„In between spaces“ von Norbert Michno©Michaela Schabel

Die Arbeiten bestechen durch Form und Farbe, raffinierte Technik und tiefgründige, mitunter auch pragmatische Thematiken. Sie reichen vom gläsernen Servierteller als Designantwort auf Glasrecycling (Vendulka Prchalová, Tschechien) bis zum Miniaturberg als Metapher für die Erosionskraft des Wassers (Michaela Trávníčikvá, Tschechien), von einem organisch gestalteten Glasherz als Symbol von Beständigkeit, Vertrauen, aber auch Zerbrechlichkeit (Jackeline Henrique Fragoso, Deutschland) bis zum mythisch-philosophischen Wasserwesen im Naturkreislauf (Ida Cordius, Dänemark). Solitär präsentiert entwickelt jede Arbeit eine ganz spezielle Aura.

„Creatures of the Woods“ von Laura Sonne Lund©Michaela Schabel

Parallel werden die Unterschiede der einzelnen Glasrichtungen von Studioglas über angewandte Kunst, High-Tech und veredeltes Kristall bis zum Skandinavischen Design über Gebrauchsgläser und Informationstafeln deutlich.

Die „Weiße Pracht auf Glas“, im Volksmund als Schneemalerei bekannt, entfaltet sich im Kabinett des Glasmuseums. Seit 1870 gibt es diese Methode mit weißer Emailfarbe auf Glas zu malen. Die Motive waren dem einfachen Leben entnommen, meist Mädchen und Jungen beim Ballspielen oder bei der Schmetterlingsjagd.

Weißmalerei©Michaela Schabel

In der Zeit des Art Deco wurde es schick, Karaffen und Gläser mit Weißmalerei zu dekorieren. Die Bandbreite der Motive weitete sich auf Engel, junge Damen, märchenhafte Darstellungen und Chinoiserien. 

Die Ausstellung „Glass-Works“ ist noch bis 15. April 2023 zu sehen, die „Weiße Pracht auf Glas“ bis 22. Januar 2023.