Sandra Kegel (Hrsg.) – „Prosaische Passionen. Die weibliche Moderne in 101 Short Storys“

Buchrezension "Prosaische Passionen" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Manesse Verlag, 2022

Nicht nur in Europa, auch in den USA und überall auf der Welt vergrößerte sich mit der Veränderung des Selbstverständnisses der Frau auch der weibliche Anteil in der literarischen Moderne des 20. Jahrhunderts. Ohne große Tradition entwickelten Frauen große Erzählkunst. 

Man kennt sicher etliche wie Agatha Christie, Marieluise Fleißer, Marlen Haushofer, Anna Seghers, Else Lasker-Schüler, Selma Lagerlöf oder Simone de Beauvoir. Andere wie Katherine Anne Porter, Eileen Chang und Alfonsina Storni sind in Deutschland nicht so bekannt, einige wurden für diese Anthologie erstmals ins Deutsche übersetzt. Die Textsammlung ist ein Schätzkästchen, in der jeder Leser seine Lieblingserzählungen finden kann, womit das Nachwort „Schreiben, um nicht zu sterben“ seinen Sinn erhält. 

Sandra Kegel (*1970) studierte in Aix-en-Provence, Wien und Frankfurt am Main Literaturwissenschaft, Theater-, Film- und Medienwissenschaften in Wien und in Frankfurt am Main. Seit 1999 ist sie Kulturredakteurin der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» und seit 2021 Feuilleton-Leiterin. Sie gehört zum Kritiker-Quartett der 3sat-Literatursendung «Buchzeit» und zählt zu den profiliertesten Literaturkennerinnen unserer Gegenwart.

Sandra Kegel (Hrsg.): Prosaische Passionen. Die weibliche Moderne in 101 Short Storys, Manesse Verlag, Zürich 2022, 928 S.