©Kammerspiele Landshut, Nicola Trub
Das Programm von „I cried for you. Storytelling Jazz“ ist anspruchsvoll quer durch verschiedene Stilrichtungen der amerikanischen Jazz-Szene von Louis Armstrong und Billie Holiday über Bebop-Ikone Thelonius Monk bis zur Latino-Jazz-Göttin Elis Regina und Blossom Dearie. Das Opening mit Louis Armstrong-Songs baut Spannung auf, macht neugierig. Doch das von Top-Interpretationen verwöhnte Ohr vermisst schnell, insbesondere bei Duke Ellingstons „Lush Life“ und „Day Dream“ das Volumen in der Tiefe, die Weite in den Höhen, die Erotik reiferer Stimmen.
Latino-Jazz mit Bossanova nach Elis Reginas „If you never come to me“ und „Wave“ gibt Alma Naidu eine zarte Note und durch ihre mädchenhaft junge Stimme befreit sie den Blossom-Dearie-Song „Sweet Georgie Fame“ wohltuend von der US-amerikanischen Sweetness.
Aber erst bei den Zugaben zeigt Alma Naidu ihre eigentlichen Stärken. Mit „Nature Boy“ findet sie in hauchzarten Höhen eine berührende Version, mit der sie Sehnsucht auf ihre ganz individuelle Weise sehr subtil hörbar macht.
„I cried for you. Storytelling Jazz“ in den Kammerspielen ist derzeit über den Online-Spielplan auf der Webseite der Landshuter Kammerspiele zu den regulären Spielzeiten als Live-Stream abrufbar.