Welt verteilt, gleichzeitig witzige Spiegelung über zeitgenössisches Verhalten. Genau das will die Ausstellung „Send Me An Image“ im Amerikahaus vor der historischen Entwicklung der Fotografien als Massenmedium kritisch zeigen…
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„Weiterwurschteln wie bisher ist keine Lösung. Wir müssen uns jetzt erneuern, um es in Zukunft besser zu machen.“ Annalena Baerbock schreibt, wie sie wirken will, als Frau, die mitten im Leben steht, den Kontakt zu der Bevölkerung hat, deshalb genau weiß, wo der Schuh drückt. Unmittelbar nach dem Parteitag der Grünen mit ihrer Wahl zur…
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Grenzbereiche interessieren Jutta Burkhardt, das, was verborgen ist, aber als „absurde Auswüchse gesellschaftlicher Konventionen immer wieder durchschlägt“. So wie sich die Realität in absurden Albträumen offeriert, das eigentliche Ich im Unbewussten sichtbar wird, folgt ihre Kunst dem Gewohnten, das sie ungewohnt verstörend verfremdet. Jutta Burkhardt entwickelt diese Grenzbereiche auf Papier. In ihrer ersten Einzelausstellung „wild…
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Das wichtigste zeitgenössische Tanzfestival Deutschlands, präsentiert von HAU Hebbel am Ufer, findet dieses Jahr zwischen 6. und 22. August auf verschiedenen Bühnen in Berlin statt. Zum ersten Mal sind die Open Air-Arena der Gärten der Welt in Berlin-Marzahn und die MaHalla in Berlin-Oberschöneweide Spielorte. Internationale Choreografen bieten ein vielseitiges Programm…
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Wenn in Hörlkam sich im Sommer die Tore des Künstlerhofs öffnen, taucht man jedes Jahr aufs Neue ein in die wunderbare Atmosphäre von Natur und Kunst des Dreiseithofes. Das 500-jährige landwirtschaftliche Anwesen verwandelte das Künstlerehepaar Michaela und Florian Geissler in einen Lebensraum mit Werkstatt und Ausstellungsflächen. Freigelände und Scheune, bestückt mit vielen Geissler-Skulpturen, hohen Stelen,…
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„Wie schallt´s von der Höh…“, kraftvoll erhebt sich der Gesang nach Alphornruf und einem langen Gitarren-Medley. Das Ensemble positioniert sich wehrhaft zwischen drei riesig gestaffelten Plakattafeln, vorn der Blick auf eine üppige Bikini-Schönheit, dann auf eine Limousine im Sonnenlicht metallisch glänzend, dahinter fast unscheinbar auf den mächtigen Watzmann. Sofort wird der Bruch zwischen Tradition und…
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Mit „Boxenstop II – Druck machen“ präsentierte die Graphische Sammlung München bereits im vergangenen Herbst im Vitrinengang der Pinakothek der Moderne Lithographien von zwölf KünstlerInnen, die durch ihr Talent auffallen. Jetzt sind die Arbeiten „postponed“ in der Neuen Galerie Landshut zu sehen…
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Zwischen Rock- und Technosongs präsentiert Thomas Ostermeier in seiner neuen Inszenierung von Virginie Despentes´ „Das Leben des Vernon Subutex 1“ ein düster groteskes Karussell quer durch alle Gesellschaftsschichten. Die Bühne kreist und präsentiert in lockerer Szenenfolge Einzelschicksale von Menschen, die wie Vernon Subutex plötzlich und völlig unverschuldet aus der Bahn geworfen werden, weil sich die…
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Mit Theatertexten und Gedichten setzt Louisa Stoux bei „Alles was ich liebe“ vielfältige Akzente, beginnend im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, wo sie durch zwei Literaturnobelpreisträgerinnen die Bedeutung der Lyrik in dieser Lesung besonders hervorhebt. Durch die Verschiedenartigkeit der Texte verflüchtigt sich allerdings schnell ihre Wirkung, bleibt nur ein buntes Allerlei im Nachhall, auch…
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Giora Feidman schreibt, wie er musiziert, im Bewusstsein seines existenziellen Auftrags den Menschen zu helfen. „Geh, Giora, nimm deine Klarinette und bring den Menschen mit deiner Musik Freude!“, so trägt ihm das seine innere Stimme auf, geprägt vom jüdischen Glauben, auf der Erde nur auf Durchreise zu sein, Liebe und Hoffnung unter die Menschen zu…
© 2024 Michaela Schabel