Berlinale – Kamila Andinis Film „Nana“ – „Before, Now & Then“ kreist um die Rolle der indonesischen Frauen 

Filmkritik Berlinale, Andinis "Nana" präsentier von www.schabel-kultur-blog.de

©72. Internationale Filmfestspiele, Berlin Batara Goempa

„Ich bin wie Wasser, das sich der jeweiligen Situation anschmiegt“, konstatiert Nana. In der sundanesischen Gesellschaft galt die Regel Probleme für sich zu behalten, um die Fassade nach außen zu bewahren. Auf die Frage ihrer Tochter, warum sie ihre langen Haare immer zu Knoten zusammenstecke, antwortet Nana, „um die Geheimnisse zu bewahren.“ Ihr Geheimnis ist, dass sie ihren ersten Mann immer noch liebt, der aus den Kriegswirren nicht zurückkehrte. Sie fügt sich in die Rolle der perfekten Hausfrau und schönen Gastgeberin, die lächelnd ihren Mann verwöhnt, selbst als sie herausfindet, dass er eine Geliebte hat und diese sogar ins Haus holt. Doch gerade von dieser ungewöhnlichen Frau, die als einzige Metzgerin im Markt arbeitet, lernt Nana, wie sich Freiheit anfühlt. Der kühne Sprung über eine Felsklippe in den Fluss wird zur Mutprobe in ein neues Leben. 

Filmkritik Berlinale, Andinis "Nana" präsentier von www.schabel-kultur-blog.de

©72. Internationale Filmfestspiele, Filmsequenz

Sehr subtil, mädchenhaft feminin, mit südostasiatischem Charisma von Happy Salma (Nana ) und Laura Basuki (Ino, die Geliebte) gespielt, ergeben sich zweideutige Szenen, die immer wieder ein Aufflackern lesbischer Liebe assoziieren lassen, aber das Drehbuch bleibt vollkommen in der klassischen Mann-Frau-Beziehung, wenn auch die Männer hier durchaus sehr respektvoll agieren und sich sehr behutsame, liebevolle Szenen entwickeln, in der die traditionelle Liebe zu Blumenarrangements und zum tänzerischen Ausdruck der südostasiatischen Kultur sehr berührend erfahrbar wird. 

Als der verschollene Ehemann plötzlich wieder auftaucht, lösen sich die menschlichen Verwicklungen durch eine Scheidung überraschend rational. Die vier Kinder dürfen selbst entscheiden, wo sie leben wollen. Ihre Problematik wird kaum verhandelt, genauso wenig wie die politischen Aspekte in dieser turbulenten Situation. Kommunistischer Widerstand wird kurz skizziert, ohne weiter verfolgt zu werden. So ergibt sich eine weichgezeichnete Geschichte einer hermetisch abgeriegelten Gesellschaftsschicht, in der das „Now“ trotz der höchst spannungsreichen indonesischen Zeitenwende eine perfekte Harmonie zeigt, der Terror des „Before“ nur in Alpträumen und im  „Then“ der Wandel zur selbstbewussten Frau im Finale anklingt, wenn Nana mit offenen Haaren mit der älteren Tochter als ihr Alter Ego in dieselbe Richtung geht. 

Das sind überaus schöne Bild- und Klangsequenzen, aber im Grunde Erzählkino, das sehr an der Oberfläche bleibt.

Berlinale - Kamila Andinis Film „Nana“ - „Before, Now & Then“ kreist um die Rolle der indonesischen Frauen  Der tropische Wald scheint den Frauen vertraut, doch die Musik, Vögel, Geräusche schaffen Ängste. Nana ist auf der Flucht. Der Film verhandelt ihr Leben danach als wohlhabende Ehefrau eines wesentlich älteren Mannes in elitären indonesischen Gesellschaftsschicht, doch die Albträume der Vergangenheit holen sie wieder ein. In wunderbaren, perfekt gestylten Bildern mit emotional aufgeladenen Musik zeigt Drehbuchautorin und Regisseurin Kamila Andini in „Nana. Before, Now &Then“, wie sich die Rolle der sundanesischen Frau in den 1960er Jahren veränderte. „Nana“ ist eine Hommage an die Generation der Mütter und Großmütter, insbesondere, wie die Produzentin Gita Fara auf der Pressekonferenz bekannte, an die eigene Mutter, was die smarte, perfekte Präsentation in Hollywood-Manier erklärt… ©72. Internationale Filmfestspiele, Berlin Batara Goempa „Ich bin wie Wasser, das sich der jeweiligen Situation anschmiegt“, konstatiert Nana. In der sundanesischen Gesellschaft galt die Regel Probleme für sich zu behalten, um die Fassade nach außen zu bewahren. Die Auf die Frage ihrer Tochter, warum sie ihre langen Haare immer zu Knoten zusammenstecke, antwortet Nana, „um die Geheimnisse zu bewahren.“ Ihr Geheimnis ist, dass sie ihren ersten Mann immer noch liebt, der aus den Kriegswirren nicht zurückkehrte. Sie fügt sich in die Rolle der perfekten Hausfrau und schönen Gastgeberin, die lächelnd ihren Mann verwöhnt, selbst als sie herausfindet, dass er eine Geliebte hat und diese sogar ins Haus holt. Doch gerade von dieser ungewöhnlichen Frau, die als einzige Metzgerin im Markt arbeitet, lernt Nana, wie sich Freiheit anfühlt. Der kühne Sprung über eine Felsklippe in den Fluss wird zur Mutprobe in ein neues Leben.  ©72. Internationale Filmfestspiele, Filmsequenz Sehr subtil, mädchenhaft feminin, mit südostasiatischem Charisma von Happy Salma (Nana ) und Laura Basuki (Ino, die Geliebte) gespielt, ergeben sich zweideutige Szenen, die immer wieder ein Aufflackern lesbischer Liebe assoziieren lassen, aber das Drehbuch bleibt vollkommen im klassischen Mann-Frau-Beziehung, wenn auch die Männer hier durchaus sehr respektvoll agieren und sich sehr behutsame, liebevolle Szenen entwickeln, in der die traditionelle Liebe zu Blumenarrangements und zum tänzerischen Ausdruck der südostasiatischen Kultur sehr berührend erfahrbar wird.  Als der verschollene Ehemann plötzlich wieder auftaucht, lösen sich die menschlichen Verwicklungen durch eine Scheidung überraschend rational. Die vier Kinder selbst dürfen entscheiden, wo sie leben wollen. Ihre Problematik wird kaum verhandelt, genauso wenig wie die politischen Aspekte in dieser turbulenten Situation. Kommunistischer Widerstand wird kurz skizziert, ohne weiter verfolgt zu werden. So ergibt sich eine weichgezeichnete Geschichte einer hermetisch abgeriegelten Gesellschaftsschicht, in der das „Now“ trotz der höchst spannungsreichen indonesischen Zeitenwende eine perfekte Harmonie zeigt, der Terror des „Before“ nur in Alpträumen und das „Then“ den Wandel zur selbstbewussten Frau im Finale anklingt, wenn Nana mit offenen Haaren mit der älteren Tochter als ihr Alter Ego in dieselbe Richtung get.  Das sind überaus schöne Bild- und Klangsequenzen, aber im Grunde Erzählkino, das sehr an der Oberfläche bleibt.

Drehbuchautorin und Regisseurin Kamila Andini©Michaela Schabel