"Kultur macht glücklich"


  • Berlin – Tschechows „Die Möwe“ in der Schaubühne als gelungener Spagat zwischen Melancholie und Amüsement

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    Berlin – Tschechows „Die Möwe“ in der Schaubühne als gelungener Spagat zwischen Melancholie und Amüsement

    Unter einer riesigen Platane mit zwitschernden Vögeln, von einem der mächtigen Äste mit Blick auf den See entwickelt Regisseur Ostermeier Tschechows an sich handlungsarmes Dialogstück in ein explosiv emotionales Drama mit witziger Situationskomik. Schwarz gekleidet liegt Mascha auf einem Ast. Warum sie immer schwarz trage? Sie trauert um ihr Leben. Keiner lebt in diesem Stück…



  • Berlin – Lorcas „Yerma“ wird unter der Regie von Simon Stone in der Schaubühne zum psychopathischen Gegenwarts-Albtraum

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    Berlin – Lorcas „Yerma“ wird unter der Regie von Simon Stone in der Schaubühne zum psychopathischen Gegenwarts-Albtraum

    Champagner aus dem Plastikbecher, die Pizza aus dem Karton, noch ist die schicke, voll verglaste Eigentumswohnung unmöbliert. Yerma feiert mit John ihren Einstand. Sie hat als Journalistin Karriere gemacht und definiert sich als Bloggerin über ihre Follower. Er arbeitet in einem Start-up-Unternehmen und ist international unterwegs.  Nach bewährtem Konzept adaptierte Simon Stone Lorcas tragische Dichtung…



  • Berlin – „Ophelia`s Got Talent“ – ein groteskes Spiel von der Casting-Show bis zum Weltenbrand in der Volksbühne

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    Berlin – „Ophelia`s Got Talent“ – ein groteskes Spiel von der Casting-Show bis zum Weltenbrand in der Volksbühne

    Ein Dutzend nackter Frauen präsentieren schrill und mit Witz den Niedergang unserer oberflächlichen Kultur bis zum apokalyptischen Untergang, den nur die Kinder überleben. Die Erwachsenen knock-out, tanzen sie weiter. Ein kleines Mädchen singt eine berührende Weise. Kann das die Zukunft sein? Mit „Ophelia´s Got Talent“ gelingt Florentina Holzinger ein spektakuläre Performance, das die Volksbühne seit…



  • München – Ulrich Rasche macht aus Aischylos‘ „Agamemnon“ großes Sprechtheater im Residenztheater

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    München – Ulrich Rasche macht aus Aischylos‘ „Agamemnon“ großes Sprechtheater im Residenztheater

    Es nebelt. Schlagwerke hämmern. Im Hell-Dunkel-Kontrast agieren MusikerInnen und SchauspielerInnen wie Schattenwesen. Noch leben sie, wenn auch im Hintergrund der Kampf um Troja imaginierbar ist. Die Bühne dreht sich gleichförmig weiter, unbeeindruckt vom menschlichen Getriebe um Agamemnons Ermordung, das der Chor gegen den Weltengang marschierend im Stil der antiken Tragödie in Rückblicken und in seinen…



  • Landshut – Patrick Barlows Komödie „Der Messias“ degradiert im Landestheater Niederbayern zum Klamauk

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    Landshut – Patrick Barlows Komödie „Der Messias“ degradiert im Landestheater Niederbayern zum Klamauk

    Mit britischem Humor blickt Patrick Barlow auf die christliche Weihnachtsgeschichte. „Der Messias“ wird bei ihm zur pointierten Komödie als Stück im Stück. Eine Provinztheatergruppe versucht sich an einer Inszenierung des „Messias“, ein Renner seit seiner Uraufführung 1983. Doch es kommt sehr auf die Umsetzung an, ob der Text zündet oder nervt. Die Inszenierung am Landestheater…



  • Landshut – Grimms Märchen „Frau Holle“ begeistert Groß und Klein im Landestheater Niederbayern

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    Landshut – Grimms Märchen „Frau Holle“ begeistert Groß und Klein im Landestheater Niederbayern

    „Spannend!“ „Super!“. Kinder und Eltern sind begeistert von Grimms berühmtem Märchen „Frau Holle“ im Landshuter Theaterzelt. „Alles war schön.“  Mit dieser Inszenierung ist dem Landestheater Niederbayern unter der Regie von Peter Oberdorf zusammen mit Katharina Raif (Ausstattung) ein ausgesprochen witziges und phantasievolles Märchen gelungen, das kleine und große Zuschauer verzaubert. Originelle Kostüme und Bühnenbilder, Spiel…



  • Landshut – „Sweet Charity“ als beschwingtes Musical am Landestheater Niederbayern

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    Landshut – „Sweet Charity“ als beschwingtes Musical am Landestheater Niederbayern

    Als Taxigirl, das an die große Liebe glaubt, unterscheidet sich Charity grundlegend von den Girls im drittklassigen „Fandango“-Club. Ihr Name ist ihr Charisma. Unterwürfig, barmherzig ist sie zu den Männern. Auf der Suche nach der Liebe, lässt sie sich alles gefallen. Der eine beklaut sie und stößt sie in einen Teich, der andere, ein Filmstar,…



  • München – Thomas Manns „Buddenbrooks“ als spannendes Kammerspiel im Residenztheater

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    München – Thomas Manns „Buddenbrooks“ als spannendes Kammerspiel im Residenztheater

