©Tourismus Oberstaufen
Hermann Brosig brachte einst die Schrothkur nach Oberstaufen. Heute ist das Naturheilverfahren von Johann Schroth (1798–1856) in Oberstaufens Touristik fest etabliert, nicht zuletzt wegen des Heilklimas und der Erholungsmöglichkeiten des alpinen Umfeldes. Bewegung und Ruhe, neue Impulse und sich gleichzeitig rundum Wohlfühlen bilden ein ideales Umfeld für die Schrothkur und die damit anvisierte ausgeglichene Gesundheitsstruktur.
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Bei der Schrothkur geht es in erster Linie um die Entgiftung und Entschlackung des Körpers, weshalb Schrothkuren heutzutage auch als Entschlackungs- und Anti-Aging-Kuren vermarktet werden.
Bei den Schrothpackungen werden Kurgäste morgens nach einem Tee eineinhalb Stunden lang in kalte und warme Wickel eingepackt, um durch das damit verbundene Schwitzen viele Schadstoffe im Körper auszuscheiden.
Während der Schrothkur wird proteinfrei und salzfrei gegessen. Kartoffelgerichte, Gemüse und Obst stehen auf dem Speiseplan. Kräuter ersetzen das Salz.
Getrunken werden nur Mineralwasser, Kräutertee und Schrothkurwein in genau festgelegten Mengen. Trinktage wechseln mit Trockentagen, an denen gar nichts getrunken werden sollte.
An den Trinkrhythmus sind Ruhe und Bewegung gekoppelt. Die Trockentage dienen der Entspannung, Ruhe und Regeneration mit möglichen Besuchen im Wellnessbereich wie beispielsweise durch Ayurvedabehandlungen. Die Trinktage werden aktiv durch entsprechende Rahmenprogramme gestaltet.
Manche Ärzte sehen die originale Schrothkur sehr kritisch. Durch den Verzicht auf Proteine handelt es sich um eine Mangeldiät, die negative Folgeerscheinungen haben kann, verstärkt durch die Dehydrierung infolge fehlender Flüssigkeitszufuhr während der Trockentage. Alkohol belastet dabei den Kreislauf viel zu sehr. Wer eine Schrothkur macht, sollte auf jeden Fall ein gesundes Herz und Kreislaufsystem haben.