©Kay-Christian Heine, Sommerliche Musiktage Hitzacker
„Ja, wir wagen uns an den Komponisten heran, den wir alle so mögen, unendlich bewundern und vor dem wir zuweilen erschrecken. Kaum einer wurde im Laufe der Zeit wohl unterschiedlicher interpretiert als er, dessen Kunst uns stets erfrischt, überrascht und überwältigt,“ so Intendant Oliver Wille. International renommierte KünstlerInnen, darunter viele Mozartexperten, lassen das innovative Potential Mozarts aufleuchten, schaffen spannende musikalische Bezüge zu anderen Komponisten, wodurch interessante Begegnungen mit der zeitgenössischen Musik entstehen, denn Alte und Neue Kammermusik mit wechselnden Schwerpunkten zu präsentierten, ist bis heute das Grundprinzip der Sommerlichen Musiktage geblieben.
Gleich zur Eröffnung entdecken zehn junge KünstlerInnen der Quartett-Akademie und des Weirduos gemeinsam mit Oliver Wille Mozarts perfekt austarierte Klangwelt neu, grätschen hier und da mit Musik bis hin zu Pop und Avantgarde hinein.
Der Liederabend am ersten Wochenende feiert mit einem Arienkonzert der Mezzosopranistin Anna Lucia Richter auch Mendelssohn Bartholdy, Hensel, Korngold und Strauss. Gegenpol ist das Programm „Killer Instincts“ von Stimmvirtuosin Sarah Maria Sun mit Band und Musik von Schubert über Tom Waits bis zu Screamin’ Jay Hawkins.
Mit Klarinettist Jörg Widmann ist einer der wichtigsten Komponisten der Gegenwart zu Gast. Er interpretiert eigene Werke und Mozartkompositionen, gestaltet neben einer Hörer-Akademie eine öffentliche Quartett-Masterclass, zwei wichtige Markenzeichen der Sommerlichen Musiktage, womit das Leitbild „Tradition trifft Gegenwart – Seit 1946 am Puls der Zeit“ immer wieder neu belebt wird.
Jörg Widmann© Marco Borggreve
Das Cuarteto Casals setzt Mozarts berühmtes G-Dur-Quartett in Bezug zu Bach und Gubaidulina. Isabelle Faust und Alexander Melnikov bringen Mozart, Ligeti und Brahms zusammen. Das Kuss Quartett und Tomoko Akasaka bzw. Garth Knox an der zweiten Viola führen die selten gespielten Streichquintette auf. Schauspielstar Ulrich Noethen, seit Kurzem als TV-Wendland-Krimi-Ermittler tätig, kontrastiert das „schöne“ Wien mit Texten von Thomas Bernhard. Das Atos Trio kombiniert Mozart mit Krenek und Kreisler. Antje Weithaas und Dénes Várjon stellen Mozart Kurtág und Debussy gegenüber. Die Pianistin Zlata Chochieva präsentiert gemeinsam mit MusikerkollegInnen ihr Debüt-Programm. Nach der Uraufführung der ersten vier von sieben Streichquartetten 2022 präsentiert Komponist Mark Andre dieses Jahr den gesamten Zyklus. Ein fröhlich, ausgelassenes Highlight ist der Mozart-Party-Marathon mit zahlreichen FestivalmusikerInnen. Sie sorgen mit ungewöhnlichen Instrumenten für überraschende Klangreize, wobei die ZuhörerInnen außer bekannten Melodien echte Raritäten zu hören bekommen.
Ein besonderer Service der Sommerlichen Musiktage ist die schrittweise mediale Vorbereitung auf das Programm durch kurze Videoclips der KünstlerInnen zu ihrem Programmen, den digitalen Hörgarten mit vorgelesenen Texten aus den Programmheften und die Programmhefte selbst, die kurz vor dem Festival zum Download zur Verfügung stehen.
Karten und Informationen für die „ Sommerlichen Musiktage Hitzacker“ vom Sonnabend 29. Juli bis Sonntag 6. August gibt es telefonisch unter 0049 (0) 5862 941 430 oder www.musiktage-hitzacker.de und www.reservix.de/p/reservix/group/425810