©Deutsches Theater Berlin, Foto: Jan Revazov

„Wo ist Klara?“,  immer wieder wiederholt das kleine Mädchen neben mir im Zuschauerraum diese Frage. Sie scheint Tschaikowskis „Nussknacker“ zu kennen, denn…

sie meint nicht ihre Schwester, die ja auch mittanzen könnte, wenn Kinder für Kinder tanzen, sondern Tschaikowskis Hauptfigur, das Mädchen der Gastgeberfamilie, das einen Nussknacker geschenkt bekommt, den der kleine Bruder Fritz beschädigt.

Voller Spannung erwarten die Kinder, dass sich der rote Vorhang öffnet. Eine Bilderbuchatmosphäre offenbart sich. Der Christbaum ist geschmückt. Die Geschenke sind rundherum verteilt. Draußen schneit es. Die Gäste eilen herbei, werden begrüßt. Man feiert zusammen, verteilt die Geschenke und die Mutter bringt die Kinder zu Bett. Klara träumt vom Nussknacker, der sich in einen Prinzen verwandelt, mit dem sie ins Reich der Süßigkeiten reist, wo die Zuckerkönigin zu Ehren der Gäste ein großes Fest feiert.

Auf eine Stunde gekürzt gelingt David Simic eine zauberhaft nostalgische Inszenierung, in der die jungen Tänzer:innen ihr Können sehr sicher und überaus charmant präsentieren und Wünsche in Erfüllung gehen, wenn man sie sich nur intensiv wünscht, zumindest in den Träumen.

In hübschen Kostümen, mit einfachen und anspruchsvollen Schrittkombinationen bis zum Spitzentanz, mit weiten Sprüngen, Pirouetten und einem graziösen Pas de deux begeistern die Kinder das Publikum. Es ist eine Vorstellung für Eltern und Kinder und für alle, die sich an talentierten Kindern erfreuen können.

Künstlerisches Team: David Simic (Choreographie, Inszenierung), Ariane Leoni Stamatescu (Bühnenbild, Ausführung), Theama for Dance (Kostüme), Steffen Hoppe (Licht), Laureline Dabbadie (Tongestaltung) 

Mit: Ballettschüler:innen von „Kinder tanzen für Kinder“