Berlin – Das Programmkino „Babylon“ feiert 90-jähriges Jubiläum 

Theaterkritk "Metropolis" und Programmkino Babylon präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Babylon

In diesem Jahr ist Fritz Langs „Metropolis“ in der wiedererstellten Originalversion der Hit, live begleitet vom „Hausorchester Babylon Berlin“.

Es ist verblüffend, wie spannend und aktuell „Metropolis“ immer noch ist. Wenig hat sich geändert in neun Jahrzehnten. Die Reichen leben auf Kosten der armen Massen auf hohem Niveau, genießen das Leben in schönster Ästhetik, im Luxus, völlig abgeschottet von dem Überlebenskampf der Armen.

Doch die Mehrheit der Menschen müht sich ab in versklavender Lohnarbeit. und wird überaus manipulierbar. Das Leid fördert den Hass, der das Denken aussetzt und schnell in Gewalt umschwenkt.

Theaterkritk "Metropolis" und Programmkino Babylon präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

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Technik und Fortschritt werden in „Metropolis“  nicht verteufelt. „Wer zum Teufel hat euch gesagt, euch an den Maschinen zu vergreifen, ohne die ihr verrecken müsst“, schreit ein Vorarbeiter in die randalierenden Massen, ohne die Katastrophe verhindern zu können. Trotz der finalen Apokalypse bleibt die Botschaft dieser Filmikone friedlich. Als Mittler zwischen Hand und Hirn muss das Herz, die soziale Verantwortung, agieren.

Dass der Bösewicht, ein Wissenschaftler, der manipulierbare und manipulierende Maschinenmenschen entwickelt, alle gegeneinander ausspielt und nur seine individuelle Gier und Eitelkeit befriedigen will, eine Jude ist, wirft schon Schatten auf das, was ein paar Jahre später folgt.