Schweiz – das Gstaad Festival Orchestra

Noch sind die Zuschauerreihen leer. Nachdem das Menuhin-Festival im letzten Jahr ausgefallen ist, war das Wiedersehen der Musiker des Gstaad Menuhin Orchestra  in diesem Sommer besonders emotional. 75 MusikerInnen  aus verschiedenen Schweizer Häusern kommen in ihrer Sommerpause nach Gstaad, um dieses großartige Konzert & Academy-Projekt mitzugestalten und mitzuerleben. 1900 Besucher haben im Gstaader Festivalzelt Platz, doch wegen der Pandemie darf auch in der Schweiz nur jeder zweite Platz genutzt werden...

©Michaela Schabel

Schnell füllt sich die Bühne mit den Musikern des Gstaader Festival Orchestra, kurz GFO. Temperamentvoll  wird eingespielt. Man spürt die quirlig freudig erregte Atmosphäre der MusikerInnen. Die Meisterkurse der Conducting Academy sind für alle ein einzigartiges Erlebnis.

Gstaad Menuhin Festival präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Michaela Schabel

Wer einmal dabei ist, kommt gerne wieder.  „Das Festival ist unheimlich inspirierend, ganz anders als der übliche Job“, strahlt Kontrabassist Dušan Kostić, der schon etliche Wettbewerbe als Solist gewonnen hat. Er wurde in Serbien geboren und lebt jetzt in Basel. Seit 2017 spielt er im GFO mit anhaltender Begeisterung. Motiviert verfeinert er als letzter noch einige Passagen, wenn die anderen schon ihre Instrumente eingepackt haben. „Jeder gibt sein Bestes, die Musiker und die Dirigenten. Jeden Tag fühlt man etwas Neues.“

In Gstaad kommen im Sommer die besten Talente aus der ganzen Welt zusammen. Selten haben Orchestermusiker die Gelegenheit, mit so vielen jungen enthusiastischen Dirigenten gemeinsam Musik zu machen. Jeder Dirigent wirkt anders, entwickelt seinen eigenen Stil und  aus den Gesprächen von Professoren und Dirigenten ergeben sich neue Sichtweisen auf die Musik.

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©Michaela Schabel

Das Arbeitspensum ist intensiv. Zwei Wochen lang wird dieses Jahr morgens drei Stunden, nachmittags zwei Stunden gespielt, damit alle zehn ausgewählte Jungdirigenten ihr Talent weiterentwickeln können, das gemeinsame Repertoire für das Abschlusskonzert erarbeitet  wird, bei dem auch jeweiligen GewinnerInnen des Neeme Järvi Prize bekannt gegeben werden.

Die Musiker reagieren bei den Proben spontan. Wenn die Inspiration des Dirigenten überspringt, beispielsweise bei einer besonders subtil dirigierten Passage von Debussy, dann gibt es nicht nur Schluss-, sondern auch Zwischenapplaus. Bei den Konzerten dreht sich das Verhältnis. Dann bedanken sich die Dirigenten für die Empathie des Orchesters. Ein Win-Win-Situation in jeder Beziehung, eingebettet in die wunderbare Gebirgslandschaft des Berner Oberlandes.

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Gstaad Festival Orchestra, GFO©R. Faux

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