Berlin – „No Signal“ – Gemälde von Christopher Hartmann in der König Galerie

Ausstellung "No Signal" Galerie König Berlin präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

„No Signal“,2022, Christopher Hartmann ©Christoper Hartmann, Foto: Michaela Schabel

Der Tag strahlt blau. Die jungen Leute wirken attraktiv trotz des eher desolat industriell-technologischen Umfelds. Doch in den großformatigen Bildern von Christopher Hartmanns spiegelt sich in fotorealistischer Genauigkeit in den Gesichtern nur die Vereinzelung durch unseren digitalisierten Lebensstil. Konzentriert blicken die jungen Menschen auf ihre Handys. Die Botschaften scheinen keine guten zu sein. Nachdenklich, traurig, ungeduldig oder gelangweilt reagieren sie auf die Nachrichten auf ihren Displays, mitunter schauen sie geradeaus in die Ferne, ohne dass Freude oder lebensenergetisches Funkeln in irgendeiner Weise erkennbar würden. 

In anderen Bilder verdüstert sich die Szenerie zusätzlich durch das Grau von weiten Innenräumen, die an unterirdische öffentliche Transferachsen denken lassen. An Treppen und Geländern drapiert wirken diese jungen Menschen wie bunte Inseln in einer öden, seelenlosen Welt ohne Natur, ohne Signale echter Lebensfreude. Nur eine Frage scheint über allem zu schweben. „Was wird aus uns und der Welt werden?“ 

Ausstellung "No Signal" Galerie König Berlin präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

„No Signal“,2022, Christopher Hartmann ©Christoper Hartmann, Foto: Michaela Schabel

Christopher Hartmann wurde 1993 in Haßfurt/Unterfranken geboren, lebt und arbeitet in London und gilt als Talent der figurativen Malerei. Sein großes Thema sind junge Menschen in ästhetischer, sehr farbintensiver Plastizität in stilisiertem Ambiente, wobei in Gesichtsausdruck und Haltung seelische, sexuelle und gesellschaftliche Problematiken, die Sehnsucht nach Nähe und Natur sichtbar werden. 2020 erhielt Christopher Hartmann ein Stipendium der „Elizabeth Greenshields Foundation“. Im selben Jahr wurde er Stipendiat des „The Fores Project London“.