    Hanno, der jüngste Sproß der Buddenbrooks steht vor leeren Bilderrahmen in Petersburger Hängung über den gesamten Bühnenhintergrund. Während er erzählt, füllen sie sich mit bunten Motiven aus dem Familienalbum über drei Generationen hinweg.  „Die erste Generation schafft Vermögen, die zweite verwaltet es, die dritte studiert Kunstgeschichte und die vierte verkommt vollends.“ Otto von Bismarck trifft…



  • Hamburg – „Der Faust“ – die Sieger des Theaterpreises 2023

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    Hamburg – „Der Faust“ – die Sieger des Theaterpreises 2023

    Gestern Abend, 25. November, wurden am Thalia Theater Hamburg die diesjährigen PreisträgerInnen des Deutschen Theaterpreises „Der Faust“  2023 ausgezeichnet. Seit 2006 verleiht der Deutsche Bühnenverein  in Kooperation mit der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und der Kulturstiftung der Länder diese Auszeichnungen. 40 KünstlerInnen in 12 Kategorien waren in diesem Jahr nominiert. Die PreisträgerInnen 2023 sind…


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    Berlin – „Chicago“ – schmissiges Broadwaymusical in der Komischen Oper

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    Berlin – „Chicago“ – schmissiges Broadwaymusical in der Komischen Oper

    Extrem sexy schon die erste Szene klatscht und pfeift das Publikum begeistert. Eine Lady in Silber glitzert vor 6500 goldenen Varietélampen der Bühne, umtanzt von einem Dutzend nackter Beine, die Körper in Dessous hinter den roten, erotisch vibrierenden Federfächern nur sekundenweise zu sehen. Mit „Chicago“ (1975), Musik von John Kander, Buch von Fred Ebb und…



  • Berlin – „Prinz von Homburg“ im Schützengraben unserer Zeit – Jette Steckels brillante Inszenierung an der Schaubühne

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    Berlin – „Prinz von Homburg“ im Schützengraben unserer Zeit – Jette Steckels brillante Inszenierung an der Schaubühne

    Drei Schauspielerinnen und vier Schauspieler ziehen sich um, nicht mehr unterscheidbar in ihren Tarnanzügen bis auf einen, Prinz von Homburg in Rot als Zentrum der Inszenierung. Er kämpft mit im Schützengraben, tötet einen Gegner und verfällt in Wahn ob der moralischen Schuld. Im Lichtspot sein Gesicht im O seines quer über die Bühne  eingeblendeten Namenszugs…



  • München – Henrik Ibsens „Peer Gynt“ als psychologische Analyse im cinematischen Großformat im Residenztheater

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    München – Henrik Ibsens „Peer Gynt“ als psychologische Analyse im cinematischen Großformat im Residenztheater

    Auf der Suche nach dem Gyntschen Ich schafft die Inszenierung von Sebastian Baumgarten das Psychogramm eines Ichlings der 1960er Jahre zwischen halluzinogenem Weltenspiel und dokumentarischer Psychoanalyse. Die Textbasis bildet Angelika Gundlachs Übersetzung aus dem Norwegischen, ergänzt durch zeitgenössische Formulierungen und durch ein psychoanalytisches Gutachten Peer Gynts durch die Berliner Therapeutin Jule Dräger. Intensiviert durch Live-Musik gelingt…



  • Berlin – Maja Zade „Reden über Sex“ – Sex zwischen Frust und Lust

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    Berlin – Maja Zade „Reden über Sex“ – Sex zwischen Frust und Lust

    Der Titel zieht. „Reden über Sex“ ist an der Berliner Schaubühne nach knapp zwei Jahren immer noch ausverkauft. In einer Yogastunde verpackt machen sich drei Männer und drei Frauen gegenseitig Mut über ihre sexuellen Erlebnisse zu sprechen. Der Text von Maja Zade balanciert geschickt zwischen Sexalltag und speziellen Vorlieben, Frust und Lust, präsentiert Sexerfahrungen von…



  • Berlin – „Clockwork Orange“ im Berliner Ensemble als Spektakel

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    Berlin – „Clockwork Orange“ im Berliner Ensemble als Spektakel

    „Dein Wille darf nicht so frei sein wie meiner“ plärren sich die fünf Protagonisten gegenseitig an den Kopf. Sie spielen alternierend nach Anthony Burgess‘ Kultroman „Clockwork Orange“ (1962), von Stanley Kubrick 1971 verfilmt, die moralische Dualität des Bösen und Guten, Szenen der Ordnung und Unordnung. Warum gibt es das Böse in der Welt? Regisseur Tilo Nest wählt…


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    Hamburg – „Masquage“ – Kunstwerke von Ngoye erstmals in Deutschland in der Galerie Melbye-Konan

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    Hamburg – „Masquage“ – Kunstwerke von Ngoye erstmals in Deutschland in der Galerie Melbye-Konan

    Was macht eine Kultur aus? Inwiefern können KünstlerInnen ihre Kultur sichtbar machen? Ngoye (*1980, Elfenbeinküste) hat dafür eine ganz besondere Technik entwickelt. Seine flächendeckenden Gemälde ohne Mittelpunkt vermitteln durch die vibrierende Rhythmik von unregelmäßig lineare Farbstrukturen eine magische Kraft. Galeristin Melbye-Konan präsentiert die erste Einzelausstellung Ngoyes in Deutschland mit abstrakten großformatigen Bildern aus seiner neuen…