Landshut – „Du siehst aus wie eine Hundehütte“ – eine inszenierte Lesung mit Texten von Heinz Erhardt in den Kammerspielen

Theaterkritik "Du siehst aus wie eine Hundehütte" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Landshuter Kammerspiele, Christian Hartmann

Matthias Kupfer bleibt mit tiefsitzender Brille charmant liebenswürdig, schlicht naiv nah am Vorbild Heinz Erhardt, kräuselt zuweilen verliebt den Mund oder verwandelt sich grimmig in einen Ritter, der er so gar nicht ist. Zu seiner dunklen smarten Stimme setzt Rudi Knauss mit heller, leicht nasaler Intonation wild temperamentvolle Akzente. Er dramatisiert „huiiii“ in großen Bögen mit steinerner Miene und sprechender Gestik. 

©Landshuter Kammerspiele, Christian Hartmann

Flott alternierend entwickelt sich unter der Regie von Sven Grunert „eine spielerische Hommage an Heinz Erhardt“ mit einem unterhaltsamen Potpourri von Tier-, Ritter- und Liebesgeschichten, Miniballaden und Vierzeilern, dazwischen auflockernde Witze und ein Sketch. Man schmunzelt unwillkürlich, doch schnell dehnt sich der Abend, mit über einer Stunde zu reichlich bemessen. Nicht jede Pointe funktioniert wie der gelungene Titel „Du siehst aus wie eine Hundehütte, in jeder Ecke ein Knochen.“

Als Live-Stream ist diese Heinz-Erhardt-Hommage während des Lockdowns weiterhin im Programm der Landshuter Kammerspiele.