Film – „Monsieur Claude 2“

Filmkritik "Monsieur Claude 2" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Les Films du 24

Madame und Monsieur Verneuil  haben es wirklich nicht leicht. Völlig kaputt kommen sie von der Reise aus  Algerien, Israel, China und Elfenbeinküste zurück. Auch wenn sie sich noch so anstrengen flutschen durch ihre geschönten Reiseimpressionen für ihre Töchter und Schwiegersöhne  immer wieder die alten Vorurteile von Beschneidungsritualen, spuckenden Chinesen durch, liegen Larven, halales und koscheres  Essen, die Koffis von der Elfenbeinküste immer noch im Magen. Wie herrlich speist es sich dagegen mit einer riesigen Camenberttorte und Rotwein in Frankreich im Bett, auch wenn sonst alles den Berg runter geht. Die Firmen, selbst die Bank machen in dem kleinen Städtchen, wo die Verneuils herrschaftlichen leben, dicht, weil die Menschen abwandern. Zu Claudes Ungemach lässt sich seine Frau Marie auch noch vom Pfarrer einen Talibanflüchtling als Gärtner aufdrängen Ein skurriles Missverständnis reiht sich an das andere, offeriert einmal latente Vorurteile allerorten und die charmante Kunst französischer Komödie, weil eben keine Pointe vorhersehbar ist und voller Esprit wie eine Lachgranate einschlägt. Die Situation eskaliert als die Verneuils mittels bezahlter Schauspieler ihren Schwiegersöhnen die Auswanderungspläne madig machen.

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©Les films du 24

Dass der französische Chauvinismus der Verneuils noch durch den erzkonservativen und besitzergreifenden Schwiegervater aus der Elfenbeinküste dupliziert wird, setzt der Parodie die Krone auf. Claude mit einer De Gaulle-Kappe als Geschenk der Schwiegersöhne geehrt, die Großfamilie mit der  multikulturellen Enkelkinderschar das Provinzleben genießend klingt die Geschichte, nachdem alle rassistischen  Vorurteile slapstickartig durchgekliniert wurden,  heiter als Heile-Welt-Parodie aus. Das ist eine Seifenoper voller Esprit mit dem charmanten Team aus der ersten Folge unter der treffsicheren Regie von Philippe de Chauveron  amüsant in Szene gesetzt.