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Zögerlich, genau beobachtend kommt Léonie Thelen mit einer Tasse Tee auf die schwarz ausgekleidete Guckgastenbühne. Ein Drehhocker genügt ihr um Ingrids Lausunds wortmächtig aufgebauschten Monolog schauspielerisch gekonnt zwischen Witz und Ernst in Szene zu setzen…
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„Ich bin einfach keine Mutter!“, bekennt Martha (Lilith Stangenberg), die in der Musikbranche über Beziehungen Fuß zu fassen sucht. Sie liebt leidenschaftlich Sebastian (Samuel Schneider), der schon verheiratet ist und ihr klar signalisiert, dass er es auch bleiben wird. Als sie schwanger wird, steht für Martha sofort fest, das Kind zur Adoption freizugeben. Ihre individuelle…
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Eine Woge der Sympathie empfängt Sir Simon Rattle in der Berliner Philharmonie, wo er von 2002 bis 2018 Chefdirigent war. Beim diesjährigen Musikfest Berlin debütierte er an seiner alten Wirkungsstätte mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das er seit einem Jahr leitet. Das Programm war anspruchsvoll, vielseitig, voller Leidenschaft, der Schlussapplaus jubelnd und herzlich…
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Mit der neuen Ausstellung im Palais Populaire will die Deutsche Bank, die etliche Bilder von Galli in ihrer Sammlung hat, auf die Künstlerin aufmerksam machen. 1944 im Saarland geboren, kam Anna-Gabriele Müller, alias Galli 1969 zum Kunststudium nach Berlin, wo im Umfeld der Neuen Wilden wie Rainer Fetting und Salomé eher ein Randerscheinung blieb. Gemeinsamer…
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Jede Seite ein Foto, jede Seite ein Text, damit überrascht Kabarettist Mathias Richling den Leser. „Enttarnt! Biografische Ermittlungen im privat-öffentlichen Milieu“ ist ein Potpourri querbeet durch sein vielseitiges kabarettistisches Wirken, konzipiert als Rätselspiel. Fotos und Texte stimmen personell nicht überein, aber es gibt verbale und mimische Übereinstimmungen zu entdecken …
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Weihrauch in der Nase, Wassersprudeln im Ohr, ein romantisierendes exotisches Bühnenbild für das Auge bereitete Amanda Piña vor zwei Altären rechts und links auf der Bühne mit einem moderierenden Verehrungsritual die Hommage auf fünf indigene TänzerInnen aus der Zeit des europäischen Exotismus. Im Wechsel von Erklärungen und Tanzeinlagen präsentierte das Berliner Musikfestival „Tanz im August“…
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Als Reise nach einem Menschenbild deklariert machte „Mont Ventoux“ im Rahmen des Festivals „Tanz im August“ neugierig. Doch zwei Tage nach der faszinierenden Tanzperformance „Mycelium“ konnte die Choreografie von „Mont Ventoux“, womit das spanische Tanzkollektiv Kor’sia von einem Festival zum anderen quer durch Europa reist, in Berlin nicht wirklich überzeugen…
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Ein Tänzer scheint durch kleine Ausstellschritte fast über die Bühne zu schweben, ein zweiter, dritter, weitere folgen. Bis zu 19 TänzerInnen sind auf der Bühne. Im ständigen Hin und Her, nahtloser Verdichtung und Auflösung bildet sich eine Schwarmenergie als Metapher für ein Mycel, dem komplexen Gewebe eines Pilzes oder Bakeriums, das sich final in Fisch-…
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Die Menschen rennen mit würfelförmigen Tüten auf dem Kopf herum. Sie dürfen niemals abgenommen werden, denn Gleichheit ist das Wichtigste in diesem System, daneben „Sicherheit, Vernunft, Heiligkeit“. Wer sich dem nicht unterwirft, zählt zu den Anormalen, die räumlich abgegrenzt ein anderes, freies Leben führen. Man denkt sofort an George Orwell“ utopischen Roman „1984“ (1948). Der…
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Eine persönliche Situation inspirierte Guy Yanai zu einer neuen Werkserie. Als seine in Frankreich geborene Frau konstatierte „Your World Not Mine“, zu deutsch „deine Welt nicht meine“, wurde ihm bewusst, dass seine Faszination für die westliche Kultur nicht wirklich seine Welt ist. So verwundert es nicht, dass seine neuen Arbeiten in der Berliner König Galerie…
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Amerika ist dafür bekannt, das Träume in Erfüllung gehen. Der amerikanische Fotograf Tyler Mitchell (*1995) spürt in seiner Heimat den Träumen der schwarzen Menschen nach. Er selbst realisierte seinen Traum vom sozialen Aufstieg über die Modewelt und kreiert über Schönheit, Mode, Landschaften, Utopien fotografische und videotechnische Narrative, die um ein selbstbestimmtes Leben schwarzer Menschen kreisen.…
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Die VR Mongolei ist fünfmal so groß wie Deutschland. Nur drei Millionen Einwohner zählt das Land. Ein Viertel davon lebt noch als Nomaden. Es ist ein einsames, sehr karges Dasein in den endlosen Steppen unter dem weiten Horizont. Der Himmel, der Wind und die Tiere sind die einzige Abwechslung. Das Singen und Musizieren ist Ausdruck…
© 2024 Michaela Schabel