Salzburg – Uraufführung von Peter Handkes „Zdeněk Adamec Eine Szene“

Peter Handkes „Zdeněk Adamec Eine Szene“ präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Die Salzburger wagen, was angesichts der Pandemie-Folgen kaum vorstellbar ist, Festspiele, zwar nicht im ursprünglichen Umfang, wie es zum 100-jährigen Jubiläum geplant war, aber doch noch mit 90 Vorstellungen  unter strengsten Hygienevorschriften. Klappen die Salzburger Festspiele ohne ansteigende Covid-19-Infizierungen wäre das ein bahnbrechendes Zeichen für die Kultur und ihren Stellenwert gerade in Krisenzeiten und eine große Vorbildwirkung, dass man durch richtiges Hygienemanagement und korrektes Verhalten sehr viel erreichen kann. 
Mit Spannung erwartet wurde im Schauspielbereich zweifelsohne Peter Handkes neues Stück „Zdeněk Adamec Eine Szene“, die wahr ist, kein Märchen. Die erwartete Provokation, die man von Handkes Texten kennt, angefangen von der „Publikumsbeschimpfung“ (1966) bis zu seinen sehr kontrovers diskutierten Stellungnahmen im Jugoslawienkrieg der 90er Jahre, blieb aus. Sein neues Stück bleibt ganz im Menschlichen mit Bezug zu den global gesellschaftlichen Veränderungen. „Zdeněk Adamec Eine Szene“ eckt nicht an, puzzelt nur ein Bild eines an sich und der Welt verzweifelten Menschen, der sich 2003 aus Protest gegen den Zustand der Welt am Wenzelsplatz in Prag selbst anzündete.