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Der Sommer brachte eine regelrechte Flut von interessanten Operninszenierungen. Von der Location aus betrachtet war Wagners „Das Rheingold“ im Regensburger Hafen eine gewagtes Projekt…
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Ein Mann hat Durst. Das Wasser gurgelt. Für den Mann bleibt es unerreichbar. Er fühlt sich bedroht und ist verzweifelt. Theatralisch, befremdlich mit einer Sprechszene beginnt die Uraufführung von Raphael Fuscos Oper „inSOMNIA im Augsburger Ringokschuppen. Zum 200. Geburtstag des Amberger Volkskundlers Franz Xaver Schönwerth wurde italienisch-amerikanische Komponist Raphael Fusco beauftragt eine Oper für das…
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Stimmen flüstern, erinnern an Mythen und Unheil. Dazu passen Phyllida Barlows wuchtig, düster archaische Bühnenbauten, die die Menschen wie Spielzeug im Weltengetriebe erscheinen lassen, und dennoch durch ständig wechselnde Positionen Raum für vergnügtes Tanzen und Musizieren auf durchsonnter Bühne ermöglichen. Zwischen diesen atmosphärischen und emotionalen Extremen entwickelt Regisseur Antú Romero Nunes Mozarts komplexe, sehr visionäre Choroper…
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Es ist ein Traum, wie unter dem Dirigat von Kirill Petrenko das Bayerische Staatsorchester Wagners „Tristan und Isolde“ hörbar macht. Klangschönheit und Dynamik entführen in Wagners leitmotivische Melancholien und Liebessehnsüchte, die diese Oper so berühmt und beliebt machten. Mit Anja Harteros und Jonas Kaufmann in den Hauptrollen, für beide ein Debüt, schraubte Intendant Nikolaus Bachler…
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Über kaum einen Komponisten ist so viel geschrieben worden wie über Richard Wagner, kein Opernzyklus ist bekannter als sein „Ring des Nibelungen“, als fester Bestandteil unseres kulturellen Gedächtnisses ständig im besonderen Fokus von Wissenschaft, Musikpraxis und Feuilleton. Wagner und seine Werke sind auch ins Blickfeld der Alte-Musik-Bewegung geraten. Concerto Köln und Kent Nagano haben seit…
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Was ist Oper? Wie klingt Oper? Das Staatstheater Augsburg verwandelt das Klassenzimmer in ein Opernstudio…
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Die Künste sind per se sehr individuell, nicht minder die KünstlerInnen. Sie haben ganz unterschiedliche Ausdrucksmittel, aber keine Stimme, die sie vertritt. Groß war der Aufschrei, als im Lockdown Oper, Theater und Museen als Freizeitbeschäftigungen mit Fitnessstudios und Bordellen gleichgesetzt wurden, was einmal mehr die Ignoranz der Politiker gegenüber der Kultur unter Beweis stellte. Aber…
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Ja, wenn die Affen und Elefanten singen, ist das schon ein nettes Spektakel. Wohltuend schlicht, liebenswürdig witzig gelingt mit „Töröööö – Zu Gast im Tierpark Hellabrunn“ als XIX Montagsstück, ein wunderbarer Lieder-Live-Stream für Kinder…
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Das Orchester in kleiner Besetzung auf der Bühne, davor ein paar Requisiten genügen Regisseur Rosenmüller Rossinis Einakter „Il Signor Bruschino“ in Szene zu setzen. Er setzt auf Stummfilmoptik, lässt schwarz-weiß streamen, und inszeniert in Manier eines improvisierten Stegreifspiels, ganz nach dem opernimmanenten Motto „Lasst der Komödie ihren Lauf“, einen sehr ausgestellten und burlesken Minioper-Film. Ein…
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Die Wanduhr schlägt die Stunde. Die Zeiger bewegen sich rückwärts. Das Ziffernblatt rotiert vor schwarzem Bühnenhintergrund, während unter der Leitung von Vladimir Jurowski das Orchester die Ouvertüre zu Richard Strauss´ „Der Rosenkavalier in zarten Tonfarben entfaltet. Nach 50 Jahren Spielzeit gibt es jetzt eine neue Inszenierung von Barrie Kosky. Mit mutigem Regietheater, Metamorphosen des Bisherigen…
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Spannend ist der neue „Freischütz“ in der Bayerischen Staatsoper. Die Musik bleibt unter dem Dirigat von Antonello Manacorda nahromantisch an Weber, beginnt ganz zart, dynamisiert, während im Laufband über der Bühne bereits die Problematik der nahenden Hochzeit angekündigt wird und einzelne Rollen frech karikiert werden. Ganz nüchtern macht Dmitri Tcherniakov aus dem „Freischütz“ eine kapitalistische…
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„Dead Man Walking“ – Wenn dieser Ruf erschallte, wurde in den USA wieder ein Häftling auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet. Die Todesstrafe war und ist in den USA immer noch umstritten. 1993 schrieb Ordensschwester Helen Prejean ihren bewegenden Roman „Dead Man Walking“ nach einem authentischen Mordfall, woraufhin Jim Robbins nach zwei Jahren seinen weltberühmten Film…
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Mit Igor Strawinskys Moritat „Die Geschichte vom Soldaten“ gelingt unter der musikalischen Leitung von Vladimir Jurowski wieder ein spannender Musikabend im Rahmen der Montagsstücke der Münchner Staatsoper. 1917 hatte Strawinsky unter den Auswirkungen des Ersten Weltkrieges in Anbetracht der angespannten finanziellen Situation und der sich dadurch entwickelnden „Ästhetik zur Einfachheit“ diese erzählte Moritat für Schauspieler…
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Als musikalisches Kaleidoskop setzt der ungarische Komponist Levente Gyöngyös Michail Bulgakows Kultroman „Der Meister und Magarita“ um. Die Musik ist so komplex wie die literarische Vorlage, changiert zwischen großer Oper und Musical, zwischen flottem Ragtime, Rock und Pop. Schon als Jugendlicher war Gyöngyös vom schwarzen Humor dieser Lektüre begeistert, der ähnlich wie Goethes „Faust“ über das…
© 2024 Michaela Schabel