72. Berlinale – Isabelle Huppert bekommt den Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk

Berlinale 2022 Goldener Ehrenbär für "Isabelle Huppert" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Bereits mit 14 Jahren nahm Isabelle Huppert Schauspielunterricht und studierte anschließend am Conservatoire nationale supérieur d’art dramatique in Paris. Es folgten erste Erfahrungen auf der Theaterbühne. Zwei Jahre nach ihrem ersten internationalen Filmdebüt in Otto Preisingers „Unternehmen Rosebud“ gelang ihr in Claude Gorettas „Die Spitzenklöpplerin“ der Durchbruch.

Renommierte Filmemacher wie Jean-Luc Godard und Bertrand Tavernier wurden früh auf Isabelle Huppert aufmerksam. Der französische Regiestar Claude Chabrol besetzte Isabelle Huppert in besonders wandlungsfähigen und komplexen Rollen in sieben Filmen, wofür sie wiederholt ausgezeichnet wurde, mit der Goldenen Palme beim Filmfestival in Cannes für die Titelrolle in „Violetta Nozière“, mit dem französischen Filmpreis César für die „Biester“.

Vier Filme drehte Isabelle Huppert mit dem österreichischen Regisseur Michael Haneke, darunter „Die Klavierspielerin“, wofür sie als Beste Darstellerin in Cannes und mit dem Europäischen Filmpreis geehrt wurde.

In Hong Sang-soos Episodenfilm „In einem fremden Land“ sorgte Isabelle Huppert für Furore, weil sie drei unterschiedliche Frauen darstellte, die alle den gleichen Namen tragen.

Als namenlose Autorin, die immer mehr den Bezug zur Realität verliert, wurde sie in der Ingeborg-Bachmann-Verfilmung „Malina“ unter der Regie von Werner Schroeter mit dem Deutschen Filmpreis geehrt.

Die Hauptrolle in dem Thriller „Elle“ unter Regie Paul Verhoevens brachte ihr den US-amerikanischen Golden Globe und eine Academy-Award-(Oscar)-Nominierung ein.

Neben ihrer Leinwandkarriere feierte Isabelle Huppert auch als Theaterschauspielerin immer wieder Erfolge und wurde unter anderem mit dem Europäischen Theaterpreis ausgezeichnet, hervorragend als „Orlando“, in Robert Wilsons Inszenierung von Heiner Müllers „Quartett“  oder Sarah Kanes „4.48 Psychose“ unter der Regie von Claude Régy.