©Christine Rieck-Sonntag
Die zarten, pudrigen Farbflächen Susanne Jungs in Öl, Acryl oder gefärbter Seide haben es vor weißer Mauer ohne natürliches Licht schwer ihren Zauber zu entwickeln. Es gibt sozusagen auf den ersten Blick wenig zu sehen. Wer schnell weitergeht, erfasst diese Bilder nicht. Sie bedürfen der Zeit, um sich in ihrer Transzendenz zu offerieren.
Die Farben erzeugen keine Schwingungen im Körper, wie das mitunter bei monochromen Bildern der Fall ist. Dafür sind die Farben zu zart. Susanne Jung (*1964, Prien am Chiemsee) zielt auf die meditative Kraft ihrer Arbeiten, in das Versinken ins Nichts, wie sie es auf ihren Reisen nach Asien kennengelernt hat. Jede Farbe hat für sie eine mentale Eigenschaft.
Durch die Reduzierung der monochromen Farbintensität auf einen Hauch von Farbe, ihre Flüchtigkeit begrenzt von geometrischen Formaten bzw. deren Liniensystemen, kleinformatig enger zusammengehängt in korrespondierender Wirkung entsteht seelische Entspannung und farbenergetische Korrelation.
©Michaela Schabel
Bei geteilten Rechtecken entsteht mitunter das Gefühl, als schlüge man ein Buch auf oder als öffnete man ein Fenster für neues Erleben von Farbe. Auch die Bilder, in denen sie intensive Farbflächen mit Schwarz kombiniert, Quadrate in Rechtecke teilt, bleiben absolut harmonisch und ausgewogen.
Die Ausstellung „it´s about color“ ist noch bis 17. Juli im Kunstverein Landshut zu sehen.