"Kultur macht glücklich"


Leipziger Buchmesse – Iris Hanika „Echos Kammern“ – ausgezeichnet in der Kategorie „Belletristik

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Leipziger Buchmesse – Iris Hanika „Echos Kammern“ – ausgezeichnet in der Kategorie „Belletristik

©Literaturverlag Droschl

Alles beginnt mit zehn Wochen in New York, wovon Sophonisbe, eine wackere Dichterin, sich einen Neubeginn für ihr Schaffen erhofft, obwohl die Metropole immerzu schreit: „Not for you! Nur für die Reichen!“ So kehrt sie gern nach Berlin zurück, wo die Einwohner am liebsten marodierend durch Neukölln zögen, um die Hipster zu vertreiben. Kampflos geben die Berliner ihre Stadt nicht auf! Sie mietet sich bei Roxana ein, einer anderen starken Frau und Autorin jenseits der Jugend. Männer kommen als Nebenfiguren vor. Der Rest wird nicht verraten. Aber was alles in ihrem Roman passiert, ist kaum zu beschreiben.

Begründung der Jury

„Es blitzt und spiegelt, experimentiert nur so vor sich hin. … Diese Autorin ermächtigt sich, den Mann mit den Mitteln des Jahrtausendealten männlichen Blicks zu betrachten. Josh, Narziss, der Mythos wird zum Resonanzraum, in dem sein eigener Hohlkörper sichtbar wird, Iris Hanika schiebt ihn sachte in eine ihrer Echokammern. Nicht zuletzt hier weist sich die Autorin als kluge, witzige und wüste Erzählkonstrukteurin aus. Iris Hanika schreibt unbeirrt und seit fast drei Jahrzehnten ihre Literatur, schreibt auf ihrem Stern, an ihrem Stern. Als eine der eigensinnigsten Stimmen der deutschen Gegenwartsdichtung, die mit brutal klarem und unverschämtem Blick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse schauen kann. Und dann wieder unheimlich erheitert. Iris Hanika übt in aller Virtuosität ihre Sprachexperimente aus und ja, sie hat diebische Freude daran, dass sie das jeden Moment den Roman kosten könnte. Eben dieses riskante Schreiben zeichnet sie aus.“

Iris Hanika wurde 1962 in Würzburg geboren.

Leipziger Buchmesse Iris Hanika "Echos Kammern" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Alberto Novelli (Villa Massimo)

Ihr umfangreiches Werk, u. a. die Erzählung „Katharina oder die Existenzverpflichtung“ (Fannei & Walz, 1992),  Treffen sich Zwei“(2008), Beton“ (2012), „Wie der Müll geordnet wird“ 2015, alle drei im Literaturverlag Droschl) bescherten der Autorin zahlreiche Preise, darunter den Hans-Fallada-Preis 2006, den European Union Prize for Literature 2006 und den Hermann-Hesse-Literaturpreis 2020.

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©Literaturverlag Droschl

Iris Hanika: „Echos Kammern“, Literaturverlag Droschl, Graz 2020, 240 S.