Film – „Der unerhoffte Charme des Geldes“

Filmkritik "Der unerhoffte Charme des Geldes" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Copyright Cinémaginaire Inc. – FilmTDA Inc. – 2018

Das ist natürlich Märchenstunde inklusive Liebesgeschichte. Doch wie der frankokanadische Regisseur  Denys Arcand, bekannt durch seine antikapitalistischen Gesellschaftssatiren, die Story inszeniert und dialogisiert, hat trotz nordamerikanischer Verortung den Charme der Leichtigkeit des Sein abgedrehter französischer Komödien, der fern jeder Wirklichkeit nur über das Hirn funktioniert. Selbst philosophische Tiefgründigkeit wird angesichts der kapitalistischen Scheinwelt zur oberflächlichen Trivialität.

Figuren und Drehbuch überraschen immer wieder mit nicht voraussehbaren Wendungen. Statt der üblichen Schwarz-Weiß-Malerei halten sich Positives und Negatives in allen Milieus die Waage.

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Der Gaunerboss  glaubt noch an sein Maskottchen. Der Polizeisergeant nimmt im Beichtstuhl mit seinem Informanten Kontakt auf und knallt ihm einen Holzriegel vor die Sprechöffnung statt ihm einen Vorschuss zu gewähren. Der tadellose Old-Gentleman-Investmentbanker stolpert über seine Schwäche für hübsche junge Mädchen.

Die Grenzen zwischen legalem Gelderwerb und Gaunern verwischen in den verwickelten Machenschaften des Investitoren und der  Stiftungen. Denys Arcands gesellschaftsvisonäre Pointe ist die märchenhafte Umverteilung der schwarzen Millionen. Jetzt kommt das Geld dort an, wo es nützlich ist, bei den Hungrigen in der Suppenküche. Das ist eine Robin-Hood-Geschichte  im Quartett durchaus mit Nachahmungsappell spendierfreudigen Verhaltens im Alltag zwischen immer mehr armen Menschen.