©Maryam Motallebzadeh, Foto: Michaela Schabel
Im Iran 1960 geboren, schon mit 13 Jahren wegen ihres Maltalents ausgezeichnet, verließ Maryam Motallebzadeh 1999 den Iran, studierte und lebte in Bremen und ist seit 2017 in Berlin. Über die politische Situation in ihrer Heimat ist sie sehr betrübt. „Wegen ein paar Haarsträhnen werden Frauen verhaftet, vergewaltigt und getötet.“ Vor diesem Hintergrund wird der emotionale Titel der Ausstellung „Öffne dein Herz für die Liebe“ zur politischen Botschaft. Ihre Bilder offerieren die Ambivalenz zwischen visionärem Wollen und realer Gewalt. „Öffne dein Herz für die Liebe“ nennt sie auch eines ihrer wenigen figurativen Bilder. Hinter einem Netz von roten Linien wird der Schatten einer tanzenden Frau mit wallenden Haaren sichtbar, ein Banksy-Herz als Zeichen für eine bessere Zukunft in der Hand, aber die Beine bereits im rot gerasterten Untergrund als Ausdruck der allgegenwärtigen Bedrohung inhaftiert zu werden. „Evin Universität“ fokussiert auf ein kleines rotes Gitterrechteck im grauen, rot durchtränkten Umfeld. Wenn man weiß, dass Evin das Gefängnis der Intellektuellen ist, erübrigt sich jeder weitere Kommentar. „Wie die Rosen klettern“, so breitet sich die Gewalt aus. Auch die „Frühlingsblüten“ sind weniger liebes- als blutrot und selbst der „Winter in Iran“ ist rot durchwirkt.
©Maryam Motallebzadeh, Foto: Michaela Schabel
Expressiv bringt das Landschafts-Diptychon „Von den Kirschblüten zum Kirschblut“, 150 x 240 cm“ die Lage im heutigen Iran auf den Punkt.
Die Ausstellung „Öffne dein Herz für die Liebe“ ist noch bis 7. September nach telefonischer Vereinbarung, 0179 74 83 891 in der Artcadia Gallery zu sehen.