"Kultur macht glücklich"


Frischer Ingwer in Bioqualität direkt vom Feld

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Frischer Ingwer in Bioqualität direkt vom Feld

©Michaela Schabel

Zum Garten- und Gemüseanbau kam er auf Umwegen, als er merkte, dass er seinen Ausbildungsberuf als Industrie- und Feinmechaniker nicht bis zu seinem Lebensende machen wollte. Er sattelte auf Garten- und Gemüseanbau inklusive Meisterausbildung um und verwirklichte seinen Ingwer-Traum.

Ingwer ist ein hervorragendes Gewürz mit gesundheitsfördernder Wirkung. Als Heilmittel des Jahres 2018 wuchs seine Popularität noch mehr. Man kennt Ingwer als getrocknete, verwachsene Knolle. Der Ingwer, den Daniel Eibl anbaut, kommt dagegen ganz frisch auf den Markt. Aus peruanischen Ingwerknollen gezogen ist er weißlich mit rosa Färbung und einem mild scharfen Aroma. Die ursprüngliche Knolle aus Peru wird vor dem Verkauf entfernt. Es soll durch und durch deutscher Ingwer sein.

Im ersten Jahr plagten Daniel Eibl starke Existenzängste, aber die gute Ernte von 770 Kilogramm Ingwer beflügelte ihn. „Der heiße Sommer war ideal“, resümiert er. Doch die erhofften Ertragssteigerungen erfüllen sich dieses Jahr nicht. Seit Anfang September laufen die Erntearbeiten. Es werden maximal 600 Kilogramm Ingwer.

Freiland-Bio-Ingwer präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Michaela Schabel

Daniel Eibl wäscht nachdenklich die Knollen in einer Kiste durch. „Es war im Juni und Juli einfach zu kalt. Das konnte der August nicht mehr herausreißen“.  Kleine Knollen sortiert er aus. „Ich will nicht, dass die kleinen Ingwerknollen im Laden übrigbleiben und dann vertrocknen, weil alle nur die großen kaufen.“ Erstklassige Ware zu liefern ist ihm sehr wichtig. 

Er selbst sieht sich als Lebensmittelproduzent, nicht als Verkäufer. Derzeit vermarket er seine Ernte über das Tagwerk mit Zentrale in Garching. „Das ist ein kleiner, schnuckeliger, genossenschaftlicher Großhandel, der darauf achtet, dass auch die Produzenten etwas verdienen und bei dem jedes Mitglied ein Mitspracherecht hat“. In Landshut ist Freiland-Ingwer im Bio-Markt und auf dem Wochenmarkt zu bekommen.

30 € kostet ein Kilo Ingwer, 15 € gehen an Daniel Eibl. Frischen Ingwer sollte in einem feuchten Tuch im Kühlschrank gelagert werden, maximal zwei Wochen, ansonsten trocknet er aus. Geschnitten und tiefgefroren kann man frischen Ingwer das ganze Jahr über genießen. 

Die Nachfrage ist groß, weil Ingwer gegen Erkältung hilft, den Stoffwechsel anregt, das Immunsystem stärkt. „Es gibt manche, die schwören auf Ingwer, anderen schmeckt er nur durch seine milde Schärfe.“ Die Arbeit ist mühselig, weil Bio-Ingwer bislang im Freiland nur 40 cm hoch wächst, und deshalb viermal bis zur Ernte das Unkraut per Hand gejätet werden muss.

©Michaela Schabel

Beim Hacken würden die Knollen Schaden nehmen. Trotzdem gibt Daniel Eibl nicht auf. Für die nächste Saison plant er ein Glashaus, um für das Austreiben der Planzen tropische Vegetationsverhältnisse zu schaffen, bevor der Ingwer ins Freiland kommt.