Film – „Edison – ein Leben voller Licht“

1893 in Chicago zum Einsatz kommenden CGI-Effekte sind größtenteils mehr als ansehnlich.

© 2017 The Weinstein Company

Eine Übernahme des Originaltitels „The Currrent War“, „der Stromkrieg“ wäre treffender gewesen, denn der Film kreist weniger um die Biografie Edisons, als  in erster Linie um die Querelen der beiden Konkurrenten, woraus sich nur selten spannende Filmsequenzen ergeben, zumal es den beiden Schauspielern an Charisma fehlt. 

Der Film erzählt aus der Perspektive Edisons, der zwar wissenschaftlich viel leistet, aber alles andere als ein Held ist. Er hält sich für ein Genie, kann durch sein überzogenes Ego keine anderen Leistungen anerkennen, ist deshalb zu keinerlei Zusammenarbeit bereit und isoliert sich durch seine Sturheit und Beratungsresistenz immer mehr. Engstirnig auf seine Gleichstromtechnologie fixiert, will er ständig beweisen, dass Westinghouse´ Wechselstrom die Menschen tötet. Dabei schreckt Edison nicht vor unlauteren Methoden zurück.

  © 2017 The Weinstein Company

Westinghouse gewinnt trotzdem immer mehr Bundesstaaten für seinen Typus der Stromversorgung, weil seine Technik über weitere Entfernungen einsetzbar ist. Allerdings lässt sie sich aber auch schwerer herunter transformieren, weshalb eine Kombination mit Edisons Technologien die ideale Lösung wäre. Edison blockiert. Erst als der zukunftsweisende Auftrag für die Beleuchtung der Weltausstellung in Chicago an Westinghouse geht und sich  Edisons großzügiger Finanzier, der vermögende Bankier J. P. Morgan, zurückzieht, willigt Edison in eine Kooperation ein. 

Der Film bleibt trotz einiger filmtechnischer Kniffe (Kamera Chung-hoon Chung) und der Bilder des illuminierten Chicagos während der Weltausstellung 1893  letztendlich eine  harmlose, meist chronologische Erzählung.  Sich wiederholende Retrospektiven, in denen Westinghouse als Soldat im Sezessionskrieg seine Traumata verarbeitet, wirken, nicht mit der Haupthandlung verknüpft, als künstliche Intermezzi, ohne dramaturgische Spannung aufzubauen. 

Die interessanteste Figur und Entdeckung des Films ist imgrunde Tesla (Nicholas Hoult), ein junger arroganter, intelligenter, hochstaplerisch wirkender Einwanderer, mit dessen Unterstützung Westinghouse die Weltausstellung als grandioses Lichtspektakel gelingt und mit dem er später an den Niagarafällen ein Wasserkraftwerk baut. 

© 2017 The Weinstein Company