Film „The Isle of Dogs“ – eine Film-Fantasy-Fabel mit ökologisch-politischen Hintergrund

schabel-kultur-blog.de präsentiert Filmkritik "Isle of Dogs"

Die Handlung ist simpel, wie eine Fabel eben zu sein hat.

In seiner sechsten Legislaturperiode lässt der Oberbürgermeister Kobayashi, fanatischer Katzenliebhaber, alle Hunde auf eine Abfallinsel entsorgen, um die Bevölkerung vor Hundeseuchen zu verschonen. Kritische Meinungen lässt er zu. Doch Wissenschaftler, die Hunde mit einfachen Impfstoffen retten wollen, lässt er vergiften und deklariert dies mit Selbstmord. Der erste Hund, der deportiert wird, ist der Hund seines 12-jährigen Mündels Atari. Der Junge macht sich auf den Weg seinen Beschützer zurückzuholen und am Schluss deckt er die Machenschaften seines Onkels auf. Die Hunde kommen zurück und Atari wird Bürgermeister. Noch nicht genug des Happy-Ends. Damit Atari nach seinen Heldenkämpfen wieder gesund wird, konvertiert der intrigante Onkel zu einen Gutmenschen und lässt Atari eine gesunde Niere transplantieren.

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© 2018 Twentieth Century Fox

Obwohl die Fabel überall verortbar wäre, legt Regisseur Wes Anderson sehr viel Wert auf japanische Authentizität. Es wird Japanisch gesprochen, deutsch untertitelt. Vor japanischer Malerei, mit eingeblendeten Sumokämpfen entwickelt sich die Aura Kobayaschis aus dem historischen Heldenepos, aus dem sich in einer Mischung aus altmodisch verschmuddelten Steifhunden, Gesichtern in Mango-Comic-Optik und Fantasy-Robotern eine spannende Parabel zwischen ökologischer Katastrophe und gesellschaftlicher Vision, Feindschaft und Freundschaft, Liebe zwischen Mensch und Tier entwickelt.

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© 2018 Twentieth Century Fox

Charmant als Puppenanimation in Szene gesetzt, mit subtiler Ironie erzählt spiegeln sich in der Tierparabel alle negativen Entwicklungen der Globalisierung, im Unterschied zur Realität mit einem Heile-Welt-Happy-End als Lovestory zwischen Menschen und Tieren in paradiesischer Natur.

Michaela Schabel