Landshut – Spielzeiteröffnung in den Landshuter Kammerspielen 

Kleines Theater LAndshut präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Michaela Schabel

Schon der Titel „Faust 01 – Fragmente23“ , Premiere, 29.09., verweist auf moderne Kontexte. Goethes Zitate sind nicht umsonst noch immer sehr symbolträchtig. „Du musst verstehn! Aus eins mach’ zehn…“ Faust ist als Roadmovie auf der Suche nach ewiger Jugend und tiefgründigem Lebenssinn hochaktuell. Erst Bar, dann Paar und schließlich entsteht mit Nick Hornbys „Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst“ eine humorvolle Beziehungskrise (Premiere 30.09.) Daniel Kehlmanns „Heilig Abend“ kreist um eine Attentäterin und die Polemik schuldig oder unschuldig. Igor Bauersmann „Norway today“ fokussiert auf Selbstmord mangels Lebenssinn. Heinrich von Kleists Geschichte „Die Marquise von O“ behandelte schon 1808 sexuellen Missbrauch. Matthieu Delaportes „Das Abschiedsdinner“ zeigt satirisch, wie man sich fühlt, wenn man abgesägt wird. Hinzu kommen Gastspiele „Der mit dem Wort tanzt“, ein musikalisches Kabarett von und mit Volker Heymann, „Der Prozess“ nach Franz Kafka mit Phillip Hochmair, „Dr. Wahn“ von und mit Paul Kaiser und drei verschiedene Mütter-Szenarien mit Franziska Ball. Die Wiederaufnahme von Marlen Haushofers Romandramatisierung „Die Wand“ mit Julia Koschitz und eine Reihe von aktuellen Repertoirestücken runden das vielseitige Programm ab. 

Mit diesem Spielplan will das Kleine Theater vor allem auch junge Theaterbesucher ansprechen, denn das „Theater der Zukunft ist das Theater der Jugend“, so Sven Grunert.

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©Michaela Schabel

Damit Jugendliche und Kinder bereits in der Schulzeit eine Beziehung aufbauen, engagiert sich Andreas Herdeis, Lehrer am Hans-Leinberger-Gymnasium und ausgebildeter Schauspieler, als Koordinator für Schule und Theater. Auch ein neuer Jugendspielclub wird unter der Leitung von Dramaturgin und Regieassistentin Lea Sprenger initiiert. Anmeldungen können bis zum ersten Treffen am 25. Oktober von 17 bis 19 Uhr erfolgen. Gemeinsam wird ein neues Thema erarbeitet. 

Die technischen Neuerungen bedingt durch Corona bringen ästhetische und vermarktungstechnische Veränderungen, weg vom großem Bühnenbild zu Videowelten, weg von Papierinfos zu digitaler Präsentation. Per QR-Code können sich Theaterbesucher jetzt über alle Produktionen und Termine informieren. Ab sofort sind Kartenreservierungen möglich.