"Kultur macht glücklich"


„Aufstehen für die Kunst“ – Ein Plädoyer für die Kunst 

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„Aufstehen für die Kunst“ – Ein Plädoyer für die Kunst 

©Gregor Hohenberg/Sony Classical

bewies bereits nach dem ersten Lockdown, dass durch Einhaltung von Sicherheitsabständen, konsequentes Tragen von Masken und regelmäßigee Testungen die renommierten Salzburger Festspiele stattfinden konnten. Das Modell wurde weltweit übernommen, so der österreichische Sänger Ablinger-Sperrhacke.

In Deutschland wurde stattdessen der Kultur durch den Lockdown Light im November ein langfristiger Schaden zugefügt, dessen Folgen noch nicht absehbar sind. Selbstständige Künstler fallen völlig durch das Raster der öffentlichen Unterstützungen. Das Streaming als Notnagel ist kontraproduktiv, treibt uns immer mehr in die Digitalisierung und entfernt uns von der analogen Nabelschnur, die Leben lebenswert macht. Streaming löst einen ähnlichen Verdrängungswettbewerb aus wie in der Musikszene, vernichtet das Repertoire und das Live-Erlebnis vor Ort. Wer wird sich noch eine Vorstellung live anschauen, wenn er sie schon durch das Internet kennt? 

Lockdowns und die sicher danach zu erwartenden Einsparungen führen bei den KünstlerInnen zu einem existenzbedrohlichen Verdrängungswettbewerb, ganz zu schweigen von der Entwicklung des künstlerischen Nachwuchses, der es sich sehr genau überlegen wird, ob er sich für ein derartig ungesichertes Lebenskonzept noch entscheiden will. 

Kunst kommt von können, zeugt von Qualität, befeuert den demokratischen Diskurs in allen Lebensbereichen. In der Vielfalt der Kunst spiegelt sich die Freiheit eines politischen Systems. Wenn Deutschland zu den Spitzendemokratien gehören will, ist eine facettenreiche Kulturszene der Nährboden für eine qualitativ hochwertige Auseinandersetzung, persönliche Reflexion und Weiterentwicklung, seelische Entspannung und Erdung. In der Kunst trifft Mensch eben nicht auf Technik, sondern Mensch auf Mensch.